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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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ich gehe ohne Fleisch nach Hause.«
    »Tut mir Leid.«
    »Es war der Tag des Rehbocks, nicht meiner. Wissen Sie, wie Sie zurückkommen?«
    »Ich finde den Weg.«
    »Also dann.« Jacob nickte, machte kehrt und glitt mit Anmut und Leichtigkeit auf seinen Schneeschuhen davon, verschmolz mit den Bäumen.
    Nate trug seine Waffe auf dem Rückweg offen. Er holte den Karton ab und steckte die Waffe erst wieder ins Halfter, als er im Auto saß.
    Er fuhr zu Meg, wo er den Karton hinten in einem Schrank deponierte. Das musste er in seiner Freizeit durchsehen. Da seine Hosen bis zu den Knien durchweicht waren, zog er sich um und ging dann mit den Hunden hinunter zum See, um nach Anzeichen des Eisbruchs Ausschau zu halten, ehe er zurück in die Stadt fuhr.
     
    »Die Schilder stehen«, teilte Otto ihm mit.
    »Habe ich gesehen.«

    »Es gab bereits zwei Beschwerden, von wegen, wir sollten uns um unsere Angelegenheiten kümmern.«
    »Jemand, um den ich mich kümmern sollte?«
    »Nein.«
    »Sie haben zwei Anrufe bekommen, Chief, von Reportern.« Peach legte für ihn die rosa Während-Sie-weg-waren-Zettel auf ihren Schreibtisch. »Es geht um Pat Galloway und Max. Es gehe um eine Fortsetzung, sagten sie.«
    »Dazu müssen sie mich erst erwischen. Ist Peter noch auf Streife?«
    »Wir haben ihn losgeschickt, um Essen zu holen. Er ist an der Reihe.« Otto kratzte sich am Kinn. »Wir haben für Sie was Italienisches bestellt.«
    »Das ist gut, danke. Würde ein Mann zum Jagen vier, fünf Kilometer weit fahren, wenn ihm dort, wo er lebt, ein riesengroßes Jagdgebiet zur Verfügung steht?«
    »Hängt davon ab.«
    »Wovon?«
    »Was er jagt.«
    »Ja. Davon wird es wohl abhängen.«
     
    Die Risse im Eis wurden länger und breiter, da die Temperatur sich über dem Gefrierpunkt hielt. Vom Ufer aus sah Nate zum ersten Mal das kalte, tiefe Blau unter dem strahlenden Weiß schimmern. Fasziniert beobachtete er, wie es sich ausweitete, und lauschte dem Knacken, das wie Artilleriefeuer klang. Oder wie die krachende Faust Gottes.
    Eisplatten wurden hochgestemmt, überschwemmt und umkreist von diesem Blau und trieben dann friedlich wie neugeborene Inseln davon.
    »Dieser erste Bruch hat fast was Religiöses«, bemerkte Hopp, die plötzlich neben ihm auftauchte.
    »Meinen ersten Bruch habe ich mit Pixie Newburry erlebt, und das war mehr traumatisch als religiös.«
    Hopp schwieg, während das Eis krachte und sich aufbäumte. »Pixie?«
    »Ja. Ihre Augen hatten was Elfenhaftes, deshalb nannten alle sie
Pixie. Sie hat mich für einen Jungen fallen lassen, dessen Vater ein Boot besaß. Das löste bei mir die erste Welle in einem Meer gebrochener Herzen aus.«
    »Die dürfte aber ziemlich oberflächlich gewesen sein. Da waren Sie ohne sie bestimmt besser dran.«
    »Mit zwölf sieht das anders aus. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht.«
    »Wenn die Natur mal beschließt, in Bewegung zu kommen, dann lässt sie sich durch nichts aufhalten. Und Sie können sicher sein, dass sie den Winter garantiert noch ein paar Mal ins Rennen schickt, ehe das hier vorbei ist. Aber das Brechen des Eises wird hier gefeiert. Heute Abend findet im Lodge eine inoffizielle Eisbruch-Party statt. Sie sollten sich sehen lassen.«
    »Okay.«
    »Was den Aspekt der Übernachtungsvereinbarung angeht, haben Sie weitaus mehr Zeit bei Meg als im Lodge verbracht.« Sie lächelte, als er nichts darauf erwiderte. »Man hat hier und da darüber geredet.«
    »Ist meine Wahl der Übernachtung ein Problem – unter offiziellem Gesichtspunkt?«
    »Nein, gar nicht.« Sie hielt schützend ihre Hand über eine Zigarette, um diese mit einem schweren Silberfeuerzeug anzuzünden. »Und aus persönlicher Sicht schätze ich, dass Meg Galloway keine Pixie Newburry ist. Es ist auch hier und da erwähnt worden, dass die Lichter bei Meg noch ziemlich spät nachts an sind.«
    »Vielleicht leiden wir unter Schlaflosigkeit.« Sie war die Bürgermeisterin, sagte Nate sich. Und in Galloways Tagebuch war von keiner Frau auf dem Berg die Rede gewesen. »Ich beschäftige mich in meiner Freizeit mit dem Galloway-Fall.«
    »Verstehe.« Sie blickte starr hinaus auf den Fluss, wo Blau und Weiß miteinander kämpften. »Die meisten Menschen gehen angeln, lesen ein schmalziges Buch oder sehen fern in ihrer Freizeit.«
    »Polizisten sind nicht wie die meisten Menschen.«
    »Machen Sie, wozu Sie Lust haben, Ignatious. Ich weiß, dass Charlene vorhat, Pat hierher zurückzubringen, sobald es ihr möglich ist, und

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