Das Leuchten des Himmels
unterziehen müssen. Sie übersteigen Ihre Kompetenz.«
»Das sehe ich nicht so. Aber Sie können gerne darüber abstimmen, meinen Vertrag zu kündigen und mich auszuzahlen. Ich werde dennoch weiter ermitteln, und ich werde die verantwortliche Person finden. Sie können Ihre Sitzungen weiterführen, abstimmen und diskutieren. Sie können mir meine Dienstmarke abnehmen.
Und ich werde doch den Verantwortlichen finden. Und das ist die einzige Person, die mich zu fürchten hat.«
Er ging aus dem Raum und ließ die erhobenen Stimmen und beleidigten Gesichter hinter sich.
Hopp holte ihn draußen auf dem Gehweg ein. »Warten Sie einen Moment, Ignatious. So warten Sie doch«, fuhr sie ihn an, als er weiterging. »Verdammt!«
Er blieb stehen und klimperte mit den Schlüsseln in seiner Manteltasche.
Sie hörte auf, an ihrem Mantel zu ziehen, und blickte finster zu ihm hoch. »Also, wie man eine Stadtratssitzung aufmischt, davon verstehen Sie was.«
»Bin ich gefeuert?«
»Noch nicht, aber an Beliebtheit haben Sie da drinnen bestimmt keine Bonuspunkte gewonnen.« Sie knöpfte ihren traubenfarbenen hüftlangen Mantel zu. »Ein bisschen taktvoller hätten Sie schon sein können.«
»Mord ist eins der Dinge, das alle meine Takt-Schalter kurzschließt. Und dann bin ich ja schließlich in eine Sitzung geraten, auf der meine Professionalität in Frage gestellt wurde.«
»Schon gut, schon gut, das war sicherlich nicht gerade glücklich.«
»Wenn Sie oder sonst jemand ein Problem damit haben, wie ich meine Arbeit tue, dann hätte er doch damit zu mir kommen können.«
»Sie haben Recht.« Sie drückte ihren Nasensattel zusammen. »Wir sind alle aufgebracht, wir sind alle nervös. Und jetzt haben Sie uns auch noch das in den Schoß geworfen. Keinem hat die Vorstellung gefallen, Max hätte getan, was er offenbar getan hat. Aber es ließ sich damit verdammt noch mal leichter leben als mit Ihrer Vermutung.«
»Das ist keine Vermutung. Ich spreche das ganz offen aus. Und ich werde herausfinden, was ich in Erfahrung bringen muss, wie lang es auch dauern mag und egal wem ich auf diesem Weg auf die Füße treten werde.«
Sie holte Zigaretten und Feuerzeug aus ihrer Manteltasche. »Das ist mir sonnenklar.«
»Wo waren Sie denn vor sechzehn Jahren, Hopp?«
»Ich?« Ihre Augen wurden groß. »Um Himmels willen, Ignatious, Sie werden doch nicht im Ernst glauben, ich sei mit Pat auf den No Name geklettert, um ihm dort einen Eispickel in die Brust zu schlagen. Er war doppelt so groß wie ich.«
»Aber nicht doppelt so groß wie Ihr Mann. Sie sind sehr zielgerichtet, Hopp. Sie haben viel dafür getan, die Vision Ihres Mannes am Leben zu erhalten. Sie würden sicherlich auch einiges tun, um seinen Namen zu schützen.«
»Was Sie da sagen, ist schäbig. Schäbig, weil Sie von einem Mann sprechen, den Sie gar nicht gekannt haben.«
»Ich kannte auch Galloway nicht. Sie aber schon.«
Mit wutentbranntem Gesicht wich sie einen Schritt zurück. Sie machte kehrt und marschierte zurück ins Rathaus. Die Tür knallte wie ein Kanonenschlag hinter ihr zu.
Es war ihm klar, dass Gemunkel und Geraune bald die Runde machen würden, und so blieb Nate präsent. Er nahm sein Abendessen im Lodge ein. Aufgrund der in seine Richtung zielenden Blicke konnte er erahnen, dass die Äußerungen, die er auf der Sitzung gemacht hatte, sich in Lunacy verbreiteten.
Und das war gut so. Es war an der Zeit, alles ein wenig aufzurütteln.
Charlene brachte ihm seinen Lachs Spezial eigenhändig an seinen Tisch und ließ sich dann ihm gegenüber nieder. »Sie haben es geschafft, die Leute zu verunsichern und zu verängstigen.«
»Habe ich das?«
»Ich bin eine von ihnen.« Sie nahm seinen Kaffeebecher, trank und zog dann die Nase hoch. »Ich weiß nicht, wie man das so ungesüßt trinken kann.«
Er schob ihr die Zuckerdose hin. »Bedienen Sie sich.«
»Das werde ich auch.« Sie riss zwei Päckchen Süßstoff auf, schüttete das Pulver hinein und rührte um.
Sie trug eine glänzende graue Bluse, die ihre Figur betonte, und ihre nach hinten gesteckten Haare gaben den Blick auf baumelnde Silberohrringe frei. Nachdem sie den Löffel am Becher abgeklopft hatte, kostete sie.
»So schmeckt er besser.« Dann ließ sie beide Hände am Becher und beugte sich vertraulich zu Nate hinüber. »Als ich das von Pat erfahren habe, hat mich das innerlich sehr aufgewühlt. Ich wäre bereit gewesen, Ihnen abzunehmen, dass Skinny Jim ihm diesen Eispickel verpasst hat, und
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