Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
sondern es kommen auch Touristen und Besucher von überallher.«
    Sie hantierte mit der Vase auf ihrem Schreibtisch, die mit Plastiknarzissen gefüllt war. »Es ist eine gute Zeit, und wir haben in den vergangenen Jahren viel Reklame dafür gemacht. Dieses Jahr haben wir sogar dafür gesorgt, dass die Medien sich dafür interessieren. Charlene setzt es auf die Website von The Lodge und
bietet Pauschalangebote an. Und Hopp hat sich darum gekümmert, dass wir in den Veranstaltungsteil diverser Magazine kommen.«
    »Im Ernst. Das ist ja klasse.«
    »Ja, das ist es. Das Fest dauert den ganzen Tag. Es gibt ein Feuerwerk und abends noch mal Musik. Wenn das Wetter es draußen nicht zulässt, verlegen wir alles ins Lodge.«
    »Sie machen ein Feuerwerk im Lodge?«
    Sie rempelte ihn neckisch am Arm. »Nur die Musik.«
    »Nehmen Sie sich Zeit so viel Sie benötigen.«
    Eine große Parade, ging es Nate durch den Kopf. Übernachtungsgäste im Lodge, viele Mittagessen, Kunden im Corner Store, Leute, die sich für die Arbeiten der einheimischen Künstler und Handwerker interessieren. Mehr Geld, mehr Umsatz für die Bank und die Tankstelle. Eine längere Geschäftsperiode.
    Das könnte echt erhebliche Einbußen erfahren, wenn zu viel über Mord geredet wurde.
    Er blickte hoch, als Otto eintrat. »Ist heute nicht Ihr freier Tag?«
    »Ja.«
    Nate sah ihm an, dass was im Busch war, aber er spielte es herunter. »Sie sind sicher wegen der süßen Teilchen gekommen?«
    »Nein.« Otto hielt ihm einen braunen Umschlag hin. »Ich habe aufgeschrieben, wo ich war und was ich im Februar 1988 gemacht habe und so weiter. Desgleichen für den Abend, an dem Max starb, und für den, an dem Yukon umgebracht wurde. Ich hielt es für besser, Ihnen gleich alles zusammen auf den Tisch zu legen, ehe Sie mich darum bitten müssen.«
    »Kommen Sie doch mit in mein Büro.«
    »Nicht nötig. Ich habe kein Problem damit.« Er blies seine Wangen auf. »Ein kleines Problem vielleicht schon, aber es ist geringer, wenn ich es auf diese Weise mache, als wenn Sie mich erst darum bitten würden. Für keine der drei Anlässe kann ich so etwas wie ein Alibi vorweisen, aber ich habe es aufgeschrieben.«
    Nate legte sein Teilchen ab, um den Umschlag entgegenzunehmen. »Ich danke Ihnen, Otto.«
    »Na dann. Ich gehe zum angeln.«
    Er ging, als Peter hereinkam.

    »Mannomann«, murmelte Nate.
    »Sie sitzen ganz schön in der Klemme.« Peach tätschelte seinen Arm. »Sie müssen das Notwendige tun, auch wenn das bedeutet, dass Gefühle verletzt werden und Leute auf die Palme gehen.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Hm.« Peter sah fragend zwischen den beiden hin und her. »Stimmt was nicht mit Otto?«
    »Ich hoffe nicht.«
    Er wollte schon in die Einzelheiten gehen, aber Peach schüttelte rasch den Kopf. »Also der Grund, weshalb ich zu spät komme, ist, dass mein Onkel heute Morgen vorbeikam. Er wollte mir sagen, dass sich im Norden der Stadt am Hopeless Creek jemand illegal eingenistet hat. Das steht eine alte Blockhütte. Offenbar ist er dort eingezogen. Das kümmert zwar kaum einen, aber mein Onkel glaubt, er sei möglicherweise in seine Werkstatt eingebrochen, und meine Tante meint, es fehle Essen aus dem Vorratslager.«
    Er nahm sich ein süßes Teilchen und biss hinein. »Er – mein Onkel – hat heute Morgen vorbeigeschaut, um das zu überprüfen, ehe er zu mir kam, und erzählte, der Kerl sei mit einer Flinte herausgekommen und habe ihm befohlen, von seinem Eigentum zu verschwinden. Da er meine Kusine Mary dabeihatte – um sie zur Schule zu bringen -, hielt er sich nicht auf, um mit dem Kerl zu verhandeln.«
    »Gut. Dann werden wir mit ihm verhandeln.« Nate stellte seinen nicht angerührten Kaffee und Ottos Umschlag auf dem Schreibtisch ab. Dann ging er an den Waffenschrank und holte zwei Gewehre und Munition heraus. »Nur für den Fall, dass die Verhandlungen zu nichts führen«, erklärte er Peter.
    Die Sonne strahlte grell. Unvorstellbar, dass er diese Fahrt noch vor wenigen Wochen im Dunkeln gemacht hatte. Der Fluss wand sich in kaltem Blau neben der Straße und bildete einen scharfen Kontrast zum Schnee, der noch an seinen Ufern lag. Die Berge ragten klar wie in Glas geschnittene Monumente in den Himmel.
    Er entdeckte einen Adler, der auf einem der Kilometerpfosten thronte, ein goldener Wächter des Waldes hinter ihm.
    »Wie lange steht diese Blockhütte schon leer?«
    »Solange ich denken kann, hat da keiner offiziell drin gewohnt.
Sie ist runtergekommen und

Weitere Kostenlose Bücher