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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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worden zu sein, war felsenfest davon überzeugt, dass seine Frau ein Klon sei, und hatte zwei seiner Klienten während einer Sitzung angegriffen.
    Seit fast drei Monaten war er als vermisst gemeldet.
    Jetzt schlief er friedlich in einer Zelle, beruhigt von der Farbe des Bluts auf Nates Gesicht und auf Peters Arm.
    Nate hatte ihn einfach nur eingesperrt und war dann sofort wieder in die Klinik zurückgeeilt, wo er im Warteraum auf und ab schritt.
    Er ließ sich den Vorfall immer wieder durch den Kopf gehen, und jedes Mal sah er sich etwas anderes tun, eine kleine Veränderung, die Peter davor bewahrte, verletzt zu werden.
    Als Ken herauskam, saß Nate da, den Kopf in den Händen.
    Mit einem Ruck stand er auf. »Wie schlimm ist es?«
    »Einen Schuss abzubekommen, ist nie gut, aber es hätte weitaus
schlimmer kommen können. Er wird seinen Arm für eine Weile in der Schlinge tragen. Zum Glück war es Vogelschrot. Er ist ein wenig schwach, ein bisschen groggy. Ich werde ihn noch ein paar Stunden hier behalten. Aber es geht ihm gut.«
    »Gut.« Nates Knie gaben nach, und er setzte sich wieder. »Gut.«
    »Kommen Sie doch mit nach hinten, damit ich Ihre Schrammen im Gesicht säubern kann.«
    »Das sind doch nur Kratzer.«
    »Der unter dem Auge ist schon eher eine klaffende Wunde. Kommen Sie, widersprechen Sie nicht dem Arzt.«
    »Darf ich ihn sehen?«
    »Nita ist jetzt bei ihm. Sie können zu ihm, wenn ich Sie behandelt habe.« Ken ging voraus und bedeutete Nate, sich auf den Untersuchungstisch zu legen. »Sie wissen ja«, sagte er, als er die Wunde säuberte, »es wäre dumm, wenn Sie sich dafür die Schuld gäben.«
    »Er ist unerfahren. Er ist noch ein grüner Junge, und ich habe ihn einer nicht einschätzbaren Situation ausgesetzt.«
    »Damit erweisen Sie ihm oder der Arbeit, die er angenommen hat, aber keinen großen Respekt.«
    »Er ist ein Baby.«
    »Ist er nicht. Er ist ein Mann. Ein guter Mann. Und indem Sie sich die Last aufbürden, werten Sie das ab, was ihm heute widerfahren ist – und was er getan hat.«
    »Er ist aufgestanden, kam aus der Deckung und hinter mir zur Tür. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, aber er kam, um mir zur Seite zu stehen.«
    Nate sah Ken in die Augen, als dieser ihm ein Pflaster auf die Wunde klebte. »Sein Blut klebte an meinen Händen, aber er kam durch die Tür, um mir zu helfen. Somit bin ich dann wohl derjenige, der nicht allein klarkommt.«
    »Sie sind allein klargekommen. Peter hat mir so ziemlich alles erzählt. Er hält Sie für einen Helden. Und wenn Sie sich für das, was geschehen ist, erkenntlich zeigen wollen, dann desillusionieren Sie ihn nicht. Also.« Ken trat einen Schritt zurück. »Sie werden leben.«

     
    Als Nate herauskam, war Hopp zusammen mit Peters Eltern und Rose im Wartezimmer. Sie fingen alle gleichzeitig zu reden an.
    »Er ruht sich aus. Es geht ihm gut«, versicherte Ken ihnen. Und Nate ging weiter.
    »Ignatious.« Hopp eilte ihm nach. »Ich wüsste gern, was passiert ist.«
    »Ich gehe zurück.«
    »Dann gehe ich mit Ihnen, und Sie können es mir erzählen. Ich würde es gern direkt von Ihnen erfahren anstatt aus einem der vielen Berichte, die jetzt durch die Stadt getragen werden.«
    Er erzählte es ihr in Kürze.
    »Würden Sie bitte etwas langsamer gehen? Ihre Beine sind länger als mein ganzer Körper. Wie haben Sie sich denn die Gesichtsverletzung geholt?«
    »Ein Baumschrapnell. Fliegende Rinde, mehr nicht.«
    »Fliegend, weil er auf Sie geschossen hat. Um Himmels willen.«
    »Der Tatsache, dass mein Gesicht verletzt wurde, haben sowohl Spinnaker als auch ich es vermutlich zu verdanken, dass wir noch am Leben sind. Zum Glück blute ich rot.«
    Und Peter auch. Er hatte heute viel Rot vergossen.
    »Wird die Staatspolizei ihn holen kommen?«
    »Peach nimmt Kontakt auf.«
    »Gut.« Sie atmete durch. »Er läuft also seit drei Monaten in seinem irren Zustand frei herum. Wohnt da draußen schon weiß Gott wie lang illegal. Er könnte doch derjenige gewesen sein, der den armen Yukon getötet hat. Das könnte doch er gewesen sein.«
    Nate zog seine Sonnenbrille aus der Tasche und setzte sie auf. »Er könnte, aber er war es nicht.«
    »Der Mann ist verrückt, und es war eine verrückte Geschichte. Er hätte Yukon für einen Außerirdischen in einem Hundekostüm halten können. Das macht doch Sinn, Ignatious.«
    »Nur wenn Sie glauben, dass dieser Typ sich in die Stadt geschlichen, einen alten Hund ausfindig gemacht, diesen dann vors Rathaus

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