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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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viel zu nah am Bach gebaut, sodass es jedes Frühjahr zur Überschwemmung kommt. Wanderer benutzen sie hin und wieder zum Übernachten. Und, na ja, Jugendliche könnten dort hingehen, um... Sie wissen schon. Der Kamin steht noch, also kann man heizen. Obwohl er manchmal fürchterlich raucht.«
    »Dann haben Sie sie also auch schon benutzt, um... Sie wissen schon.«
    Peters Wangen färbten sich rot, als er lächelte. »Vielleicht ein, zwei Mal. Meines Wissens haben ein paar Cheechakos sie vor langer Zeit erbaut. Sie wollten von den Erträgen des Bodens leben und den Bach nach Gold absuchen. Sie glaubten wohl, auf diese Weise einigermaßen über die Runden zu kommen und sich nach einem Jahr dann ihre Stütze abholen zu können. Keine Ahnung. Einer von ihnen ist erfroren, der andere drehte durch, weil er die Enge und Einsamkeit nicht ertrug. Er hat vielleicht auch was von dem Toten gegessen.«
    »Reizend.«
    »Ist eventuell auch Unsinn. Aber wenn man ein Mädchen dort mit hinnimmt, erhöht das den Reiz.«
    »Ja, wirklich äußerst romantisch.«
    »Da müssen Sie abbiegen.« Peter zeigte es ihm. »Jetzt wird’s ein wenig holprig.«
    Nachdem er auf der schmalen, schneebedeckten Spur unter Geholper etwa drei Meter weit gekommen war, befand Nate, dass Peter ein Meister des Understatement war.
    Da die Bäume dicht beieinander standen und kein Sonnenlicht durchließen, schien man durch einen Tunnel zu fahren, den sadistische Eisdämonen gepflastert hatten.
    Er rollte seine Zunge ein, damit sie ihm nicht zwischen die Zähne geriet, wenn diese aufeinander schlugen, und hielt sich am Lenkrad fest.
    Es eine Lichtung zu nennen, wäre eine Übertreibung gewesen. Ein Rechteck aus baufälligen Bohlen stand auf einem aus Trauerweiden und dürren Nadelbäumen herausgeschlagenen Quadrat auf der vereisten Uferböschung eines Rinnsals. Es duckte sich in die Schatten, ein Fenster war mit Brettern zugenagelt, ein anderes
kreuz und quer mit Klebeband versehen. Die durchgesackte Veranda ruhte auf aufgeschichteten Bohlen.
    Ein schäbiger Lexus Vierradwagen stand davor. Er hatte ein kalifornisches Kennzeichen. »Rufen Sie Peach an, Peter, sie soll das Kennzeichen überprüfen.«
    Während Peter den Funk bediente, dachte Nate nach. Über einem Pfosten an der Tür hing hässlich ein totes Säugetier.
    Nate entsicherte seine Waffe, ließ sie aber im Halfter, als er aus dem Wagen stieg.
    »Das reicht. Weiter nicht!« Die Hüttentür schwang auf.
    Im trüben Licht erkannte Nate den Mann und seine Waffe.
    »Ich bin Chief Burke, von der Polizei in Lunacy. Ich möchte Sie bitten, Ihre Waffe abzulegen.«
    »Sie können mir viel erzählen, mir erzählen, was Sie wollen. Ich kenne eure Tricks, ihr außerirdischen Mistkerle. Ich kehre nicht wieder dahin zurück.«
    Außerirdische, überlegte Nate. Ausgezeichnet. »Alle außerirdischen Truppen dieses Sektors sind besiegt. Sie sind jetzt hier sicher, aber Sie müssen die Waffe ablegen.«
    »Das sagen Sie.« Aber er setzte noch einen Fuß ins Freie. »Woher soll ich wissen, dass Sie nicht einer von ihnen sind?«
    Anfang dreißig, schätzte Nate. Einsachtzig, siebzig Kilo. Braunes Haar, irre Augen – Farbe unbestimmt. »Ich habe meine Kennkarte dabei, sie ist gestempelt und beglaubigt. Wenn Sie Ihre Waffe ablegen, sodass ich mich Ihnen nähern kann, zeige ich sie Ihnen.«
    »Kennkarte?« Jetzt machte er einen verwirrten Eindruck, und die Waffe senkte sich einen Zentimeter.
    »Kennkarte der im Untergrund arbeitenden Erdarmee.« Nate bemühte sich, ihm gelassen zuzunicken. »Man kann heutzutage nicht vorsichtig genug sein.«
    »Sie bluten blau, wissen Sie. Letztes Mal, als sie mich holen kamen, habe ich zwei von ihnen erwischt.«
    »Zwei?« Nate zog seine Brauen hoch, als sei er tief beeindruckt, und er verfolgte, wie sich die Waffe wieder einen Zentimeter absenkte. »Dann werden wir mit Ihnen eine Einsatzbesprechung machen müssen. Wir bringen Sie in die Kontrollstation, damit Sie dort Ihre Aussage machen können.«

    »Wir können sie nicht gewinnen lassen.«
    »Werden wir auch nicht.«
    Der Lauf der Waffe zeigte zu Boden, und Nate ging nach vorne.
    Es ging viel zu schnell. Es ging immer viel zu schnell. Er hörte, wie Peter die Wagentür öffnete und seinen Namen sagte. Gleichzeitig beobachtete er das Gesicht des Mannes, seine Augen – und sah es darin aufsteigen. Panik, Wut, Entsetzen – alles auf einmal.
    Er fluchte schon und befahl Peter bereits, in Deckung zu gehen: »Geh runter!«, während er

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