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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Gefrierschrank und ging zurück in die Küche. »Ich trinke jetzt einen Whiskey.«
    »Woher hatte er das Geld?«
    »Er arbeitete ein paar Tage in der Konservenfabrik und ließ sich einen Abschlag auszahlen. Diese Summe setzte er beim Pokern ein.« Jacob schüttete drei Fingerbreit Whiskey in ein Glas. Hielt ein zweites Glas fragend hoch.
    »Nein, danke.«
    »Das könnte stimmen, denn er spielte gern, und obwohl er oft verlor, könnte er es in Erwägung gezogen haben... um Geld für sein Vergnügen zu bekommen. Offenbar hat er dieses Mal nicht verloren. Er spielte zwei Abende lang und fast einen ganzen Tag. Diejenigen, die mir das erzählt haben, behaupten, er habe hoch gewonnen. Einige sprechen von zehntausend, andere von zwanzigtausend, andere von mehr. Möglicherweise ist das wie beim Fisch, der beim Erzählen immer größer wird. Aber man war sich einig darüber, dass er gespielt und gewonnen und Geld gehabt hat.«
    »Was hat er mit dem Geld gemacht?«
    »Davon will keiner was wissen oder nicht darüber reden. Aber einige sagen, sie hätten ihn mit anderen Männern was trinken sehen. Auch das ist nichts Ungewöhnliches, deshalb kann keiner sagen, wer diese Männer waren. Und warum sollten sie sich nach so langer Zeit noch daran erinnern?«
    »Es gab auch eine Hure.«
    Jacobs Lippen rundeten sich ein wenig. »Es sind ständig welche im Spiel.«
    »Kate. Ich habe sie nicht ausfindig machen können.«
    »Huren-Kate. Sie ist gestorben, dürfte fünf Jahre her sein. Herzanfall«, fügte Jacob hinzu. »Sie war eine große Frau und rauchte zwei, manchmal auch drei Packungen Camel am Tag. Ihr Tod war keine Überraschung.«
    Wieder eine Sackgasse, dachte Nate.

    »Haben diese Leute, die mit Ihnen, aber nicht mit der Polizei reden, Ihnen sonst noch was erzählt?«
    »Manche sagen, Two-toes habe Pat und zwei andere, oder auch drei andere, aber nicht mehr zu dieser Bergtour geflogen. Einige meinen, um den Denali zu besteigen, einige sagen No Name, andere Deborah. Die näheren Einzelheiten sind unklar, aber man erinnert sich an das Geld, den Piloten, die Besteigung und zwei oder drei Begleiter.«
    Jacob trank seinen Whiskey. »Oder ich könnte auch lügen und derjenige sein, der mit ihm hochgestiegen ist.«
    »Könnten Sie«, gab Nate ihm Recht. »Das wäre schneidig. Aber ein Mann, der einen Bären erlegt, hat Schneid.«
    Jacob lächelte. »Ein Mann, der einen Bären erlegt, hat was Gutes zu essen.«
    »Ich glaube Ihnen. Aber ich könnte Sie anlügen.«
    Dieses Mal musste Jacob lachen und kippte den restlichen Whiskey hinunter. »Könnten Sie. Aber da wir uns in Megs Küche befinden und sie uns beide liebt, können war ja so tun, als würden wir einander glauben. Sie ist jetzt fröhlicher. Sie hat immer gestrahlt, aber jetzt strahlt sie noch mehr, und sie verbrennt die Schatten in Ihnen. Sie kommt allein zurecht. Aber...«
    Er brachte das Glas zur Spüle, wusch es aus und stellte es zum Trocknen hin. Dann kehrte er zurück. »Passen Sie auf sie auf, Chief Burke. Oder ich erlege Sie.«
    »Ich werde dran denken«, erwiderte Nate, als Jacob hinausging.

28
    Nate ließ sich Zeit. Offenbar hatte er alle Zeit der Welt. Da er es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, jeden Tag ins Restaurant des Lodge zu gehen, um dort Jesse zu treffen, war es nicht schwer, Charlene unter vier Augen zu sprechen.
    Er traf Rose, die in der Nische, in die sie sich gesetzt hatte, um die Gewürzstreuer aufzufüllen, die Gelegenheit zu einer vormittäglichen Pause nutzte.

    »Bleiben Sie sitzen«, sagte er, als sie aufstehen wollte. »Wo ist denn heute mein Freund?«
    »Seine Vettern aus Nome sind da, und so hat Jesse ein paar Tage lang Spielkameraden. Er gibt mit seinem Onkel, dem Deputy, an«, erzählte sie mit einem Lächeln. »Aber er möchte sie alle mit in die Stadt bringen, damit sie seinen guten Freund, Chief Nate, kennen lernen.«
    »Tatsächlich?« Es entging ihm nicht, dass er von einem Ohr zum anderen grinste. »Dann sagen Sie ihm doch, er soll sie mitbringen, dann machen wir eine Führung durch die Station.« Und er würde Meg funken, ob sie ein paar Spielzeug-Dienstmarken mitbringen konnte, wenn sie Vorräte einkaufte.
    »Sie hätten nichts dagegen?«
    »Es würde mir großen Spaß machen.«
    Er beugte sich über den Tisch, um einen Blick auf Willow zu erhaschen, die in ihrer Tragetasche lag. »Sie ist unheimlich hübsch.«
    Das konnte er nun ganz wahrheitsgemäß sagen. Sie hatte volle Wangen bekommen. Und ihre dunklen Augen schienen ihn

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