Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
ihr Schluchzen hörte.
    »Nein, ist schon gut. Jack würden jetzt tausend Dinge einfallen, mit denen er dich aufziehen würde, aber im Grunde würde er sich genauso für dich freuen.«
    »Ja, ich wollte es dir sagen. Ich wollte mit dir reden und dir sagen, dass du und die Kinder vielleicht mal herkommen könntet. In den Sommerferien ist es ganz großartig hier. Im Juni bleibt es hell bis Mitternacht, und danach, so hat man mir erzählt, wird es nicht richtig dunkel, sondern es ist eher wie Zwielicht. Und es ist wärmer, als man glaubt, sagt man jedenfalls. Ich würde mich freuen, wenn du das sehen und Meg kennen lernen würdest. Und ich fände es schön, dich und die Kinder zu sehen.«
    »Ich verspreche dir, dass wir zur Hochzeit kommen.«
    Sein Lachen war ein wenig unbeholfen. »In diese Richtung habe ich mich noch nicht vorgetastet.«
    »Ich kenne dich, Nate. Das wirst du schon noch machen.«
    Als er auflegte, lächelte er. Und damit hatte er nun überhaupt nicht gerechnet. Er ließ die Falltafel offen – eine Art Symbol dafür, dass er seine Ermittlungen nicht mehr verdeckt führte, und verließ sein Büro.
    Es gab ihm noch jedes Mal einen Stich, wenn er Peters Arm in
der Schlinge sah. Der junge Deputy saß an seinem Schreibtisch und hämmerte einhändig in die Tasten.
    Schreibtischarbeit. Papierkram. Ein Polizist – und das war dieser Junge schließlich – konnte auch aus schierer Langeweile umkippen.
    Nate ging zu ihm. »Möchten Sie hier mal rauskommen?«
    Peter blickte auf, einen Finger seiner gesunden Hand über der Tastatur. »Sir?«
    »Soll ich Sie mal für eine Weile von diesem Schreibtisch loseisen?«
    Sein Gesicht hellte sich auf. »Ja, Sir!«
    »Dann wollen wir einen Spaziergang machen.« Er packte sich die Funksprechanlage. »Peach, Deputy Notti und ich gehen zu Fuß auf Streife.«
    »Hm. Otto ist schon unterwegs«, teilte Peter ihm mit.
    »He, das Verbrechen kann auch da draußen wuchern, wie wir alle wissen. Peach, Sie übernehmen das Ruder.«
    »Aye, aye, Captain«, sagte sie kichernd. »Und seid vorsichtig, Jungs.«
    Nate nahm eine leichte Jacke vom Haken. »Möchten Sie Ihre haben?«, fragte er Peter.
    »Ne. Nur Lower 48er brauchen an einem Tag wie diesem eine Jacke.«
    »Ist das so? Na dann.« Entschlossen hängte Nate seine Jacke zurück an den Haken.
    Draußen war es ziemlich frisch und bedeckt. Vermutlich regnete es bald, und dann würde er es noch vor Ende ihrer Runde zweifellos bedauern, seine Jacke zurückgelassen zu haben.
    »Wie geht es dem Arm?«
    »Ziemlich gut. Ich finde, dass ich eigentlich keine Schlinge mehr brauche, aber damit Peach und meine Mutter beruhigt sind...«
    »Frauen werden immer gleich nervös, wenn ein Mann angeschossen wird.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Und versuchen Sie ja nicht, das Ganze stoisch zu nehmen, da stürzen sie sich erst recht auf einen.«
    »Ich habe mich mit Ihnen noch kaum über den Vorfall unterhalten.
Anfangs habe ich mir gesagt, es sei ein Fehler gewesen, Sie mit da rauszunehmen.«
    »Ich habe ihn erschreckt, als ich aus dem Wagen stieg. Habe die Situation angestachelt.«
    »Den hätte doch ein Eichhörnchen erschreckt, das eine Eichel fallen lässt, Peter. Anfangs sagte ich mir, dass ich einen Fehler gemacht habe. Aber Tatsache ist, dass ich keinen gemacht habe. Sie sind ein guter Polizist. Das haben Sie bewiesen. Sie waren am Boden. Sie waren verletzt und benommen, aber Sie haben mir Rückendeckung gegeben.«
    »Sie hatten die Situation unter Kontrolle. Sie brauchten keine Rückendeckung.«
    »Ich hätte sie aber brauchen können, und darauf kommt es an. Wenn man mit jemandem in einer brisanten Situation steckt, dann muss man ihm vertrauen können – und zwar bedingungslos.«
    So wie er und Jack einander vertraut hatten. So, dass man durch die Tür hinaus in die Passage ging, egal was dort im Dunkeln auf einen wartete.
    »Sie sollen wissen, dass ich Ihnen vertraue.«
    »Ich… ich dachte, Sie hätten mich an den Schreibtisch verbannt, um mich kaltzustellen.«
    »Ich habe Sie an den Schreibtisch gesetzt, weil Sie verletzt sind. Im Einsatz, Peter. In Ihrer Akte steht eine Belobigung für Ihr Handeln bei diesem Vorfall.«
    Peter blieb stehen und starrte ihn an. »Eine Belobigung.«
    »Die haben Sie verdient. Sie wird auf der nächsten Sitzung des Stadtrats ausgesprochen werden.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Sie brauchen nichts zu sagen.«
    Sie gingen an der Ecke über die Straße, um dann auf der anderen Seite

Weitere Kostenlose Bücher