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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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gewehrt hat. Sein eigener Eispickel steckte noch in seinem Gürtel. Er kannte seinen Mörder, wie auch Max seinen kannte. Wie Yukon den Mann kannte, der ihm die Kehle aufschlitzte. Und wir kennen ihn auch, Peter.« Jetzt
winkte er Judge Royce zu, der mit einer Zigarre zwischen den Zähnen das KLUN anpeilte. »Wir haben nur noch nicht seine Identität festgestellt.«
    »Was werden wir nun tun?«
    »Wir gehen das durch, was wir wissen. Wir arbeiten mit diesen Unterlagen weiter, bis wir mehr wissen. Ich werde Otto noch nichts von dem Tagebuch erzählen. Noch nicht.«
    »Mein Gott.«
    »Für Sie ist das alles viel schlimmer. Das sind Leute, die Sie Ihr ganzes Leben kennen, einen guten Teil davon jedenfalls.«
    Er nickte Harry zu, der auf dem Gehweg vor dem Corner Store stand, um eine zu rauchen und sich mit Jim Mackie zu unterhalten. Auf der gegenüberliegenden Seite eilte Ed energischen Schrittes zur Bank, blieb aber stehen, um mit der Postfrau ein paar Worte zu wechseln, die ihre Treppe wischte.
    Big Mike kam aus dem Lodge und lief los, zweifellos war er zum Italiener unterwegs, um sich dort wie jeden Tag mit Jimmy Trivani über die Geschäfte auszutauschen. Seine kleine Tochter lachte lauthals von seinen Schultern herunter.
    »Nur Menschen. Aber einer von ihnen, hier draußen auf den Straßen, in einem der Gebäude oder Häuser oder in einer Blockhütte draußen vor der Stadt, ist ein Mörder. Und wenn er muss, wird er wieder töten.«
     
    Er ging jeden Abend zu Meg. Sie war nicht immer da. Ihre Auftragslage verbesserte sich, je wärmer es wurde. Aber es gab die unausgesprochene Übereinkunft, dass er kam und blieb. Er würde sich um die Hunde kümmern und häusliche Arbeiten erledigen.
    Seine Sachen hatte er schon so gut wie dort, nach und nach mitgebracht. Auch dies eine unausgesprochene Übereinkunft. Er behielt sein Zimmer im Lodge, aber es war inzwischen eher zu einem Lager für seine schweren Winterklamotten geworden.
    Auch die hätte er zu Meg bringen können. Doch damit wäre die Grenze überschritten worden. Die offizielle Wir-leben-zusammen-Grenze.
    Er sah den Rauch aus ihrem Kamin aufsteigen, ehe er einbog, und seine Stimmung hob sich hoffnungsvoll. Aber auf dem See
trieb kein Flugzeug, und es war Jacobs Lastwagen, der in der Einfahrt stand.
    Die Hunde kamen aus dem Wald angeschossen, um ihn zu begrüßen. Rock schleppte einen der Mastodonknochen an, die sie so gern kauten. Er schien ganz frisch zu sein, und Nate ließ die Hunde ausgelassen darum kämpfen, als er hineinging.
    Nate roch das Blut, noch ehe er halb in der Küche war. Instinktiv ging seine Hand an den Griff seiner Waffe.
    »Ich habe Fleisch mitgebracht«, erklärte Jacob, ohne sich umzudrehen.
    Auf der Arbeitsplatte lagen ein paar dicke Scheiben von etwas Blutigem. Nates Hand entspannte sich.
    »Sie hat im Moment nicht genug Zeit, um auf die Jagd zu gehen. Die Bären sind aufgewacht. Das ist gutes Fleisch für Aufläufe und für Fleischkäse.«
    Bärenfleischkäse, überlegte Nate. Was für eine Welt. »Darüber wird sie sich sicherlich freuen.«
    »Wir teilen, was wir haben.« Jacob wickelte in aller Ruhe weiter das Bärenfleisch in dickes weißes Papier ein. »Sie hat Ihnen erzählt, dass ich während der Zeit, als ihr Vater sein Leben verlor, fast immer bei ihr war?«
    »Verlor? Das ist ja eine interessante Formulierung.«
    »Nun, er hat es an den Tod verloren, oder nicht?« Jacob war mit dem Einwickeln fertig, nahm einen schwarzen Marker und schrieb das Datum auf die Packungen. Es war eine so hausfrauliche Geste, dass Nate zwinkern musste.
    »Sie hat es Ihnen erzählt, aber Sie vertrauen ihrer Erinnerung und ihrem Herzen nicht.«
    »Ich vertraue ihr.«
    »Sie war ein Kind.« Jacob wusch sich die Hände an der Spüle. »Sie könnte sich irren oder mich, weil sie mich liebt, schützen.«
    »Könnte sie.«
    Jacob trocknete sich die Hände ab und nahm die Fleischpakete. Als er sich umdrehte, sah Nate, dass er ein Amulett um den Hals trug. Einen dunkelblauen Stein über einem verblassten Jeanshemd.
    »Ich habe mit Leuten geredet.« Er ging in die kleine Schmutzkammer, wo Meg einen schmalen Gefrierschrank stehen hatte.
»Mit Leuten, die nicht gern mit der Polizei reden. Leute, die Pat und Two-Toes kannten.« Er begann, die Pakete im Gefrierschrank zu stapeln. »Und diese Leute, die zwar mit mir, aber nicht mit der Polizei reden, haben mir erzählt, dass er Geld hatte, als er in Anchorage war. Mehr Geld als üblich.«
    Er schloss den

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