Das Leuchten des Himmels
bis ihr Körper schlaff und betäubt war von der Droge, die er in ihr Blut geschwemmt hatte.
»Meg.« Er presste seinen Mund in ihren Bauch, unter ihr Herz, darüber.
Als ihre freien Hände seine Hüften umfingen, hob er die ihren an.
Er war in ihr, endlich. Verbunden, verkuppelt. Er ließ seine Stirn auf ihre sinken, rang nach Atem und wartete, bis sein Kopf klar genug war, um jede Sekunde, jede Bewegung, jede Erregung zu erfassen.
Sie hielt ihn, hielt ihn fest, als Körper sich vermischten und Sinne schwanden. Erneut flüsterte er heiser ihren Namen, dann entleerte er sich in sie.
SCHATTEN
F olge einem Schatten, er flieht dich
Fliehst du ihn scheinbar, folgt er dir.
BEN JONSON
Z ukünftige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.
THOMAS CAMPBELL
12
Es machte ihr nichts aus, still im Dunkeln zu liegen. Sie liebte es sogar, vor allem wenn Sex ihren Körper gelockert hatte.
Sie hörte die Hunde hereinkommen und sich wie üblich am Fußende ihres Betts auf den Boden werfen.
Die Standuhr in ihrem Büro schlug neun Mal.
Zu zeitig, um zu schlafen, überlegte sie. Aber zu entspannt, um sich zu regen.
Der perfekte Zeitpunkt also, sagte sie sich, um ihre Neugier über den Mann an ihrer Seite zu stillen.
»Warum hat sie dich betrogen?«
»Wie bitte?«
»Deine Frau. Warum hat sie dich betrogen?«
Sie spürte, wie er seine Lage veränderte, seinen Körper ein wenig von ihr wegbewegte. Ein Psychiater wüsste dies zu deuten, überlegte sie.
»Vermutlich habe ich ihr nicht geben können, wonach sie suchte.«
»Du bist gut im Bett. Besser als gut. Warte mal.«
Sie rollte aus dem Bett, und da sie entschlossen war, ihm ein paar Informationen zu entlocken, streifte sie einen Morgenrock über. »Bin gleich wieder zurück«, sagte sie und ging nach unten, um den Wein und frische Gläser zu holen.
Als sie zurückkam, war er aufgestanden, hatte seine Hose angezogen und warf gerade ein frisches Holzscheit auf ihr Feuer im Schlafzimmer. »Vielleicht sollte ich lieber...«
»Wenn das nächste Wort gehen ist, dann vergiss es. Ich bin noch nicht fertig mit dir.« Sie setzte sich aufs Bett und schenkte die Gläser voll. »Jetzt ist Zeit für die lange, traurige Geschichte, Burke.
Und du kannst genauso gut mit ihr anfangen, denn vermutlich ist sie die Wurzel davon.«
»Das wäre mir neu.«
»Ihr wart verheiratet«, erinnerte Meg ihn. »Sie war untreu.«
»Auf den Nenner lässt es sich bringen.«
Aber sie neigte nur fragend den Kopf und hielt ihm ein Glas hin. Er zögerte, kam aber zurück. Er nahm das Weinglas entgegen und setzte sich zu ihr aufs Bett. »Sie war nicht glücklich mit mir, das ist alles. Es ist nicht leicht, mit einem Polizisten verheiratet zu sein.«
»Warum nicht?«
»Weil... Soll ich alles aufzählen? Der Job zerrt die ganze Zeit an einem. Die vielen Stunden. Sobald du dir was vorgenommen hast, musst du es wieder absagen. Du kommst spät nach Hause, aber in Gedanken bist du noch bei deinem Fall. Wenn man im Morddezernat arbeitet, schleppt man den Tod mit sich herum, auch wenn man es gar nicht möchte.«
»Klingt sehr wahrhaftig.« Sie trank ihren Wein. »Aber sag mir eins, warst du schon bei der Polizei, als sie dich geheiratet hat?«
»Ja, aber...«
»Nein, nein, hier stelle ich die Fragen. Wie lange kanntet ihr einander, bis ihr den Sprung gewagt habt?«
»Ich weiß es nicht. Ein Jahr.« Er trank einen Schluck Wein und beobachtete das Feuer. »Werden wohl fast zwei gewesen sein.«
»War sie schwer von Begriff? Dumm?«
»Nein. Mein Gott, Meg.«
»Damit möchte ich nur unterstreichen, dass man entweder das eine oder das andere sein muss, wenn man über ein Jahr mit einem Polizisten geht und keine Ahnung davon hat, wie die Regeln in seinem Beruf lauten.«
»Ja, vielleicht. Aber das heißt noch lange nicht, dass man die Regeln mögen muss oder mit ihnen leben möchte.«
»Sicher, jeder darf seine Meinung ändern. Kein Gesetz verbietet das. Aber ich stelle fest, dass sie dich geheiratet hat, obwohl sie wusste, was sie auf sie zukommt. Und es geht nicht, dies als eine Entschuldigung für ihren Betrug zu nehmen oder dir die Schuld in die Schuhe zu schieben, dass es nicht funktioniert hat.«
»Sie hat den Mistkerl geheiratet, mit dem sie mich betrogen hat, also wird das auch eine Rolle gespielt haben.«
»Okay, sie hat sich in einen anderen verliebt. So etwas geschieht. Aber das ist ihre Sache. Es ist jedoch zickig und billig, dir die Schuld für ihr Handeln zu geben.«
Jetzt sah
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