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Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen

Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen

Titel: Das Lexikon der daemlichsten Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix R. Paturi
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gelang ihm, mit seiner vermeintlichen Erfindung industriellen Investoren Millionen aus der Tasche zu ziehen. Jetzt wird er als Betrüger von der Justiz belangt und der Richter verdonnerte ihn zu 20 Jahren Haft. An einen Investor aus Taiwan soll er 410   000 US -Dollar zurückzahlen. Doch Dingels Strafverteidiger Frank Chavez geht in Berufung und kämpft um eine Ausreisegenehmigung für seinen Mandanten. Denn der soll seine technische Weltrevolution nunmehr einem finanzkräftigen Interessenten in Österreich vorstellen.

Pi-Day und Quadratwurzeltag
    Früher, in längst vergangenen Zeiten, feierten die Menschen vom 24. bis 26. Dezember Weihnachten, im Februar oder März ein paar Karnevalstage, irgendwann im Frühjahr an einem verlängerten Wochenende das Osterfest und außerdem noch ein paar kleinere Festtage. Heute beginnt das heilige Christfest mit kommerzieller Wucht bereits Ende Oktober, die Schokoladenosterhasen werden schon im Dezember fabriziert, und außerdem haben geschäftstüchtige Branchen ein Dutzend neuer verkaufsträchtiger Feieranlässe in den Kalender geschmuggelt: Valentinstag, Vatertag, Halloween   … Vorreiter sind die USA , die kaum irgendeinen Tag des Jahres nicht feiern. Da gibt es vomNational Pig Day und Peanut Butter Lover’s Day, vom Dentist Day und National Teenager’s Day bis zum Something on a Stick Day und zum Sandwich Day, X-Ray Day, Veteran’s Day und National Cashew Day kaum etwas, das nicht an einem eigens dafür geschaffenen Tag vermarktet würde. Und natürlich haben Schweine, Erdnussbutter, Zahnärzte, Sandwichs und Veteranen auch immer ihre eigenen Cheerleader.
    Zu den skurrilsten dieser Aktionstage gehören weltweit der Internationale Jogginghosentag (21. Januar), der Tag der männlichen Körperpflege (3. Februar), der Tag der Tiefkühlkost (6.   März), der Blowjob-Tag (14. März), der Tag des chronischen Erschöpfungssyndroms (12. Mai), der Tag des Handtuchs (25.   Mai), der Ohne-Bart-Tag (18. Oktober) und der Kauf-nix-Tag (4. Freitag im November). Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
    Völlig sinnfreie Feiertage haben sich vor einigen Jahrzehnten ausgerechnet die Mathematiker einfallen lassen. Da gibt es zuerst einmal den Quadratwurzeltag, oder besser gesagt die Quadratwurzeltage. Sie sind allerdings recht selten, denn sie lassen sich in jedem Jahrhundert nur neunmal feiern: am 1.1.2001, am 2.2.2004, am 3.3.2009, am 4.4.2016, am 5.5.2025, am 6.6.2036, am 7.7.2049, am 8.8.2064 und am 9.9.2081. Diese Daten erklären sich aus dem Begriff Quadratwurzeltage, denn bei ihnen ist jeweils der Monatstag und auch der Monat selbst die Quadratwurzel der letzten beiden Stellen der Jahreszahl.
    Dann aber gibt es da noch den π-Tag (Pi-Day). Seine Wurzeln reichen in die frühen 1990er-Jahre zurück, lassen sich aber nicht mehr genau
     rekonstruieren. Jedenfalls feierte als eine der ersten Institutionen die kalifornische Wissenschaftsorganisation San Francisco Exploratorium diesen
     merkwürdigen Festtag, und zwar am 14. März. Die angelsächsische Schreibweise für dieses Datum ist 3/14, und das sind die ersten drei Stellen der berühmten
     Ludolf’schen Zahl Pi = 3,14159…
    Wer Mitglied des Wiener Vereins der Freunde der Zahl Pi werden möchte, muss die ersten 100 Nachkommastellen auswendig können!
    Pi ist eine sogenannte irrationale Zahl; das heißt, sie hat unendlich viele Stellen hinter dem Komma, die sich nicht periodisch wiederholen. Und so irrational wie Pi selbst ist denn auch der Pi-Feiertag. Hauptaktion ist das Backen kreisrunder Pi-Kuchen. Wen könnte das wundern, ist doch Pi die sogenannte Kreiszahl, die das Verhältnis von Kreisumfang zu Kreisdurchmesser angibt.
    Mathematiker haben gelegentlich einen ausgeprägten Sinn für Wettbewerb. So eifern sie schon seit Langem darum, wer den Längsten hat, will meinen: den längsten Ziffernschwanznach dem Komma der Zahl Pi. Den Weltrekord hält zurzeit der Japaner Yasumasa Kanada mit über 1,2 Billionen Stellen. Und wer über das Wettbewerbsgen verfügt, der kann auch nicht neidlos zusehen, dass irgendein anderer den Pi-Day erfunden hat. Also legt er mit einem eigenen Pi-Feiertag nach. Genau das machten Mathematiker der Chalmers-Universität in Schweden, als sie den Pi-Näherungstag einführten. Die Zahl Pi ist nämlich nicht nur irrational, sondern auch transzendent. Auch die Wurzel aus 2 ist irrational, aber sie lässt sich in einer geschlossenen exakten Form angeben, nämlich als. Bei transzendenten Zahlen ist das nicht

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