Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
zerstört worden und in diesem Falle konnte man sagen: zum Glück!
Herbert lag also womöglich immer noch dort, aber zum Abendbrot dürfte man ihn spätestens vermisst haben. Dieser Gedanke sorgte nun die beiden Kinder. Waren einige Leute inzwischen schon nach ihnen auf der Suche?
„Öh, da hinten is´ glaub ich endlich Würzburg“, krächzte Tobias und gab dabei seiner Stimme eine zuversichtliche Tonlage, obwohl es in seinen Augen bereits ein bisschen feucht schimmerte. „Wir müssen nur immer weiter gerade aus.“
„Und daaah is die Mama, stümms?“ Julchen forschte skeptisch in seinem blassen Gesicht.
Tobias schluckte und wischte sich mit dem Handrücken verstohlen über die Nase. „Ja! Hat sie uns doch gesagt!“ knurrte er. „Die sammelt dort noch ein paar Sachen ein, welche die Menschen zurück gelassen haben und bringt sie zu ... äh ... na, wie heißt der doch?“ Tobias kratzte sich nachdenklich in seinem struwweligen Haar.
„Ich weiß es, ich weiß es!“ trällerte Julchen stolz,
„Na, sag`s!”
„Tomatenmaxe!“
„Stümmt!“ keuchte er verblüfft und dann fügte er anerkennend hinzu. „Jule, da hast du mal aufgepasst!“
„Danke!“ kicherte Julchen stolz. „Und die Mama, diiie bringt uns dann zu den Maden, stümms?“
„Stümmt!“ Er versuchte dabei, den misstrauischen Ausdruck aus seinem Gesicht zu verbannen, denn es war ihnen beiden eigentlich klar, dass die Untergrundorganisation der Maden keine Kinder beherbergen wollte. Deswegen war die Mama unterwegs, um nicht nur die Spinnen, sondern auch die Maden mit wertvollen Sachen zu bestechen.
„Scheiße nur, dass die Oma nicht da is!“ schnaufte er, gab sich einen Ruck und lief vorne weg, denn er meinte nun tatsächlich, auf der linken Seite am Horizont, Scherenschnitten gleich, die Silhouetten einiger höherer Häuser zu erkennen.
„Und der Munk!“ setzte Julchen jetzt hinzu. „Dass der nich da is, das is auch traurig!“ Sie schüttelte dabei den kleinen, blonden Lockenkopf und stolperte ihm hinterher.
„Eh, warum?“ fragte er jetzt verwirrt.
„Na, der is doch so klug! Weißt du, weißt du ... wiie der damals die Oma gefunden hat?“ Sie lief noch ein kleines bisschen schneller.
„Stümmt!“ Tobias lief ebenfalls schneller, denn vielleicht kamen sie ja noch vor dem Dunkelwerden in Würzburg an. „Ja, die Oma“, keuchte er. „Aber die is doll krank, ganz ohne Scheiß! Die hätt` den Weg nich mehr geschafft, nee!“ Er schüttelte nun auch den Kopf.
„Und der Munk, Tobi ... Tobi duhuuu? »
Er seufzte genervt, hörte aber trotzdem nicht auf schneller zu laufen, denn hier zwischen den Wiesen waren sie leider für ihre Verfolger gut sichtbar.
„Der Munk auch nich“, plapperte sie trotzdem weiter und keuchte, „weil, der is jetzt auch schon seeehr alt, stümms?“
Tobias krauste die Stirn, während er rannte „ Stümmt.“
„Wo is nun der Munk hin?“
„Weiß ich nich, Plapperliese! Er is eben ein Kater, der Munk!“ Er schaffte es sogar noch beim Laufen, sich ein bisschen in die Brust zu werfen. „Kein Mädchen!“ Er kam nicht umhin, Julchen dabei einen flüchtigen, aber geringschätzigen Blick zuzuwerfen, denn es ärgerte ihn, dass sie ihn jetzt eingeholt hatte. „Und Katers gehen immer mal wo hin, ganz ohne Scheiß!“
„Aber Tobi ... duhuu? »
Er seufzte, als er wieder neben ihr war.
„Is da vorne Würzburg?“
Er nickte und nuckelte dabei an seiner Unterlippe.
Beide Kinder wussten nämlich, dass es dort am Vormittag sehr laut gewesen war. Den Kleinen waren die ungewöhnlichen Geräusche außerirdischer Flugzeuge noch sehr gut in Erinnerung.
„Aber Jule, wir müssen durch Würzburg durch, wenn wir zu ...“
„Tomatenmaxe!“ half ihm Julchen.
„Ja, wenn wir zu dem wollen!“ vollendete Tobias stirnrunzelnd seinen Satz. „Durch Würzburg is nämlich der kürzeste Weg zu der ... dieser Tankstelle, ganz ohne Scheiß!“
„Ganz schön weiter Weg!“ keuchte Julchen und rieb sich die müden Augen, denn sie hatten im feuchten Wald ohne Decken sehr schlecht geschlafen.
„Moment!“ Tobias blieb jetzt erschrocken stehen. „Hörst du das auch Jule?“
„D ... das is ein Jambo und ...“
„Mikes Stimme!“ ächzte Tobias entsetzt.
„Iiiiih! Die Spinnen!“ wisperte Julchen. „ Was machen wir jetzt?“
Kapitel 7
„Bei Ubeka!“ knurrte Gulmur. „Nun sind der Dieb Georgo und die gelbhaarige Lumanti uns doch wieder entwischt!“ Und er stampfte dabei mit seinem nackten,
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