Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
Hühnerfleisch genascht.“ Seine Augen blitzten gefährlich. „Es hat uns hervorragend geschmeckt und so haben wir es aufgegessen, ebenso das Scheinefleisch, beinahe noch leckerer, sehr nurrfi!“ Gulmur schnalzte dabei genießerisch mit seiner giftgrünen Zunge.
    „Im Ernst?“ rief die Meute erschrocken, schüttelte sich voller Ekel und Boktafton ließ Gulmur sofort los. „Blutiges, wabbeliges, sehniges Fleisch soll schmecken?“
    „Es war doch gar nicht mehr blutig!“ Gulmur schluckte, weil ihm plötzlich wirklich Spucke im Mund zusammen gelaufen war. „Es war wunderbar gekocht oder lecker gebraten ... hmmm!“ Und dann schob er das Rad ein wenig vor und zurück. Es schien wirklich in Ordnung zu sein.
    „Ke, weißt du denn, wie ein Hühner oder ein Schwein lebendig aussieht?“ riefen nun die Jisken neugierig, denn sie stellten fest, dass sie ebenfalls ziemlich hungrig waren.
    „Vielleicht laufen ja noch einige davon hier herum?“ Gulmur machte ein gewichtiges Gesicht. „Ein Hühner ist ein großer Vogel und bestimmt halten sich Lumantis einige davon zumindest außerhalb dieser Stadt, so auch Schweine!“ erklärte Gulmur. „Schweine sind, glaube ich, leckerer, sie sind ohne Fell, rosafarben, aber es gibt auch ganz schwarze, die sind etwas kleiner und schwarz weiß gescheckte ...“
    „Nackte Tiere also?“
    „Richtig!“ Gulmur schwang sich nun auf das Rad. Das hätte er lieber nicht tun sollen. Etwas braunes, Schlangengleiches würgte ihn plötzlich am Hals und riss ihn zu Boden. Er keuchte, versuchte wenigstens noch ein kleines bisschen Luft zu bekommen und seine gewaltigen Pranken mühten sich gleichzeitig, das gummiartige Tau ein wenig zu lockern, aber vergeblich. Wild hämmerte der Puls in seinen Schläfen und in den Gehörgängen. Er wusste, in wenigen Sekunden würde er erstickt sein.
    „Du unterschätzt unsere noch funktionstüchtigen Waffen Gulmur“, zischelte Boktafton erbost, vor dem Gulmur am Boden lag. „Was nützt dein scharfes Gebiss gegen diese hochelastische Tabruka, Gulmur?“ Die Tabruka zog sich dabei noch fester zusammen und Gulmur zuckte, krümmte sich vor Schmerzen. „Du kannst stolz auf dich sein, Gulmur, denn du hältst lange aus. Ein anderer wäre längst erstickt. Du hast einen starken Körper! Aber stell dir vor, wir sind gnädig mit dir.“
    Boktafton stellte nun die peitschenartige Waffe mit einer kurzen Fingerkrümmung so ein, dass sie sich etwas lockerte. Gulmur rang jetzt verzweifelt nach Atem, trotzdem bekam er nur sehr wenig Sauerstoff in die Lungen.
    „Sei dankbar, dass wir dich nicht alleine wegfahren lassen, denn auch die Waffen des Agol scheinst du gewaltig zu unterschätzen.“ Er lockerte nun die Schlinge so weit, dass Gulmur wieder normal Luft holen konnte. „Kraft ist nicht mehr angesagt, Gulmur! Die Technik ist das, was zählt! Du wirst uns jetzt unsere Ladegeräte reparieren, poko?“
    „Poko!“ schnaufte Gulmur, als er endlich wieder einigermaßen denken konnte. „Aber ...“, er krächzte, da die Kehle erst einmal durchblutet werden musste, „... aber das ist euer Fehler, dass ihr zu sehr auf die Technik baut!“ Und er bewegte vorsichtig den schmerzenden Nacken. „Irgendwann sollten wir wieder zurück zur Natur.“ Und abermals drehte und wendete er den Hals.
    „Du sprichst sehr lotekisch, Gulmur“, bemängelte Boktafton und ließ die Tabruka sich wieder einrollen. „Dabei haben euch doch unter der Führung Chiunatras sogar Loteken verfolgt!“
    „Ja, es ist leider so, dass alles auf die Hajeps hört und Trowes überall verachtet werden“, stöhnte Gulmur und versuchte sich wieder aufzurichten. „Da machen selbst Rebellen keine Ausnahme.“ Endlich gelang es ihm, sich mit trauriger Miene wieder aufzurappeln. „Ich weiß, mein Vater hält nicht viel von Rekomp Chiunatra.“ Er musste sich erst einmal am Baumstamm festhalten, so schwindelig war ihm, aber er hütete sich, dabei das Rennrad zu berühren. „Ich meine, die Hajeps verwirren bisweilen die Sinne der Loteken. Doch ihre Idee, wieder zum natürlichen Leben zurück zu finden, ist einfach gut! Ihr solltet ihnen daher vertrauen und ich glaube, Chiunatra würde inzwischen mir eher Gehör schenken als euer Jefnatin! Nun gut“, fauchte er, „dann werde ich eben eure Ladegeräte reparieren, aber mir ist noch etwas eingefallen, falls euch das interessiert?“
    Die Jisken nickten neugierig.
    „Hier in der Nähe müssten noch zwei Motorräder mit Anhängern sein, die meine Familie und

Weitere Kostenlose Bücher