Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
musste mein kleiner Bruder leiden. Meine Familie wird vielleicht bald hingerichtet, nur weil dieser Georgo unbedingt Danox haben wollte.“
„Danox? Auch unser Kaskan will das seltsame Ding besitzen. Aber es ist wirklich eine Gemeinheit von diesem Georgo, einen alten Mann zu überreden, einen Fehler zu machen!“ gab ihm Nobajapal Recht. „Dafür gebührt ihm der Tod. Räche dich! Du tötest ihn und wir bereiten uns etwas Spaß mit dieser jungen, hübschen Lumanti, bevor wir sie ebenfalls schlachten! Aber vielleicht sind ja beide bewaffnet“, gab Nobajapal nun zu bedenken, „wenn sie auch geradezu lächerliche Verteidigungsgeräte haben.“
Nun kamen die übrigen Jisken ebenso neugierig zu Gulmur und dieser informierte auch sie. „Xorr“, grunzte Oktikilta schließlich, „welch ein Spaß! Ich sehe schon diese beiden Lumantiköpfe hübsch geschrumpft an meinem Gürtel hängen, denn wir haben die besseren Waffen und sind auch wesentlich stärker gebaut als diese Geschöpfe.“
„Richtig!“ meldete sich nun auch Boktafton. „Also los, worauf warten wir!“
Alles nickte und schon flitzten sie aus ihrem Versteck. „Wer als erster bei ihnen ist, bekommt die Köpfe!“ rief Nobajapal ihnen noch zu.
„Poko!“ bestätigten die anderen und schnauften dabei vor Gier und Mordlust.
Gott sei Dank war George sehr wachsam gewesen. „Gesine, schnell!“ rief er ihr zu, als er die vier Schatten hinter dem alten Mietshaus hervorspringen sah und riss die Tür des Jambutos für sie auf.
„Was ist los? Oh, oh Gott!“ kreischte Gesine entsetzt. Sie hatte gerade die Haube des Lieferwagens geöffnet, um nach dem Motor zu schauen und sah nun mit großen Augen die vier behelmten Jisken und den einen Trowe direkt zu ihnen hinüberstürmen. Wie der Blitz warf sie die Klappe zu. Doch sie kam nicht so schnell um den Jambuto herum. Die Feinde grölten und juchzten indes bereits siegesgewiss. Der eine von ihnen zielte jetzt auf Gesine. Die stieß deshalb einen hellen, spitzen Schrei aus, der die Außerirdischen aber umso mehr anzufeuern schien, denn sie begannen noch schneller zu laufen.
George hatte indes den etwas schwerfälligen Jambuto unter großen Schmerzen in Bewegung gebracht. Er wusste, die Waffen der Jisken waren hervorragend. Es lohnte sich nicht, Gesine Feuerschutz zu geben, da sie schon aus großer Entfernung treffen konnten. Es wunderte ihn, dass sie nicht auf die Reifen zielten. Schon fraß sich ein grüner Feuerstrahl knapp an Gesines Hacke vorbei in den Straßenbelag und ein tiefes Loch war entstanden, aus welchem es rauchte. Der zweite Strahl fuhr höher und wieder schrie Gesine gellend auf, als sie George gerade noch rechtzeitig am Arm fassen konnte und einfach nach oben zerrte. Der Strahl fuhr diesmal knatternd ins Trittbrett. George ließ Gesine nicht los und diese warf sich neben ihn in den Sitz und zog die Tür hinter sich zu.
Die Reifen quietschten entsetzlich, als der Jambuto hart die Kurve nahm. Die Meute zögerte, ihnen hinterher zu feuern, da sie hofften, dieses seltsame Fortbewegungsmittel doch noch möglichst unbeschädigt zu ergattern. Zu spät schossen sie deshalb auf die Reifen und durch die Scheiben auf den Fahrer. Das Panzerglas des Jambutos schmolz. Es war sehr heiß geworden in der Fahrerkabine. Einige Splitter lagen auf Georges Schultern, der sich aber nicht beirren ließ und trotzdem kaltblütig weiterfuhr.
„So ein Pech!“ schimpfte Gulmur und hüpfte verärgert mit beiden Beinen in die Höhe, als der Jambuto in eine Straße einbog. „Dabei hatte doch erst alles so leicht ausgesehen!“
Die Jisken nickten betrübt und Boktafton meinte dazu: „Ich habe eigentlich gedacht, dass Lumantis feiger sind und daher leicht zu bekommen.“
„Tja, so kann man sich irren!“ fauchte Gulmur. „Kommt, beeilen wir uns, ich habe mir den Weg zur Tankstelle gemerkt, und ich werde nicht eher ruhen, bis ich diesen Agol zwischen meinen Pranken habe!“ Er fletschte die Zähne und schaute dabei auf seine mächtigen, krallenbewehrten Tatzen.
In der kleinen Nebenstraße hielt George erst einmal an, denn die Schmerzen im Fuß waren unerträglich geworden.
„Tut mir Leid, Gesine!“ keuchte er. „Wir müssen die Plätze tauschen.“ Auf seiner Stirn standen winzige Schweißperlen.
„Ist doch in Ordnung, George“, wisperte sie. „Du hast mir das Leben gerettet! Komm, mach schnell!“ Sie riss die Tür auf, um auszusteigen. „Man weiß ja nicht, ob sie noch immer hinter uns her sind!“ raunte
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