Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
nichts, womit sie den Feind unschädlich machen konnte. Ach, das war ja so schrecklich! Margrit kämpfte wieder mit den Tränen. Bald würden sie in Zarakuma sein und dann?
    ‚Nur als Leiche kannst du Zarakuma wieder verlassen!’ hatte sie die Worte noch im Ohr.
    „Nicht weininn.“ Der Hajep holte ein kleines Tüchlein aus einem Fach in der Seitenwand und reichte es Margrit.
    Im Nu war es mit Tränen durchtränkt. Angeekelt schaute der Hajep der Lumanti dabei zu, wie die nun auch noch mehrmals hineinschnäuzte. Er kannte so etwas nicht und hielt sich die Hand über Nase und Mund. „Wirf es weg!“ schnaufte er.
    „Einfach so aus dem ... äh ... Fenster?“
    „Warum nicht? Ihr seid ohnehin eine Wegwurfgesellschaft!“
    „Tschüß!“ sagte sie zu dem Taschentuch als es hinunter zum Park segelte. „Du darfst wenigstens frei sein!“
    Und schon brach sie erneut in Tränen aus.
    Der Hajep schüttelte ziemlich unwirsch den Kopf und dann riss er ihr – hatte er etwa wieder einen Wutanfall? – einfach ein kleines Eckchen vom Fell des Sitzes ab und drückte es in Margrits entsetzte Finger. „Wir haben nichts zum Auffangen so füller Körperflüssigkeiten“, erklärte er zähneknirschend. „Darum nimm dies! Is sooo nurrfi, würgelisch!“ fügte er etwas sanfter hinzu.
    Sich die Nase in diesem Fell auszuschnäuzen war noch gar nichts gegenüber dem was nun kam, denn die fehlende Stelle im Sitz wuchs von alleine in aller Ruhe wieder nach. Margrits Tränenfluss versiegte deshalb urplötzlich, denn dieser Anblick konnte einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Ach, wie schrecklich mochte erst die Technik in Zarakuma sein. Margrit war sich sicher, dass sie schon allein deswegen bald verrückt werden würde. Sie hielt den Atem an und lauschte, denn komischerweise glaubte sie plötzlich noch zusätzlich zu dem ungleichmäßigen Summen und Rauschen des Molkats ein Brummen von Motorrädern zu vernehmen! Aber das hatte er doch wohl auch bereits gehört oder? Sein Gesicht wirkte momentan ziemlich grünlich, da es vom Licht des Bildschirms angestrahlt wurde und er schien immer noch nervös über irgendetwas zu sein.
    „Motorräder knattern wohl dort unten“, nuschelte sie darum wie beiläufig hinter ihrem Fellbüschel hervor. Das kleine Stückchen war wirklich irgendwie knuddelig für die Nase!
    Er zuckte mit den Schultern. „Es können durchaus noch einige Lumantis in der Stadt leben, Ninschinn! Das stört uns Hajeps kaum! Hauptsache ihr werdet endlich weniger!“
    „Hach, du süßer, kleiner Zyniker! Aber diese Motorräder kommen näher!“
    „Warum nischt? To pin mai fidiako!” murrte er schon wieder und runzelte die Stirn.
    Tatsächlich taumelte Zuita plötzlich und die vier hauchdünnen Flügelchen zitterten dabei. „Wollen wir nicht notlanden?“ fragte Margrit daher freudevoll, aber dann hatte er das Ding, indem er hier und da einige Felder berührte, leider wieder in der Gewalt.
    „A molkat juk uko silfanon!“ zischelte der Hajep schon etwas zufriedener hinter den zusammengepressten Zähnen hervor.
    ‚Also doch nach Zarakuma, puh!’ Ein wirklich fürchterlicher Gedanke blitzte plötzlich in ihr auf. Würde dieser Hajep sie etwa in Zarakuma sofort diesen Wissenschaftlern übergeben, ähnlich wie eine Labormaus? Sah sie diesen Verrückten dann etwa nie wieder? Nein, das durfte auf keinen Fall passieren! Denn irgendwie hatte sie das Gefühl, trotz allem, was sie mit ihm durchgemacht hatte, dass es gut für sie war, in seiner Nähe zu bleiben und darum fragte sie ihn auch sofort: „Wenn wir in Zarakuma sind, wirst du mich doch nicht einfach abgeben, nicht wahr?“
    „Doch wahr!“ knurrte er und dann horchte er, immer noch ziemlich nervös, auf das Fluggeräusch des Molkats. Selbst Margrit meinte, mit einem Male ein merkwürdiges Rattern im Heck zu hören, aber das war ihr jetzt egal.
    „Dann bist du nicht mein Freund!“ sagte sie leise.
    Er schaute sie überrascht an. „Ich denke, ich kann keines Menschen Feund sein?“ knurrte er böse. „Xorr, du konntest mir doch aus diesem Grund noch nicht mal deinen Namen nennen! Und du hast richtick, denn wie sollte ein Versuchskaninschinn der Freud eines Hajeps sein!“
    „Ich heiße Margrit Schramm!“ sagte sie sehr, sehr leise.
    „So, so“, brummte er immer noch missmutig. „Das ist ein aufgesprechlichter ... hm ... ausgesprochen hässlicher Name, aber der richtige für so ein Ninnschinn!“ Er warf ihr dabei einen ziemlich geringschätzigen Blick

Weitere Kostenlose Bücher