Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
Bewegung zu seiner vollen Größe aufrichtete, musste sie feststellen, dass er irgendwie etwas ganz anderes war - ihr Herz krampfte sich zusammen - als ein Mensch. Um das zu sein hatte er viel zu lange Arme, obwohl ihm die Schutzkleidung trotzdem zu passen schien, und einen gewaltigen, muskelbepackten Oberkörper. Seine Beine waren sehr kurz und krumm und er hatte erstaunlich große Füße.
Nun schaute er sich prüfend um und Margrit hatte dabei Zeit genug, eine flache Stirn zu bestaunen, extrem buschige Brauen, sehr kleine Augen und eine flache, ein wenig über die Oberlippe ragende Nase. Der Mund war ziemlich weit vorgeschoben, schmallippig und an seinem kleinen, fliehenden Kinn schienen vereinzelt recht lange Haare abzustehen.
Zack ... schon war das Geschöpf hinter der Mauer verschwunden. Gott sei Dank hatte es Margrit nicht gesehen! Sie schob sich zitternd ihre Brille auf der Nase zurecht. Träumte sie etwa schon am helllichten Tag? Es war wirklich ein zu komisches Wesen gewesen, um tatsächlich zu existieren, zumal es – Margrit schluckte bei diesem Gedanken – eine ziemlich ungewöhnliche Hautfarbe hatte, nämlich ein helles oliv!
Nach einigem Ringen mit sich selbst führte sie sich dessen Gestalt noch einmal vor Augen. Also kleiner als ein Mensch, dafür sehr wuchtig, am Kopf nach allen Seiten abstehendes, krauses, recht langes Haar von moosgrüner Farbe, sehr breite Schultern, dafür kaum einen Hals.
Sie nahm die Brille ab und putzte diese ziemlich hektisch mit dem Zipfel ihres Hemdes. Womöglich waren ja auch nur die Gläser dreckig und sie hatte ein Stück trockenes Blatt, vielleicht hinuntergefallen von diesem Baum, für den recht merkwürdigen Schatten gehalten.
Margrit setzte die Brille endlich wieder auf, denn ewig putzen konnte sie die ja nicht – verdammt, warum zuckten ihre Finger dabei so dämlich? – und duckte sich abermals hinter der alten Birke und dem strammen Forsythienbusch, der gleich darunter wucherte, und wartete tapfer, ob sich dort oben vielleicht noch einmal etwas zeigen würde.
Huch! Tatsächlich! Schon wieder! Sie hatte sich also nicht geirrt!
Noch so ein Geschöpf kam jetzt hinter der grauen Mauer hervorgeschlendert, war jedoch etwas kleiner und zierlicher, turnte einfach hier herum. Es schlenkerte dabei wild mit seinen langen Ärmchen, schien irgendwie aufgeregt zu sein. Margrit keuchte, denn nun kam noch eine ganze Gruppe dieser Wesen von der anderen Seite der Mauer und zwei von ihnen schoben dabei Motorräder auf den schmalen Weg. Sie waren so sehr miteinander im Gespräch, dass sie das Kind, sofern es denn eines war, kaum beachteten. Der, welchen Margrit vorhin zuerst gesehen hatte, kam ihnen entgegen und zwängte dabei seinen eigenartig geformten Schädel in einen Schutzhelm, der ihm erstaunlicherweise zu passen schien, dann überprüfte er mit seinen großen, wuchtigen Pranken wohl sein Gewehr und die anderen schoben derweil die Motorräder in eine Ecke. Das kleine Wesen hoppelte nun – Margrits psychologisches Gefühl sagte ihr, dass es irgendwie Angst bekommen hatte – seinen Freunden, oder was die auch immer sein mochten, kreischend entgegen, wofür es sogleich scharf von ihnen gerügt wurde. Dann verschwanden sie allesamt wieder hinter der Mauer.
Man hatte sich dabei kaum umgesehen und daher Margrit nicht entdeckt oder sie waren viel zu sehr mit irgendeinem Problem beschäftigt oder ganz einfach harmlos oder gar blöd? Pfui, was dachte sie da!
Wenig später, als Margrit sich entschlossen hatte weiterzulaufen, weil sie doch noch vor dem Dunkelwerden bei Pommi sein wollte, sah sie, wie alle sieben Geschöpfe jener sonderbaren Spezies wieder hinter der Mauer hervorkamen, diesmal mit zwei Anhängern, über welche zuvor Planen gezogen worden waren.
Einige lüfteten jetzt die Planen und packten mehrere Beutel und Decken in diese Anhänger, welche an den Motorrädern befestigt wurden. Was hatten sie vor? Oh Gott, wollten sie etwa mit ihren Motorrädern diese Böschung hinabbrettern?
Sie schloss die Augen und sprach sich leise vor: „Bitte, bitte nur nicht das! Ach Unsinn, diese Geschöpfe waren sicher ganz harmlos, oder? Margrits Herz ratterte trotzdem wieder voll los. Sollte sie sofort weglaufen oder erst einmal abwarten? Ihr wurde flau im Magen, wenn sie sich die prächtigen Gebisse vorstellte, die diese riesigen Mäuler beherbergten.
Und plötzlich wusste sie, welche Geschöpfe das waren! Die ihr von George schon so oft beschriebenen Trowes! Worgulmpf war
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