Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
deren Anführer und hatte derzeit George im Gegenzug für einen gut ausgearbeiteten Fluchtplan Danox übergeben.
‚Es ist verrückt. Aber das sind die gesuchten sieben! ‘ sagte sich Margrit jetzt.
Sie sah, wie nun einer der Trowes und die Mutter mit dem Kind in die Anhänger kletterten und die Planen wieder darüber gespannt wurden. Die übrigen vier schwangen sich in die Sättel, Motoren knatterten los. Margrit hielt den Atem an, hatten die Trowes etwa Danox gesehen und wollten sich nun das Ding holen? Warum summte Danox plötzlich nicht mehr? Aber ganz gegen ihre Befürchtung sausten die Trowes nicht zu ihr hinab sondern oben den schmalen Weg an der Mauer entlang und verschwanden schließlich hinter den Birken und dem Gebüsch, auf der anderen Seite der Böschung.
Sonne schien behaglich auf die Zinnen. Die Wipfel der Birken schaukelten im sanften Wind. Nur das Gebrumm der Motorräder war noch immer zu hören, knatterte stetig leiser werdend durch die Stadt. Die Trowes wollten also auch tiefer in die Stadt hinein. Das war wirklich sehr mutig, aber vielleicht auch notwendig, wenn sie nach zurück gelassenen Gütern suchen wollten, die sie gewiss dringend brauchten, da sie schon so lange auf der Flucht waren.
Es war klug von ihnen, sich weder direkt am Stadtrand noch in der Mitte der Stadt auszuruhen und ... verdammt, warum hörte Margrit eigentlich Danox noch immer nicht? Weshalb hatte er sie nicht vorhin vor diesen schrecklichen Trowes gewarnt? Da begann sie, die ganze Umgebung am Ufer mit klammen Herzen abzusuchen. Nichts bewegte sich dort und das runde, graue im Schilf da hinten war wohl nur ein Felsbrocken wie all die übrigen, die hier herumlagen?
Eine empörte Ente hatte mit ihrem plötzlichen lauten Geschnatter, weil sie ihren Kameraden zu Raison bringen wollte, bei Margrit fast einen Nervenzusammenbruch ausgelöst. Sie zitterte noch, als sich die beiden heftig kabbelten. Andererseits war sie froh, dass wenigstens Enten in dieser Stadt weilten. Wenigstens etwas lebte! Doch dann lief sie weiter über diesen holperigen Weg aus uraltem Kopfsteinpflaster. Vielleicht war das Ding im Gebüsch?
Margrit versuchte durch das Gestrüpp der Böschung zu spähen, bog hier und da Zweige auseinander. Nichts ... überall nichts! Aber ein Schwalbenpärchen segelte über Margrit dahin – hm, also noch etwas Lebendiges!
„ Danox ... kon kos to? ” wisperte Margrit schließlich entnervt. „ Noi alhuma tos el, ibo aer diri eko tor! To banis dendo nesa! Hm ... ich hätte dich lieber gleich einsperren sollen, idiotisches Blechding!”
Da hörte sie endlich wieder den vertrauten, dunklen Ton. Er kam aus direkter Nähe. Margrit stutzte, blickte in den Beutel. „ Danox , to xabir hadoro!“ ächzte sie fassungslos. „Bist wohl zum Trocknen in meinen Beutel gekrochen, was?”
Danox streckte zuerst das eine haarige Bein aus dem Beutel und dann das andere. Dieser Anblick erzeugte leider ganz automatisch einen Würgereiz in Margrits Hals, aber dann erinnerte sie sich, dass sie sich ja eigentlich daran gewöhnt hatte. Schließlich erschienen die leicht schleimig wirkenden und durchsichtig schimmernden Fühlhörner. Die reckten sich über den Rand der Tasche und dann hörte Margrit ein leises, metallen klingendes Klappern an seinem Kopf. Danox hatte also gegähnt.
Irgendwie beruhigte sich Margrit mit dem Gedanken, dass Danox die ganze Zeit nicht nur gepennt, sondern wohl nur deswegen kein Zeichen der Unruhe gesendet hatte, weil er diese sieben Trowes schon vor ihr gekannt und sie nicht für gefährlich gehalten hatte. Kopfschüttelnd lief sie schließlich weiter und war dabei sogar ganz zufrieden, dass Danox in der Tasche blieb, obwohl sie dadurch mehr an Gewicht zu tragen hatte. So konnte man die Wunderwaffe wirklich nicht sehen.
Sie hatte geradezu albtraumhafte Angst, Hajeps könnten ihr den wundersamen Roboter stehlen und damit noch größeres Unheil anrichten. Später, wenn Margrit diese Beutel mit Gütern voll packen würde, müsste Danox ohnehin wieder hinaus.
Etwa eine halbe Stunde später sollte sich Margrits Hoffnung bestätigen, denn es standen, nachdem sie die Stadtmitte durchquert und eine wunderhübsche Villengegend erreicht hatte, tatsächlich noch immer Säcke, Tüten, Koffer und Kisten in den Straßen, wie sie die Menschen damals stehen gelassen hatten. Das war einesteils beklemmend, denn böse Erinnerungen tauchten dabei ganz automatisch auf, andererseits war Margrit auch sehr froh, dass sich
Weitere Kostenlose Bücher