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Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Frage. Vielmehr hatte sie vor, Pomadenmaxe um Hilfe zu bitten, da sie gehört hatte, dass dieser nicht nur einen Joba sondern auch zwei Motorräder haben sollte. So konnte George vielleicht noch heute verarztet werden.
    Leider musste sie sehr lange laufen, erst einmal durch die ganze Stadt hindurch, um ´Pommi` schnell zu erreichen, weil George Margrit nur bis zum südöstlichen Ende der Stadt gefahren hatte, da er eigentlich noch in entgegengesetzter Richtung ein weiteres Dorf  aufsuchen sollte, um nach dem Rechten zu sehen, was im Klartext hieß: die  Leute dort einzuschüchtern,  um noch weitere Abgaben zu bekommen. Margrit lächelte bei diesem Gedanken nun doch, denn diese Menschen hatten heute Glück. Einen Tag mehr, um ordentlich zu essen. Doch als sie an die ´Maden´ dachte, wurde sie doch betrübt, denn mit ihnen allen stand es immer schlechter. Kaum jemand wagte es, noch auf dem freien Feld zu arbeiten, weil er Angst hatte, von Hajeps überfallen zu werden.   
    Selbst der beschauliche Anblick des immer noch hübschen Würzburgs konnte Margrit nicht von dem Vorsatz abbringen, so fix wie möglich nach stehen gelassenen Säcken mit lebensnotwendigen Dingen Ausschau zu halten. Doch leider hatten die Leute hier am Stadtrand wider alle Erwartungen bereits alles abgeerntet.
    Also lief sie weiter in die Stadt hinein. Danox hielt sich währenddessen im Unkraut versteckt, das hier überall üppig gedieh und umkreiste, ja, bewachte Margrit, dabei jeden Winkel mit seinen roten Leuchtdiodenaugen auskundschaftend, ständig einen tief klingenden Ton von sich gebend, ganz so, wie sie das einige Tage vorher ausprobiert hatten.
    Margrit spähte ihrerseits unsicher zu den alten Häusern hinauf. Vorhänge hingen noch hinter Fenstern, oft konnte man Lampen an Zimmerdecken erkennen, Schränke, Betten und Kommoden, wenn man nur genauer hinschaute, als würde immer noch jemand dort leben. Also waren die Möbel noch nicht von Smurlis ausgeräumt worden, aber für Margrit in dieser Situation kaum transportabel.
    Irgendwie rumorte doch ein wenig Nervosität in Margrits Eingeweiden. Du lieber Himmel, wenn nun die schrecklichen Töpfe, die sie in zweien der drei ramponierten Beutel mit sich trug, nur das Einzige bleiben sollten, was sie Pommi anzubieten hatte, was machte sie dann? Außerdem waren sie recht unhandlich. Die dünnen Henkel der Beutel schnitten Margrit mehr und mehr in die Finger, je länger sie lief. Aber sie biss die Zähne zusammen.
    Danox schwamm, während Margrit über eine kleine Brücke lief, zu ihrer Überraschung unter ihr in dem schmalen Flüsschen wie ein eleganter Fisch dahin. Was das Wesen alles konnte! Ständig überraschte es sie. Auf der anderen Seite der Brücke war ein verwilderter Park und es gab auf der rechten Seite eine Böschung mit den Resten der alten Stadtmauer. Dort würde Margrit wohl kaum etwas zum Mitnehmen finden. Aber dahinter waren wieder Häuser und Straßen, durch welche die Menschen mit ihren Sachen gezogen waren, was sie noch von damals recht gut in Erinnerung hatte.       
    Margrit setzte die unhandlichen Beutel ab, blickte noch einmal zurück zum Stadtrand, den sie nun verlassen hatte und lauschte. Es klappte noch immer kein Fenster, keine Tür rumpelte, keine Stimme, weder in der Nähe noch aus der Ferne war zu hören - beklemmend!
    Mit gesenktem Haupt verließ sie schließlich die Brücke. Ach, alles war so schrecklich traurig! Das herrliche Würzburg gehörte also von nun an auch zu den sogenannten toten Städten.
    Gott sei Dank schien die Sonne und gab sowohl drüben dem kleinen Park als auch der Anhöhe mit den hervor lugenden Zinnen immer noch etwas Anheimelndes.
    Etwas kratzte Margrit jetzt an der Wange. Sie fuhr erschreckt zusammen, doch dann schob sie schmunzelnd das kecke Birkenzweiglein beiseite. Überall wuchsen hier diese jungen, schlanken Birken, waren genügsam, saßen zwischen Felsbrocken, türmten sich die bis auf etwa sechs Meter langsam ansteigende Böschung hinauf.
    Aber was war das plötzlich dort oben? Etwa ein Motorradfahrer? Er untersuchte gerade die Reifen seiner reichlich aufgemotzten Kiste und hatte sich daher hingekauert. Margrits Herz hüpfte.
    Im Geiste sah sie sich schon die Böschung empor klettern, ihm winkend und rufend entgegenlaufen, denn sie freute sich sehr, endlich in dieser leeren Stadt einen Menschen zu entdecken.
    Doch sie zögerte lieber etwas, was wohl nicht falsch war, denn als sich der kräftige Kerl mit einer geschmeidigen

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