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Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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endlich wach, sofern er denn überhaupt schlief!   
    „He, Sie“, krächzte sie deshalb lauter. „Geht es Ihnen nicht gut?“
    Nicht die kleinste Zuckung seiner Mundwinkel, kein Atmen, nichts! Wegen dieser Enttäuschung wollte sie wieder hinabsteigen, doch dann gewahrte sie sonderbare Flecken an seinen Wangen. Etwa Schmutz? Sie wollte sie wegwischen, verharrte aber. Nein, das waren wohl eher weitere Tätowierungen oder gar Narben? Eigentlich beides, wenn sie genauer hinschaute. Zwar schon längst verheilte, jedoch noch immer enorm tiefe Löcher, die groteskerweise mit jeweils einer grünen Zackenlinie recht deutlich zur Geltung gebracht worden waren. Du meine Güte, warum tat er sich denn so etwas an, schmückte derart grausige Verletzungen auch noch? Sie war darüber sehr verwirrt.
    Fast im gleichen Augenblick vernahm sie in der Ferne, dass der Feind dabei war, wieder einmal die Lais in Gang zu setzen. Motoren brummten auf. Es gab wohl ein paar kleinere Einheiten, die sollten jetzt heimwärts, oder? Ach, es war ihr jetzt egal, Hauptsache sie blieben weit genug entfernt.
    Sie legte ihr Ohr auf seine Brust. Merkwürdig, auf der linken Seite seines Oberkörpers vernahm sie nichts, aber etwas weiter rechts, da hörte sie es, erst kaum, aber dann immer heftiger schlagen, sein Herz! Donnerwetter, er lebte also! Sie war von dieser Erkenntnis regelrecht überwältigt, taumelte, fiel fast vom Schemel herunter. Dabei glitt ihr Blick zu ihren Beuteln, die immer noch unten gegen die Mülltonneneinfassung lehnten.
    War es eigentlich gut, sollte sie diesen Kerl noch wach bekommen, wenn er dabei gleich diese Beutel sah? Verdammt, sie knirschte mit den Zähnen und stieg hinab. Heutzutage beklaute doch jeder jeden und sie kannte den Burschen nicht. Er war stärker als sie. Also hatte es vielleicht auch sein Gutes, dass er noch immer nicht richtig zu sich gekommen war. Sie schaute sich um. Sollte sie nun die Beutel irgendwo im Schuppen ... oder waren sie besser hinter dem Brunnen aufhoben, oder gar im Haus?
    Nein, das war alles viel zu weit, so viel Zeit hatte sie nun auch wieder nicht. Ohne weiter über die Hajeps im Osten nachzudenken, schob sie, leise ächzend, erst einmal die schweren, langen Beine dieses ´Schnarchis`  beiseite. Dann öffnete sie die Klappe der steinernen Einfassung – es quietschte etwas – und ließ die Beutel einfach in die Mülltonne fallen.
    Ein lautes, schepperndes Plumpsen verriet, dass die Tonne nicht nur tief, sondern außerdem leer gewesen war. Oh Gott, war wohl nicht so ein guter Gedanke gewesen, denn wie sollte sie die Beutel später wieder herausbekommen? Na egal, Margrit machte einfach den Deckel wieder zu – es quietschte abermals, doch diesmal viel lauter – und da sah Margrit, dass der ´Engel ` erwacht war.
    Er beobachtete Margrit wohl schon etwas länger, es war ihr nur nicht aufgefallen, weil sie so sehr mit ihren Beuteln  beschäftigt gewesen war. Sie konnte trotz seiner undurchsichtigen Brille irgendwie spüren, dass er sie anstarrte, denn er hatte dabei den Mund leicht geöffnet, regelrecht vergessen, ihn wieder zu schließen.
    Margrit war ebenso fassungslos über diesen beinahe unwirklichen Moment. Sie verharrte mitten in ihrer Bewegung, denn irgendwie hatte sie, wenn sie ehrlich war, überhaupt nicht mehr damit gerechnet.
    Sie konnte nicht sprechen, nicht einmal mehr schlucken! Vielleicht aus Angst, es könne deshalb gleich wieder alles vorbei sein? Er hatte sich ein wenig zur Seite gewendet und sein Gesicht war dadurch zum Teil hinter einem Zweig verborgen, als verstecke es sich vor Margrits Blick. Das einzige, was nun bei Margrit tüchtig funktionierte, war ihr Herz. Es trommelte so sehr, dass sie glaubte zu ersticken, würde sie nicht augenblicklich Luft holen. Konnte sie das tun? Sie wagte einen kleinen Atemzug.
    Doch der genügte nicht und so hob und senkte sich ihre Brust. Schließlich keuchte sie ganz entsetzlich! Gott sei Dank veränderte sich die Miene des Engels deshalb nicht! Margrits Wangen hingegen zuckten, sollte sie lachen oder nicht? Ihr wurde heiß, der Magen rumorte.
    ‚Auweia‘, dachte sie plötzlich, ‚wenn der seine noch eben vor mir versteckten Flügel ausbreitet und von dieser Einfassung fliegt ... Unsinn, wohl eher springt. Oh Gott, warum sollte er denn das tun?‘ Sie schluckte bei diesen vielen wirren Gedanken und mit einem Male überfiel sie Panik, so sehr, dass sie den augenblicklichen Wunsch hatte wegzuflitzen! Aber sie riss sich

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