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Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Womöglich genierte er sich, dass er nicht hören und deshalb vielleicht auch nicht ganz so gut sprechen konnte. Sie stieg also wieder auf den Schemel, kam ihm ganz nahe und wies auf ihren Mund.
     „Schauen sie ruhig darauf!” sagte sie. „Und haben Sie keine Hemmungen!”
    Er fuhr erschrocken zusammen und sein Fuß hörte auf zu wippen. Denn was war jetzt? Warum rückte dieses Wesen plötzlich, zudem in solch einer aggressiven Weise, einfach vor und zeigte dabei auf seine eigenen Lippen? Da meinte er zu wissen, um was es hier ging! Er sollte natürlich etwas mit diesen Lippen machen! Die Frage dabei war allerdings ... was? In seiner ganzen Hilflosigkeit hob er schließlich die Hand ziemlich langsam, denn man wusste ja nie, was solch eine niedere Natur in Wahrheit im Schilde führte, und berührte mit dem Finger auf die gleiche Weise seinen eigenen Mund.
    „Nanu?“ Margrit war ganz verwirrt und beleckte sich daher ihre trocken gewordenen Lippen. „Wollen Sie mir damit etwa andeuten, dass Sie zu sprechen nicht fähig sind? Ach, geben Sie mir doch bitte ein Zeichen! Was fehlt Ihnen?“
    Was hatte dieses besonders lebhafte Exemplar gerade von sich gegeben? Er hatte noch immer nichts Richtiges verstanden! Es war völlig klar, dass es Hunger hatte, denn es beleckte sich sogar die Lippen. Für einen kurzen Moment dachte er sogar an Kannibalismus, verwarf diesen Gedanken aber sogleich wieder, weil er das wohl mit den Völkern Kalbasts, eines ebenfalls recht hübschen, jedoch für Hajeps nicht bewohnbaren, Planeten, durcheinander gebracht hatte. Jedoch hatte diese aggressive Vorgehensweise ganz gewiss etwas Besonderes zu bedeuten. Hich! Wenn nun dieses Exemplar eine Art Terrorist war, der vorhatte, ihn zu töten? Erschrocken stellte er fest, dass es Waffen bei sich hatte. Dann blickte er wieder angespannt auf diese Lippen und beleckte sich ebenfalls sehr, sehr vorsichtig die seinigen.
    ´Oh Gott!` dachte Margrit. ´Jetzt weiß ich´s! Der Bursche hat Durst, denn er beleckt sich die Lippen. Armes Kerlchen.` Margrit stieg stirnrunzelnd wieder vom Schemel herab. Sie musste ihm schnellstens etwas zu trinken bringen, damit er wieder zu sich kommen konnte. Sie lief einige Schritte von ihm fort, stemmte schließlich die Fäuste in die Hüften und schaute sich nach allen Seiten um. Hier war doch irgendwo ein Brunnen.
    Hiich! Ein Glück. Das Geschöpf war vor ihm zurückgewichen. Kontriglus, das hatte bestimmt daran gelegen, dass er trotz dieser kurzen Zeit, die er auf Lumantia war, die Gesten dieser Spezies nicht nur perfekt zu deuten, sondern auch ebenso perfekt wiederzugeben verstand. Da sah er, dass es die Fäuste in die Hüften gestemmt und ihm somit den Blick auf sämtliche Waffen, die es im Gürtel trug, frei gegeben hatte. Zwar waren diese gegenüber jenen, die er selbst besaß, sein Blick huschte dabei gewohnheitsmäßig und nicht ohne Stolz seinen Körper hinunter und stellte fest, dass da gar keine mehr waren! Bei sämtlichen Göttern, man hatte ihn entwaffnet! Fieberhaft tastete er seine Kleidung ab ... hich, er trug ja auch keinen schützenden Tarnanzug mehr, stattdessen so eine merkwürdige, völlig unmögliche Jacke ... passte gar nicht zu seinem Typ! Bei Ubeka, demnach war er diesem niederen Geschöpf völlig ausgeliefert.
    Hich, hich, hich! Kein Wunder, dass es ihm jetzt so stolz seine mickrigen Waffen zeigte. Warum saß er eigentlich auf diesem dämlichen Ding? Wo war sein Helm? Er tastete seinen Kopf ab und stellte fest, dass er stattdessen eine wabbelige Mütze trug und dass, wo er gerade Schirmmützen überhaupt nicht ausstehen konnte! Ermattet fiel er gegen den Baum zurück. Das war sein Todesurteil! Ohne seinen Spezialhelm musste er nämlich an der grässlichen Luft Lumantias ersticken. Er keuchte ob dieser schrecklichen Erkenntnis mit einem Male richtig heftig, hustete und sein Herz jagte. Xorr, das musste gerade ihm passieren, wo er so anfällig war! Zai, die Tablettendose! Er suchte schnaufend und prustend danach. Das könnte vielleicht noch das Schlimmste verhindern. Bei Anthsorr, auch weg! Sein Herz krampfte sich zusammen, abermals kippte er gegen den Baum und blieb so liegen. Er fühlte sich restlos erschlafft, trübsinnig, einfach leer! Xorr, was sollte dieser Kampf! Diese Kreatur dort unten konnte ihn ruhig töten. Ihm war das jetzt egal! Er hatte keine Lust mehr.
    ‚Ich will tot sein. Ja! Töte mich, du ... du niedere Kreatur!‘ dachte er halb ekstatisch. Da fiel ihm plötzlich ein, wo seine

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