Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
schwierig werden mit der Verständigung, da ich nicht besonders gut im Englischen bin, aber das kriegen wir schon hin.’
Er wies nun auf eine dichte Hecke seitwärts vom Hotel hinter einer der drei Blautannen, die an dem Zaun des angrenzenden Grundstückes wuchsen, das zu einer großen Villa gehörte, die einstmals eine Botschaft gewesen war.
„Is that right?” hörte sie ihn ein winziges bisschen lauter.
Margrits Blick folgte seinem behandschuhten Finger. Er hatte eine ziemlich eigenartige, heisere Stimme. War er erkältet? Aber die Hecke dort mochte vielleicht wirklich hoch genug für ihn sein, daher nickte sie. Plötzlich meinte sie, das Motorgebrumm der Lais genau in dieser Straße zu vernehmen.
Beide sahen sich schweigend an und da griff er um ihre Taille und riss sie mit sich. Es knackte und raschelte entsetzlich, doch sie hatten beide nebeneinander hinter der Hecke Platz. Zweige und Blätter verbargen sie gut.
Die Hajeps hatten jetzt ihre Lais vor der Villa hinter der Steinmauer geparkt und plauderten aufgeregt miteinander.
Oh Gott, der ´Teddy` schien gar keine Angst zu haben, fummelte sinnloserweise schon wieder an seinen Ohrkapseln herum und nicht nur das, zusätzlich schien er wieder Schwierigkeiten mit seinem Kiefer zu haben, denn Margrit sah, dass er den Mund öffnete und schloss und die Lippen bewegte. Diese Ohrkapseln schienen ihn aber mächtig zu nerven! Oder es war nur sein Tick, immer wenn's brenzlig wurde? Nun fühlte sie seine Hände auf ihren Hüften. Er hielt sich wohl an ihr fest. Na klar, war ja noch so jung, hatte grässliche Angst und suchte eben Halt. Gerade sie konnte das nachvollziehen. Sie schob ein paar Zweige zur Seite. Von hier aus konnte man gut bis zum Tor blicken. Man sah sogar die Mülltonneneinfassung, vermochte also jederzeit zu erfassen, wer dort vorbei oder hereinkam.
Die dunklen Stimmen und schnellen Schritte wurden nun noch lauter. Besorgt sah sie sich nach hinten um, blickte hoch zu dem Nervenbündel und – das Herz blieb ihr fast stehen – der Bursche machte ja einen langen Hals! Sein Kopf lugte leichtsinnig oben aus dem Gebüsch, während er ebenfalls zum Eingang spähte.
„Aber ... aber, was machen Sie denn da schon wieder?“ zischelte sie fassungslos, während sie mit aller Macht an den Ärmeln seiner Jacke zog. „Ducken Sie sich, Mensch! Go down!“
Er tat schnellstens wie ihm geheißen, hielt seine Mütze mit einer Hand fest, sackte ein wenig in die Knie, kauerte sich leise seufzend zu ihr hinunter, krümmte sich zusammen.
Keinen Augenblick zu früh! Schon kamen die Hajeps zum Tor herein. Margrit schnaufte erschrocken. Die sechs riesigen Kerle in den für die Hajeps typischen bunt gemusterten Uniformen trugen wieder ihre nach oben spitz zulaufenden Helme aus trübem Metall und einem lilafarbenen, glasähnlichem Material. Ihre Masken blinkten kurz auf in der mittäglichen Sonne, während sie die Köpfe drehten. Margrit verstand die Welt nicht mehr! Warum hatten sie dieses Grundstück so zielstrebig betreten? Weshalb waren sie nicht einfach daran vorbeigelaufen?
Der vorderste der Hajeps hatte merkwürdigerweise nicht nur einmal mit den Fingern geschnippt, sondern gleich mehrmals und es war ihm trotzdem kein vernünftiges Geräusch geglückt. Er schien deshalb völlig genervt zu sein, winkte schließlich nach hinten und zwei Soldaten lösten sich daraufhin aus der Meute und folgten ihm.
Er benahm sich ausgesprochen forsch. Ohne viel zu zögern lief er voraus, die Einfahrt entlang, während die übrigen vier Soldaten sich im Vordergarten in alle Richtungen verteilten. Die beiden hinter ihm konnten ihm kaum folgen, so schnell marschierte er an der steinernen Mülltonneneinfassung vorbei und dann geradeaus weiter.
Er wendete den Kopf mal in die Richtung des halbzerstörten Schuppens, neben welchem die Liegestühle standen, und mal in jene, wo der kleine, allerdings nicht mehr funktionierende Springbrunnen zu sehen war. Währenddessen heulten wieder Motoren diverser Lais in den Nebenstraßen auf und kamen näher.
Margrit schluckte. Oh Mann, das war ja der reinste Albtraum! Wollten die etwa auch hierher? Konnte doch gar nicht sein ... oder? Wäre doch zu verrückt!
Der ´Chef` des Trupps, oder was er auch immer war, nahm nun im Vorübergehen das alte Hotel nebst großer Veranda etwas gründlicher in Augenschein.
Margrits Herz pochte schneller. Mist, verdammter Mist! Was suchte der denn? Nun blieb er kurz stehen und schaute hinauf in die höheren
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