Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
schob seine Jacke von ihren Schultern, gebrauchte sogar die Ellenbogen und er wich zurück.
Doch dann war sie wieder voller Bangigkeit, dass man draußen diese unkontrollierte Bewegung bemerkt haben könnte und daher schaute sie wieder angespannt durch das glänzende Blattwerk hindurch.
Noch mehr Hajeps kamen gerade zum Tor herein! Das ging ja hier zu wie in einem Taubenschlag! Erschrocken machte sie einen Schritt zurück und trat ihrem Schützling dabei auf den Fuß.
Der zuckte zu ihrer Überraschung derart schmerzerfüllt zusammen und keuchte so unangemessen heftig, dass man meinen könnte, sie habe ihm nicht auf den Zeh getreten, sondern ihm diesen abgesäbelt. Unglaublich! Der muskelbepackte Riese hatte offensichtlich hochempfindliche Füßchen! Wie passte denn das zusammen? Schuldgefühle plagten sie dennoch, aber sie wagte nicht, sich nach ihm umzudrehen, geschweige denn mit ihm zu reden, darum griff sie, um Entschuldigung bittend, irgendwie nach hinten und fuhr ihm dabei versehentlich direkt zwischen die Beine!
Verdammt! Was machte sie denn heute nur? Sie zog die Hand blitzartig zurück. Dabei hatte sie eigentlich gar nichts weiter gefühlt als nur ein Tuch! War wohl nicht weiter schlimm gewesen, oder? Er schaute auf sie hinab, musterte wieder einmal ihr Gesicht und schien sich diesmal zu amüsieren! Ach, sollte er sich ruhig scheckig freuen über ihr wechselndes Mienenspiel, sie machte sich gar nichts daraus!
Hach, wenn er sich nur halb so sehr für den Feind interessieren würde wie für ihr Gesicht, dann wären sie womöglich schon gerettet, aber dieser Kerl tat ja ansonsten nichts!
Margrit drückte abermals Zweige nieder, blickte wieder zur anderen Seite über den Garten und bemerkte nun, dass jenes Oberhaupt, welches vorhin seine zwei Leute zu sich befohlen hatte, inzwischen schon längst mit irgendetwas, was zu dessen Füßen am Boden lag, beschäftigt war. Einer der beiden Soldaten half ihm dabei, schien ein Seil um - Margrit kippte ihre Brille ein wenig an und sah nun dadurch besser - einen zusammengerollten Teppich zu wickeln! Na ja, vielleicht kannten sie keine Teppiche und wollten welche haben und hatten den deswegen aus dem Haus geholt! Sie waren am räubern, wie schön!
Die Tür zu der Seite des Hotels stand noch offen und gerade kam der andere der zwei Soldaten mit mehreren dicken Kissen in den Armen heraus. Ein Glück, man wollte auch noch ein paar Kissen mitnehmen. Na, dann waren sie beschäftigt!
Der Soldat hatte ebenfalls ein Seil bei sich, das konnte Margrit erkennen, denn es hing zum Teil in seinen Armen und das Ende schliff hinter ihm her die Stufen herauf.
Wieder im Garten angekommen, gab der Jimaro seinem Kameraden ein Kissen ab und dann begannen beide, mit dem Seil die Kissen an dem Teppich zu befestigen. Nanu, das ergab aber jetzt keinen Sinn, oder?
Der Offizier holte indes ein kleines Medaillon aus dem Kragen seiner Uniform hervor und drückte mit zwei Fingern mehrmals drauf. Vermutlich schaltete er es damit ein. Aus einer winzigen Düse des Medaillons kroch nun ein grauer Nebel. Dieser wanderte Richtung Teppich. Die zwei Jimaros und der Offizier schauten sich dabei unsicher nach allen Seiten um als täten sie irgendetwas Verbotenes. Immer wieder blickten sie prüfend zum Himmel, als wäre von dort etwas Gefährliches zu erwarten. Verrückt - Margrit konnte sich aus alledem keinen Reim machen? Und der Bursche hinter ihr blieb wie immer ganz ruhig. Dessen Nerven müsste man haben!
Inzwischen kündigte ein lautes Brummen in den Straßen die Ankunft weiterer Soldaten an. Margrit ließ den Zweig vorsichtig los und schaute mit zuckenden Wimpern zum wiederholten Mal zur anderen Seite des Hotels. Du meine Güte, hatte sich da inzwischen eine Menge an Außerirdischen versammelt! Grässlich, grässlich, grässlich! Man konnte meinen, diese dreißig bis vierzig Jimaros dort im Garten vermissten jemanden aus ihrer Meute! Oder war ihnen etwa ein Gefangener entflohen oder suchten sie im meterhohen Gras nach irgendwelcher kostbarer Beute, die sie hier vermuteten?
Automatisch dachte Margrit dabei an Danox, hoffte inständig, dass er längst woanders hingekrabbelt war.
Plötzlich lief alles Richtung Gartentor. Margrit hörte an dem Tumult, dass sich wohl inzwischen auch auf dem Bürgersteig etliche Hajeps versammelt hatten. Jimaros, die aus dem Garten hinaus durch den Eingang wollten, wurden durch andere, die gleichzeitig unbedingt hinein wollten, gebremst, blieben perplex
Weitere Kostenlose Bücher