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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Weste am Kopfende zu liegen hatte.
    „Ja?“ kam es leise zur Antwort.
    Tatsächlich, es war seine Stimme.
    Paul behielt trotzdem die Pistole in der Hand.
    „Was machst du da?“ fragte Margrit jetzt wesentlich energischer und daher leider viel zu laut, denn Muttchen war dadurch auch wach geworden.
    „Junger Mann“, ertönte sofort deren verschlafene Stimme. „Haben Sie etwa schon wieder keinen Schal um?“
    „Äh ... hm ... nein!“ erwiderte dieser verblüfft.
    „Aber Muttsch!” versuchte sie Margrit zu bremsen.
    „Verschwinden Sie!“ brüllte Paul jetzt überlaut dazwischen und seine Hand mit der Pistole zuckte gefährlich.
    „Paul!“ mühte sich Margrit auch ihn zu stoppen.
    Trotz des Lärms rührten sich die Kinder nicht, sie hatten einen gesegneten Schlaf! Und auch der dunkle Schatten blieb unbeeindruckt im Eingang stehen.
    „He, ich habe Ihnen doch heute einen so schönen Schal von meiner Tochter überreichen lassen!“ plapperte Elfriede einfach weiter drauflos.
    „Ach, Sie meinen den von vorhin?“ begann der Schatten zögerlich. „Das war wirklich nicht nötig, ich ...“
    Paul schaute, genau wie Margrit, jetzt völlig konsterniert von einer Person zur anderen, immer noch seine Pistole in der Faust haltend.
    „Sie haben wirklich keine Ahnung, was für Sie nötig ist und was nicht“, schwatzte Elfriede aufgeregt weiter.
    „Aber ich gab ihn doch ihrer Tochter zurück und ...“, versuchte sich der Schatten zu verteidigen.
    „Verdammt, verschwinden Sie endlich!“ versuchte es Paul noch einmal.
    Der dunkle Schatten wollte schon gehen, doch Margrit hatte sich, obwohl Paul sie daran hindern wollte, einfach an Elfriede vorbei bis zum Ausgang durchgedrängt. „He, George!“ wisperte sie, während sie noch einige Zweige, die zur Tarnung davor lagen, beiseite räumte. „Was wolltest du eigentlich hier?“
    „Ganz klar, ihm war kalt!“ krächzte Elfriede hinter Margrit her. „Willst du ihm lieber den Schal geb ...?“
    „Muttsch! George, wolltest du irgendwie Hilfe von uns? Ist etwas mit dem Verletzten?“
    „Nö, keine Sorge, war nichts weiter!“ erwiderte der schwarze Schatten von weitem. „Wollte nicht jeden von euch wecken, wirklich! Äh ... hm ... habe es mir jetzt anders überlegt, Tschuldigung!“
    „Moment!“ Paul stieß Margrit zur Seite. „Das ist doch verdächtig! Erst kommt der hier angeschlichen und als wir ihn dabei erwischen, will der plötzlich nichts mehr von uns! Jetzt rede ich mal mit dem!“ Er rannte, die Waffe immer noch in der Faust haltend, George hinterher.
    „Aber Paul!“ ächzte Margrit, schon wieder nervös. „Nennst du das etwa reden? Du wirst doch wohl nicht mit dem alten Ding schießen?“
    „Nein, ich werde ihn nur damit kitzeln“, fauchte Paul ziemlich boshaft, rutschte dabei fast auf einem glatten Stein aus, hielt aber noch die Balance, während er immer tiefer in die Dunkelheit hinabstolperte.
    George flüchtete indes den gebogenen Pfad entlang und hielt auch nicht an, als ihn Paul mehrmals dazu aufforderte und ihm androhte zu schießen.
    Paul konnte dem geschmeidigen Schatten schließlich nur noch mühselig folgen. Trotz Mondlicht sah er ihn nicht. An den unmöglichsten Stellen wuchs struppiges Gesträuch und Gebüsch, lagen Steine und Geröllbrocken. Plötzlich wusste er nicht mehr so recht, wo er überhaupt war und so fand er es besser anzuhalten.
    „Sie können mir doch nicht erzählen, dass Sie diesen umständlichen Weg bis hierher genommen haben, nur weil Sie uns im Schlaf beobachten wollten?“ schrie er jetzt mitten in die Stille hinein.
    Der Schatten blieb in einiger Entfernung zunächst ebenfalls stehen, schaute sich nach Paul um und dann machte er kehrt. Er schien nervös und leise in sich hineinzulachen, je näher er kam.
    „Wenn Sie nicht aufpassen, werden Sie bald irgendwo hinabstürzen. Sie stehen nämlich gerade an dieser Stelle ziemlich ungünstig, trotz ihrer drolligen Pistole.“
    Er näherte sich Paul mit sicheren, raschen Schritten und blickte ihn mit seltsam glimmenden Augen an. Unwillkürlich machte Paul gleich zwei, drei Schritte vor ihm zurück. Er misstraute dem eigenartigen Burschen mehr denn je, fand sogar, dass er sich unnötig in Gefahr begeben hatte, indem er sich von diesem fortlocken ließ. Wie kam er nur unbeschadet wieder zur Höhle zurück?
    „Und sie würde ihnen auch nicht helfen, ihre Pistole, den Weg zurückzufinden, Herr Ladeburg!“ hörte er ihn.
    Verdammt, wie der jetzt vorwärts schlich,

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