Das Licht der Hajeps (German Edition)
Unruhen gesorgt hatten. Später jedoch fanden die Oberhäupter Hajeptoans Gefallen an dem blauen Planeten und siedelten auch Normalbürger hier an. Das passte den Loteken nicht, die inzwischen die Erde total für sich beanspruchen.“
„Und was willst du mir damit sagen?“
„Menschen bekommen zwar sehr wenig davon mit, weil sie mit eigenen Problemen beschäftigt sind. Es ist inzwischen ein Kampf um die Erde entbrannt. Das bedeutet, dass wir ziemlich unwichtig geworden sind, Margrit.“
„Aber sie arbeiten doch immer noch daran, uns auszurotten!“
„Sie brauchen Platz. Das machen sie so nebenbei, aber Menschen stehen nicht mehr so sehr im Mittelpunkt! Wichtiger ist für sie im Augenblick, die besten Gebiete zu besetzen!“
„Und darum meinst du, könnte man es wagen, sogar dicht in ihrer Nähe zu leben?“
„Ja, das ist besser als alles, denn sie halten uns für feige und trauen uns das nicht zu!“
„Darüber muss ich erst einmal nachdenken!“
„Ha, manchmal schadet zu vieles Denken auch! Wirklich, es ist mir zu mühsam, euch immer wieder hinterherzuhetzen, um nachzuschauen, dass euch kein Unheil geschehen ist!“ Er krauste die Stirn. „Ich kenne die Hajeps, glaube mir! Frage mich aber nicht“, er hob abwehrend die Hände, „woher ich diese Informationen habe.“
„Ja, ich weiß“, unterbrach sie ihn, „jetzt kommt wieder die Sache mit meiner Hysterie, habe ich Recht?”
„Immerhin eine gute Ausrede für mich, nicht wahr? Nein, die Wahrheit ist, ich bin eben auch ein kleines bisschen misstrauisch, und zwar gegenüber diesem Paul!“
„Wa – aaas ?“ Margrit war so verblüfft, dass sie schallend auflachen musste. „Jetzt sag bloß“, prustete sie, „du hältst Paul für einen Hajep? Er hält dich nämlich auch für einen!“
Da fiel er in ihr Gekicher mit ein. „Das meine ich natürlich nicht. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass er in gefährlichen Situationen falsch reagiert und auch du könntest dich verplappern, da du sehr gesprächig bist.“
„Danke für die Blumen!“ knurrte sie. „Also sind wir für heute quitt!“
„Ja, das könnte so hinhauen!“ Er grinste, dann sah er ziemlich nachdenklich ins Tal. „Ich werde noch einmal zu dem See gehen und Wasser holen für meinen Verletzten.“
Margrit entdeckte jetzt erst, dass er ebenfalls eine Flasche in seiner Faust hielt, die er gerade von seinem Gürtel gebunden hatte.
„Oh Gott!“ stieß sie entsetzt hervor und bemerkte, dass er sich in Gang setzte. Sie wollte ihn festhalten. „Du kannst ja mein Wasser haben!“
„Das braucht doch ihr!“ Er hüpfte übermütig wie ein junges Karnickel ihren ausgestreckten Armen davon.
„He, ich habe aber Angst um dich!“ Sie trottete ihm hinterher. „Der See ist mir noch immer irgendwie unheimlich.“
„Ja, ja und jetzt Bammel um den Hajep haben. Das haben wir gerne!“ Er grinste und lief dabei rückwärts. Und dann drehte er ihr den Rücken zu und lief ziemlich schnell weiter.
Sie blieb stehen und sah ihm ein Weilchen hinterher. Jetzt war er an der Stelle, wo sich vor kurzem zwischen Steinen und Geröll ihr Fuß verhakt hatte. Wie schnell war er bis dorthin gelangt und wie endlos lang und qualvoll war ihr vorhin diese Strecke erschienen. Wieder warf er einen Blick zurück über die Schulter. Sie schüttelte verständnislos den Kopf.
„Margrit?“ Er schien das nicht gesehen zu haben, blieb aber stehen. „Sprich mal mit Paul über meinen Vorschlag. Am Besten jetzt gleich! Kommt mit mir nach Eibelstadt! Er wird zwar nicht gerne einwilligen, aber ich glaube, es wird dir schon gelingen ihn zu überreden. Ihr braucht meine Hilfe, sonst …“, er wirbelte herum und lief weiter.
„Was sonst?“ schrie sie zu ihm hinüber. „George, willst du mir etwa drohen?“
Sie runzelte die Stirn und sah, dass er jetzt am See kauerte und die Flasche vollaufen ließ. Konnte er sie wahrhaftig von dort aus nicht mehr hören? Oder tat er nur so? Füllte er wirklich die Flasche für den Verletzten oder nur für sich selbst? Hatte er den überhaupt mit ihren Sachen zugedeckt? Nachdenklich schaute sie George zu, wie er die Flasche verschloss. Warum hatte er sie vorhin geküsst? Konnte man ihm wirklich vertrauen? Da drehte sie sich mit einem Male um, lief von ihm fort, ja, rannte fast.
Kapitel 14
Worgulmpf stolperte durch die Dunkelheit. Der Mond bot nur eine schmale Sichel und Worgulmpf besaß nichts, was ihm und seinen Getreuen hätte den Weg beleuchten können.
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