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Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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gehorchen, aber es ging nicht. Die Beine rutschten ihm weg und er fiel rücklings auf den Boden. Sein Bein und seine Hand brannten wie Feuer. Der Tjufat nickte Paul zu, weil der eben Anstalten gemacht hatte, George aufzuhelfen. Pauls Knie zitterten, als er George unter die Achseln griff, um ihn vom Boden hoch zubekommen.
    Der Tjufat beobachtete Paul dabei sehr genau. „Pisst staaak!“ stellte der anerkennend fest, denn um den langen und muskelbepackten George hoch zu bekommen, gehörte schon einige Kraft.
    „Jedochen du zo fääät zom mitnämmin for Zarakuma!“ stellte der Tjufat nach eingehender Musterung weiter fest und Paul keuchte erleichtert.
    Kaum stand George wieder, wenn auch von Paul gestützt, auf den Beinen, begutachtete der Tjufat auch diesen gründlich von oben bis unten. Er schien die Menschen plötzlich mit ganz anderen Augen zu sehen.
    „Und der hier hinkte schon vor dem Schuss!“ erklärte Paul geistesgegenwärtig und war selbst erstaunt über seinen plötzlichen Mut.
    Der Tjufat zögerte, aber dann nickte er seufzend und wendete sich den übrigen beiden Männern zu. Diese wollten wieder vor ihm zurück weichen, aber die Soldaten standen diesmal viel dichter hinter ihnen!
    Während Martin geduldig den Kopf während der eingehenden Betrachtungen hängen ließ, ballten sich Erkans kräftige Hände zu Fäusten.
    „Du“, sagte deshalb der Tjufat begeistert, „kommest mit!“
    Erkan brach fast völlig in sich zusammen. „Warum ausgerechnet ich?“ krächzte er schließlich, völlig grau im Gesicht.
    „Weil, du pisst kraftig gebaut und weil du pisst zo herrlisch wüüüllld!“ Er schnalzte anerkennend mit der Zunge. „Darüm du könnerst vill aushaltinn Versuche in Zarakuma!“
    „Nein, nein, neiiiin!“ kreischte Erkan gellend auf, während ihn die Soldaten packten und ihm die Arme umzudrehen versuchten. In diesem hektischen Handgemenge zischelte es kurz und Erkan krümmte sich zusammen, denn der Tjufat hatte mit seiner seltsamen, stabförmigen Waffe nun auch auf ihn geschossen. Erkans Fäuste waren mit einem Mal wie gelähmt. Schon schlossen sich ein paar weiche, gummiartige Handschellen um seine Handgelenke.
    Gesine und Erkan mussten in einen der Mannschaftstransporter einsteigen, welche die Hajeps gleich neben der Straße auf den Wiesen geparkt hatten. Schon waberte ein weicher, leicht transparenter Flossensaum um das wie ein riesiger Wels aussehende Ding.
    Die beiden Menschen waren so fertig, hatten mit ihrem Leben abgeschlossen, dass sie kaum darauf achteten, auf welch merkwürdigen Sitzen sie Platz nahmen. Als sich dann auch noch kleine, flache Schlangen, von denen man ihnen leider nicht gesagt hatte, dass dies nur Haltegurte waren, in Wellen an ihnen hoch ringelten, kreischten sie doch.
    Paul, Martin und George hörten aus dem seltsamen Gefährt die schrecklichen Schreie und sofort wurde den dreien schlecht. Am schlimmsten ging es Paul. Er würgte sich in einem fort, obwohl ihm Martin immer wieder tröstend auf die Schulter klopfte.
    „Oh Mann!“ schnaufte Paul dabei. „Die arme Gesine, der arme Erkan! Schon jetzt machen sie Versuche mit denen.“
    Der Tjufat gab nun noch ein paar kurze Kommandos an seine restlichen Leute, und dann bewegten sich die Soldaten auf die übrigen, mit silbernen und goldenen Schuppen verzierten Mannschaftswagen zu, mit denen es heimwärts gehen sollte. Sehr genau beobachtete das Oberhaupt dabei seine Soldaten und lümmelte sich währenddessen an der offenen Tür des Jambutos. Margrit konnte von ihrem Versteck aus gut sehen, wie dabei dessen verkrüppelte Hand - er hatte, um besser tasten zu können, sogar den Handschuh ausgezogen - suchend den Boden des Jambutos entlang trippelte. Die Fingerstumpen wanderten zielstrebig in jene Richtung, wo wohl nach seiner Meinung der kleine, aufziehbare Bär mit der Trommel hätte liegen müssen.
    Der Offizier suchte also quasi blind, denn er schaute dabei nicht nach hinten über die Schulter zurück, weil er fürchtete, sich dadurch zu verraten. Gleichzeitig spielte er seinen Leuten vor, dass er von hier aus nur kontrollierte, dass sie in exakter Formation davonbrausten. Nur wenigen war es erlaubt bei ihm zu bleiben, und die störten den Tjufat mächtig, aber das konnte er denen ja nicht sagen.
    Und so atmete er auf, als seine Finger endlich etwas Rundes, Glattes ertastet hatten. Es lag zwar in einem Körbchen, aber war wohl die Spieluhr! Diese fühlte sich zwar ein wenig warm an, doch wie bei allen Hajeps stand es

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