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Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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aufgeregte Blicke miteinander. Konnte das gefährlich werden, was dieser Mensch soeben mit seinen Lippen fabriziert hatte?
    Nur Munjafkurin war fähig, wenn auch nach einigen sehr heftigen Atemzügen, wieder klar denken zu können.
    „Nöch einmal!“ verlangte er von Gesine.
    Diese blickte ihn verwundert an.

Kapitel 6
     
    „Und du hast wirklich unsere Mami gefunden, stümms?“ hakte Julchen, inzwischen doch ein bisschen skeptisch, nach, während sie der großen, schlanken Gestalt hinterher lief.
    „Klar hab ich das!“ erwiderte die etwa vierzigjährige Frau, welche ihr buntes Kopftuch tief ins Gesicht gezogen trug. Struppige, dunkelblonde Haare lugten darunter hervor. „Wir sind ja gleich da! Seht, nur noch in diese große Straße rein und dann hat sich alles erledigt!“
    „Was hat sich dann erledigt?“ fragte Tobias, jetzt ebenso misstrauisch geworden und zog dabei den Schnodder in seiner kleinen Nase hoch, denn der letzte Satz hatte recht eigenartig geklungen. Irgendwie begann er sich zu fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, alleine weiter durch Würzburg zu laufen. Aber Julchen hatte andauernd Angst gehabt, dass sie nicht mehr aus dieser Stadt hinausfinden würden.
    Na ja, die Straßen hier sahen aber auch ziemlich gleich aus und hier waren sie noch nie gewesen. Tobias blickte sich nach allen Seiten um. Überall Häuser, die ihm die Sicht versperrten.
    „Öööh, na einiges!“ krächzte die Frau verlegen und lachte dann meckernd wie eine Ziege.
    Komisch, irgendwie kam Tobias diese seltsame Lache bekannt vor!
    „Auweia!“ wisperte Julchen wohl auch aus diesem Grund und begann an ihrem Ärmel zu nagen, während sie weiterliefen. Die Frau machte recht große Schritte, so dass die Kinder kaum nachkamen und schaute sich nur selten ganz kurz nach ihnen um.
    „Pah, die kann uns nichts tun!“ erklärte Tobias ebenso leise wie Julchen. Aber er hatte doch etwas Angst, denn die Frau in ihrem weiten, bauschigen Rock, den sie über einer engen Jeanshose trug, deren Hosenbeine immer wieder zu sehen waren, wirkte ziemlich drahtig. Womöglich, er schluckte bei diesem Gedanken, war sie sogar bewaffnet! Trug sie die Waffe etwa unter diesem Rock? Warum war sie so schrecklich freundlich zu ihnen gewesen?
    Vorhin hatte sie Tobias und Julchen durch ihr Fernrohr entdeckt, als die gerade aus einem der alten Fachwerkhäuser auf die Straße gestürmt kamen, in welchem sie die Nacht verbracht hatten. Sie hatte sich erst überrascht gezeigt und dann, als die Kinder Reißaus vor ihr nehmen wollten, ihnen hinterher gerufen, dass sie keine Angst zu haben bräuchten, sie würde ihnen helfen, wieder nach Hause zu kommen.
    Das war natürlich Musik in den Ohren der beiden Kleinen, denn viel zu lange schon waren sie durch die Stadt gegeistert und daher total erschöpft und mutlos. Schon nach kurzer Zeit hatten sie dann Vertrauen zu dieser netten Dame gefasst und ihr erzählt, wen sie suchen würden.
    „Ja“, hatte die erklärt, „folgt mir nur. Wir befinden uns schon am Rande der Stadt, müssen nur noch ganz hinaus, dann wird euch bald wieder eure Mami in die Arme schließen.“
    Nun liefen sie schon ein ganzes Weilchen dieser inzwischen recht mürrisch gewordenen Frau hinterher. Seltsamerweise kam ihnen die Straße, in welche sie nun einbogen, bekannt vor und tatsächlich, diese mündete in die alte Landstraße mit den Wiesen und Äckern dahinter. Man konnte die sanften Hügel von hier aus bereits sehen. Recht enttäuschend, denn dann waren sie seit gestern gar nicht weit in die Stadt hinein gelaufen, hatten sich die ganze Zeit nur im Kreis bewegt.
    ´Schei ...!` wollte Tobias denken, als sie die letzten Häuser der Stadt hinter sich gelassen hatten, denn plötzlich sah er den Jambo, welchen Mike hier geparkt hatte, um mit seinen Leuten diesen Teil der Stadt nach Julchen und Tobias zu durchkämmen.
    „Komm Jule, wir hauen ab!“ Tobias zwinkerte Julchen zu und schon flitzten sie los.
    Die Frau riss fast gleichzeitig mit einem lauten Wutschrei ihr Kopftuch vom struppigen Haar und als Tobias über die Schulter zurück blickte, erkannte er sie auch schon.
    „Trude!“ kreischte er erschrocken, denn diese gehörte ebenfalls zu den Spinnen und war immer besonders garstig gerade zu Kindern gewesen.
    Trude hatte derweil, um schneller laufen zu können, den lästigen, weiten Rock, mit dem sie sich verkleidet hatte, von ihren Jeans gefetzt und jagte nun Julchen und Tobias hinterher.
    „Auweiauwei!“ ächzte Julchen verzweifelt.

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