Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)
diesem Medikament ziemlich abhängig zu sein scheinen. Detlef, was sagen sie als Arzt dazu?“
„Nun, das denke ich schon. Wenn sich Hajeps schlecht fühlen, werden sie wohl dieses Medikament zur Auffrischung ihrer Zellen nutzen. Aber immer wird es ihnen nicht helfen. Zum Beispiel bei ansteckenden Krankheiten und ähnlichem. Auch vor Gewalteinwirkungen aller Art auf ihre Körper wird ihnen dieses Mittel nicht helfen. Sie können an Verletzungen genau so sterben wie wir, denn es dauert wohl ein Weilchen, bis alles wieder nach- beziehungsweise zuwächst, das sieht man schon an Margrits Zähnen! Aber sie werden sich zumindest besser fühlen, wenn sie diesen Stoff wieder einmal genommen haben. Dabei scheint die Ration, die in diesem Schaum enthalten ist, so eingestellt zu sein, dass man nie jünger werden kann als“, er betrachtete dabei Margrit wieder sehr gründlich, „zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre.“
Wieder erhob sich von allen Seiten ein lebhaftes Stimmengeraune.
„Die richtige Dosierung wusste Oworlotep wohl auch nicht so genau“, bemerkte Margrit aufgeregt, “und deswegen hatte er mich zuvor so gründlich untersucht.“
„Was er auch für Gründe gehabt haben sollte, klar ist, dass der, wer stets jung sein darf, wohl auch robuster ist!“ sagte der Arzt.
„Sehr richtig, mein lieber Detlef“, bestätigte der Präsident, „unser außerirdischer Feind dürfte in Wirklichkeit wohl ein geradezu biblisches Alter ha ...“
„Ganz gewiss sogar ein weit höheres als dieses sogenannte biblische Alter!“ verbesserte ihn der Arzt und in seinen Augen funkelte es schwärmerisch. „Es muss ein schönes Leben sein, wenn man nicht daran denken muss, irgendwann einmal zu verwelken und schließlich daran zu sterben.“
„Wir können ja bei Frau Schramm beobachten, ob sie ohne die ständige Zufuhr dieses Mittels rasch wieder altert“, schlug General von Haiden vor, „oder ob so eine Auffrischung möglicherweise lange anhält.“
„Das sollte für uns im Augenblick keinesfalls das Wichtigste sein.“ Der Präsident machte wieder eine fast feierliche Pause, ehe er weiter sprach. „Viel wichtiger ist die Tatsache, dass die Hajeps, die in diesem Teil Deutschlands ansässig sind, wohl ihre Meinung über die Menschen radikal geändert haben müssen, da sie momentan niemanden mehr etwas zu Leide tun.“ Der Präsident lehnte sich wieder bequem in seinem Stuhl zurück und alles schwieg. „Mein lieber Martin, Paul, George und Margrit, es scheint inzwischen kein Ausnahmefall mehr zu sein, die Begegnung mit Hajeps zu überleben. Ähnliche Fälle, wie Sie die erlebten, sind bereits bekannt geworden. Für die tragische Entführung ihrer treuen Freunde jedoch konnten wir bisher leider keine vernünftige Erklärung finden, denn ...“
„Doch“, Margrit hob angespannt den Finger, ähnlich einem Schulmädchen, „Oworlotep sprach von Genen, von einer neuen Generation!“
Kapitel 11
„Waaas?“ Günther Arendt wurde aschgrau im Gesicht. „Das hört sich ja fast so an, als ob die Hajeps nur deswegen ein männliches und ein weibliches Exemplar unserer Spezies nach Zarakuma entführt hätten, um ...“, er hielt mitten im Satz inne, reichte, ohne sich umzuschauen, wieder reflexmäßig sein leeres Weinglas nach hinten. Diesmal stand Eberhardt bereits hinter ihm und goss ihm schwungvoll nach. Aber da hatte Günther Arendt sein Glas wieder zurück gezogen, in der Annahme, nochmals denselben Fehler zu machen. „... um mit uns Menschen neue Geschöpfe zu züchten!“ erklärte er dabei weiter.
„Verdammt!“ ächzte Eberhardt leise hinter ihm und betrachtete die kleine, rote Pfütze, die nun auf dem schönen Teppich zu sehen war.
„Dergleichen dürfen wir nicht mehr zulassen!“ hörte man Günther Arendt weiter. „Sind wir denn Tiere? Was haben sie bereits schon alles mit uns gemacht! So darf das nicht mehr weitergehen! Das ist empörend, sage ich euch, wirklich empörend!“
Die Generäle nickten ihm aufgebracht zu und ein lautes Gemurmel von allen Seiten erfüllte wieder den kleinen Salon. Wütende Ausrufe wurden schließlich laut, noch mehr Fäuste wurden hochgereckt. Und immer wieder hörte man dazwischen: „Jawohl, Recht hat er, der Günther! Er ist ein echter Anführer, wir sollten endlich etwas gegen die Hajeps tun! Das dürfen wir uns nicht länger gefallen lassen!“
Munk war deshalb wieder auf die Schulter von Margrit geklettert, denn ihm war klar geworden, dass die Zweibeiner ihn gewiss mit diesem
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