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Das Licht des Nordens

Das Licht des Nordens

Titel: Das Licht des Nordens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Donnelly
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richte Mrs. Hennessey meinen Dank für den Kuchen aus«, sagte Emmie.
    Â»Das … das mache ich«, sagte ich verlegen, weil ich sie mit offenem Mund angeglotzt hatte.
    Weaver und ich hatten Mr. Sperry gefragt, ob wir Demon nehmen durften, um nach dem Abendservice Weavers Mama zu besuchen. Er erlaubte es uns, und die Köchin hatte uns einen Kuchen mitgegeben.
    Weaver setzte sich aufs Bett neben seine Mutter. Sie hatte versucht, aufzustehen und Emmie beim Tee zu helfen, aber die hatte entschieden abgelehnt. »Wie geht es dir, Mama?« fragte er.
    Â»Mein Arm tut noch weh, aber sonst geht’s mir gut«, antwortete sie.
    Â»Ich hab gehört, du hast das Schwein wiedergekriegt?«
    Â»Das stimmt. Die Loomis-Jungen haben es eingefangen. Sie haben auch seinen Stall wieder repariert. Ich bin froh, daß ich es nicht verloren hab.«
    Der Kessel pfiff. Emmie beugte sich über den Herd. um ihn herunterzunehmen. Ich erinnerte mich, wie sie sich bei einer anderen Gelegenheit, zu einem anderen Zweck, über den Herd gebeugt hatte. Außerdem hatte ich das Gefühl, daß Frank Loomis ihren Herd so schnell nicht wieder reparieren würde. Nicht solange Weavers Mama hier war. Sie war eine rechtschaffene. ehrbare Frau. Falls sie hier je seinen nackten Hintern zu Gesicht bekäme, könnte er was erleben.
    Emmie servierte den Tee und schnitt für jeden Kuchen ab. Die Kinder liebten den Geschmack von Schokolade, sogar Lucius. Er war noch zu klein, um die Kruste zu essen, aber Emmie gab ihm etwas von der Cremefüllung, worauf er lächelte und in die Hände klatschte. Wir unterhielten uns eine Weile, und Weavers Mama erzählte uns, daß Emmie nach ihrem Rezept Obstkuchen buk, den sie unten am Bahnhof verkaufte. während sie, Weavers Mama, auf die Kinder aufpaßte. aber das sei alles, was sie tue, weil Emmie sie ansonsten keinen Finger rühren lasse. Emmie lächelte errötend und sagte, daß das nicht wahr sei, denn erst am Tag zuvor seien sie beide im Garten der Smiths gewesen. um Bohnen zu pflücken. Wenigstens hätten die Trapper es nicht geschafft, die auch noch kaputtzumachen. Während Emmie sprach, schweifte ihr Blick ständig zu Weavers Mama hinüber. Es war, als wolle sie sich versichern, daß sie noch da war. Weavers Mama nickte und lächelte sie an.
    Es war schön, in Emmies ordentlichem Haus zu sitzen, zuzusehen, wie sie geschäftig hantierte und ihre Kinder zufrieden den Kuchen der Köchin verputzten. Es war angenehm und friedlich und zur Abwechslung mal was anderes, als sie unter dem Bett herauszuzerren.
    Aber dann vergaß sich Weaver und fragte Emmie. warum sie nicht selbst einen Garten anlegte. Es sei noch nicht zu spät, um Bohnen und Salat anzupflanzen, sagte er, worauf alle im Raum in Schweigen fielen, und ich sah ihm an, daß er sich plötzlich wieder an die Versteigerung erinnerte. Doch niemand wollte darüber reden. Am wenigsten ich, die wußte, wer das Land kaufen wollte.
    Â»Aber Mama, wir müssen darüber reden …«, drängte Weaver.
    Â»Pst, Weaver«, antwortete sie mit einem Blick zu Emmie hinüber. »Ich weiß, mein Sohn. Das werden wir.«
    Emmie sah uns an, biß sich auf die Unterlippe und spielte mit einer Haarsträhne.
    Â»Wo ist Tommy?« fragte ich, bemüht, das Thema zu wechseln.
    Â»Bei euch drüben. Deinem Pa helfen«, antwortete Weavers Mama. »Sie haben jetzt ein Abkommen. Tom hilft beim Pflügen und Roden, und dein Pa bezahlt ihn mit Milch und Butter dafür.«
    Â»Ich mag Butter«, sagte Myrton und zog laut den Rotz unter seiner Nase hoch.
    Â»Myrton, Schatz, hab ich dir nicht gesagt, du sollst ein Taschentuch benutzen?« sagte Weavers Mama.
    Â»Ah ja.«
    Er zog einen Fetzen Baumwollstoff aus seiner Tasche, putzte sich die Nase und zeigte es mir. Ich zwang mich zu einem bewundernden Lächeln.
    Wir blieben noch ein paar Minuten, dann mußten wir ins Glenmore zurück. Weaver schwieg während der Fahrt. »Deine Mama ist eine zähe Person«, sagte ich schließlich.
    Â»Als ob ich das nicht wüßte.«
    Â»Ich hätte nie gedacht, daß es jemanden gibt, der Emmie Hubbard zur Raison bringt. Gott weiß, wie sie das geschafft hat. Noch dazu mit einem gebrochenen Arm.«
    Weaver lächelte traurig. »Ach weißt du, Mattie«, antwortete er, »manchmal wünschte ich wirklich, daß es so was wie ein Happy-End

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