Das Licht des Nordens
rià mich los von ihm. »Miteinander gehen?« fragte ich geschockt. »Das ist mir neu, Royal.«
»Warum sonst hätt ich dich zum Bootfahren mitnehmen sollen? Und warum sonst hätt ich dich im Wald küssen sollen, als deine Kuh ausgerissen war. Warum hab ich dein Feld gepflügt? Für jemand, der so viele Bücher liest, bist du wirklich verdammt schwer von Begriff.«
»Aber Royal. ich dachte . Die Leute sagen doch. du und Martha Miller, ihr wärt ein Paar.«
»Die Leute reden zu viel, genau wie du«, antwortete er. Und dann küÃte er mich wieder, und ich versuchte. mir einzureden, daà alles keinen Sinn hatte. Er hatte nie das geringste Interesse an mir gezeigt, abgesehen von dem KuÃ, als Daisy ausgerissen war, und jetzt gingen wir miteinander. Aber seine Lippen waren süÃer als alles, was ich je geschmeckt hatte, und seine Hände fühlten sich tröstlich und gefährlich zugleich an, und ich wuÃte, ich sollte ihn aufhalten, ihn abwehren. Aber dann überwältigte mich die Wärme seines Körpers und der männliche Geruch nach Seife und SchweiÃ.
Also schloà ich die Augen und spürte nur noch seine Nähe. Und wünschte mir keine anderen Geschichten mehr, sondern nur noch meine eigene.
Und deshalb sagte ich nichts. Gar nichts.
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»Lou,hör auf.«
»â¦und dann kommt Junior in einem Kinderwagen.«
»Ich hab âºSchluÃâ¹ gesagt.«
»⦠lutscht an seinem Daumen, macht sich die Hosen naà und tanzt den Hula-Hula-Tanz â¦Â«
»Lou!«
»Du wirst ja rot, Matt! Du bist in Royal Loomis verknallt! Ich weiÃ, daà duâs bist!«
»Niemand ist in irgendwen verknallt. Hör auf damit.«
Lou fing wieder an, ihr dämliches Lied zu singen. aber dann tauchte vor uns auf der StraÃe etwas auf, das sie noch viel mehr interessierte, als mich weiterzuquälen. Ein Auto. Es konnte sich nur um einen betuchten Touristen, Mr. Sperry oder Miss Wilcox handeln. Niemand sonst konnte sich eines leisten. Der Fahrer sah uns und drückte auf die Hupe. Der Wagen scherte aus. direkt auf uns zu. Ich packte Lou an ihrem Overall und zog sie mit ins Gras.
»Laà mich los, Matt«, rief sie vorwurfsvoll. »Ich will es sehen.«
Der Fahrer blieb stehen und stellte den Motor ab. Es war unsere Lehrerin. Sie warf ihre Zigarette weg und nahm ihre Brille ab. »Hallo, Mattie! Lou!« rief sie. Ihre Wangen waren gerötet, und sie trug einen braunen
Staubmantel, Handschuhe und ein geblümtes Seidentuch auf dem Kopf.
»Hallo, Miss Wilcox«, erwiderten wir im Chor.
»Wo wollt ihr beiden denn hin?«
»Wir sind auf dem Heimweg von Burnapâs. Pleasant, unser Muli, hat seinen Zaum kaputtgemacht. Wir muÃten ihn reparieren lassen«, erklärte ich.
»Ich verstehe. Ich selbst hab eine Spazierfahrt gemacht. Zum Beaver River rauf und wieder zurück. Die erste seit letzten Herbst. Die StraÃen sind endlich trocken genug, daà das wieder möglich ist. Es ist herrlich dort oben! Ein solches Gefühl der Freiheit! Aber jetzt hab ich einen Bärenhunger. Das Fahren macht mir immer Appetit. Warum steigt ihr zwei nicht ein. Wir fahren zu mir nach Hause und essen zusammen zu Mittag.«
Ich hatte Angst vor Miss Wilcoxâ Auto. »Ich denke, wir gehen lieber heim, Maâam«, antwortete ich. »Unser Pa wartet sicher schon auf uns. Er braucht den Zaum.«
»Ach komm, Matt! Pa hat sicher nichts dagegen«, bettelte Lou.
»Ich sag euch was ⦠kommt mit zum Essen, und dann fahr ich euch heim. Das spart euch Zeit.«
»Biiitte, Matt?« flehte Lou.
»Na schön«, sagte ich, eher Miss Wilcox als Lou zu Gefallen. Trotz all ihrer Impulsivität und ihres atemlosen Eifers schien sie ein wenig einsam zu sein. AuÃerdem war ich neugierig. Ich war noch nie bei meiner Lehrerin zu Hause gewesen. Sie hatte so hübsche Kleider, so schönen Schmuck und ein richtiges Auto, so daà man nicht wissen konnte, was sie zu Hause sonst noch alles hatte.
Miss Wilcox stieg mit der Kurbel in der Hand aus und warf den Motor an. Hustend und stotternd kam er wieder in Gang und gab dann einen Knall von sich. der sich anhörte wie ein KanonenschuÃ. Ich zuckte vor Schreck zusammen. Miss Wilcox lachte mich aus. Sie lachte viel. Ich wuÃte, daà sie reich war, und fragte mich, ob Geld alles so lustig machte.
»Hörst du das, Matt?«
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