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Das Licht ferner Tage

Das Licht ferner Tage

Titel: Das Licht ferner Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke , Stephen Baxter
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Bestätigung von Mr. Huxtable, dass seine Überlegungen bezüglich einer Invasion von Schottland privat und persönlich sind beziehungsweise waren. Er hat diese Ansicht weder zu Papier gebracht noch in einem elektronischen Medium gespeichert und auch mit niemandem erörtert – nicht im Kabinett, nicht einmal mit seinem Partner. Vielmehr hat er beim Gespräch mit Präsidentin Juarez diese Idee zum ersten Mal artikuliert, um das Maß an Zustimmung der Präsidentin für einen solchen Vorschlag zu eruieren, so er denn formuliert würde.
    Und zu dem Zeitpunkt, als Sie die Geschichte brachten, hatten weder der Premierminister noch die Präsidentin mit irgendjemandem über diese Sache gesprochen.« Er schaute Kate finster an. »Ms. Manzoni, Sie wissen, worauf ich hinauswill. Die einzig mögliche Quelle für Ihre Geschichte ist das Juarez-Huxtable-Gespräch selbst.«
    Hiram trat neben Kate. »Sie wird ihre Quellen nicht einem Typ wie Ihnen preisgeben.«
    Mavens rieb sich das Gesicht und lehnte sich zurück. »Ich muss Sie darauf hinweisen, Sir, dass das Abhören der Präsidentin Ihnen eine ganze Latte von Anklagen vorm Bundesgericht bescheren wird. Ein Team aus verschiedenen Behörden ermittelt in dieser Angelegenheit. Und die Präsidentin selbst ist sehr ungehalten. OurWorld wird möglicherweise geschlossen. Und Sie, Ms. Manzoni, können von Glück sagen, wenn Sie nicht im Gefängnis landen.«
    »Das werden Sie erst beweisen müssen«, sagte Hiram. »Ich versichere, dass keine OurWorld- Aktion in der Nähe von Marine One stattgefunden hat, die zum Ziel gehabt hätte, eine Wanze anzubringen oder sonst etwas zu unternehmen. Diese Untersuchung, die Sie leiten…«
    Mavens hüstelte. »Ich leite sie nicht. Ich bin daran beteiligt. Der FBI-Direktor persönlich…«
    Hiram fiel die Kinnlade herunter. »Und weiß er, dass Sie hier sind? Nein? Was wollen Sie dann hier, Mavens? Mir den Schwarzen Peter zuschieben? Oder mich erpressen? Ist es das?«
    Mavens schien ein zunehmendes Unbehagen zu verspüren, aber er blieb still sitzen.
    Kate berührte Hirams Arm. »Ich glaube, wir sollten ihnausreden lassen, Hiram.«
    Hiram schüttelte sie ab. Er drehte sich zum Fenster um und verschränkte die Arme auf dem Rücken. Seine Schultern bebten vor Zorn.
    Kate beugte sich zu Mavens hinüber. »Sie sagten, Sie würden Hirams Geheimnis kennen. Welches Geheimnis meinen Sie denn?«
    Michael Mavens ließ die Katze aus dem Sack – das Stichwort hieß ›Wurmloch‹.
    Er holte eine Karte aus dem Aktenkoffer und breitete sie auf dem Tisch aus. Sie war von Hand gezeichnet. Kate schloss daraus, dass Mavens sich in Spekulationen erging, die er mit den FBI-Kollegen nicht teilen und schon gar nicht der trügerischen Sicherheit einer SoftScreen anvertrauen wollte.
    »Auf dieser Karte ist die Route verzeichnet«, sagte er, »die Marine One gestern über die Vorstädte von Havanna genommen hat. Ich habe bestimmte Zeitpunkte mit Kreuzen markiert. Wie Sie sehen, war der Hubschrauber hier, als das Juarez-Huxtable-Gespräch – es dauerte nur ein paar Minuten – stattfand.«
    Hiram tippte mit gerunzelter Stirn auf ein schraffiertes Kästchen, das auf der Karte hervorgehoben war – direktunter der Position der Sikorsky zu Beginn des Gesprächs. »Und was ist das?«
    Mavens grinste. »Das gehört Ihnen, Mr. Patterson. Dies ist ein DataPipe- Terminal von OurWorld. Eine Wurmloch-Mündung, die mit Ihrer Zentrale hier in Seattle verbunden ist. Ich glaube, das DataPipe- Terminal unter Marine One ist der Mechanismus, mit dem Sie sich die Informationen für Ihre Story beschafft haben.«
    Hirams Augen verengten sich zu Schlitzen.
    Kate hörte mit ständig abnehmender Aufmerksamkeit zu, wie Mavens über Richtmikrofone und Verstärker-Effekte der Schwerefelder von Wurmlochmündungen spekulierte und dabei eine recht lebhafte Fantasie entwickelte. Die Quintessenz seiner Theorie war, dass Hiram für den Lauschangriff die starren DataPipe- Anker benutzt haben musste.
    Es war offensichtlich, dass Mavens über Bruchstücke der Wahrheit gestolpert war, aber noch keinen Gesamtüberblick gewonnen hatte.
    »Quatsch«, sagte Hiram gleichmütig. »Ihre Theorie hat so große Löcher, dass ich mit einem Flugzeug hindurchfliegen könnte.«
    »Zum Beispiel«, sagte Kate mit sanfter Stimme, »was die Fähigkeit von OurWorld betrifft, Kameras an Orten zu platzieren, wo es kein DataPipe- Wurmloch-Terminal gibt. Wie diese vom Wirbelsturm heimgesuchten philippinischen Inseln. Oder

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