Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
nicht eines, das voller dunkler Flecken war wie ihr Gedächtnis.
„Komm mit.“
Er nahm sie bei der Hand und drückte sie auf das Bett. Dann setzte er sich neben sie.
Unbehaglich sah sich Marley um. „Wo ist Patrice?“ Sie wollte nicht vor einer Fremden mit ihm streiten.
„Ich habe sie weggeschickt“, erklärte er ungeduldig. „Sie kommt nur, wenn ich nicht da bin. Auf der Insel steht sie dir dann immer zur Verfügung.“
Marley protestierte enttäuscht. „Aber Yannis, ich brauche sie nicht! Ich dachte, wir wären allein auf der Insel!“
Sein Blick verriet, dass er genau das vermeiden wollte. Marley verspürte einen Stich in der Brust.
„Du denkst vielleicht, du kommst allein klar. Aber ich mache keine Kompromisse, wenn es um deine Gesundheit geht.“ Seine Stimme wurde weich und verlor ein wenig von ihrer Härte. „Du bist schwanger und hast sehr viel durchgemacht. Da ist es doch verständlich, dass ich dich umsorgen will.“
Marley nickte langsam.
Eindringlich sah Yannis sie an. „Was meinen unfreundlichen Auftritt von vorhin angeht … es tut mir leid. Ich hatte kein Recht, so mit dir zu sprechen.“
Sie schnaubte verächtlich, und er hob irritiert die Augenbrauen. „Unhöflich ist ja wohl stark untertrieben. Ich finde, du hast dich unmöglich aufgeführt!“
Yannis schluckte schwer, seine Wangen röteten sich. „Ja, das habe ich wirklich, und es tut mir leid. Es gab keinen Grund dafür. Ich war im Stress und habe es an dir ausgelassen. Das war nicht richtig, und ich hoffe, du verzeihst mir.“
„Ich nehme deine Entschuldigung an“, erwiderte sie kühl.
„Was uns angeht …“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Wir leben nicht nebeneinander her, und das werden wir auch nicht. Du hast mich nicht zu dem Heiratsantrag gezwungen, und ich will das nie wieder hören!“ Er machte eine kurze Pause und seufzte tief. „Ich habe dir aus Rücksicht auf deinen Zustand ein eigenes Zimmer gegeben. Es wäre nicht richtig zu erwarten, dass du Zimmer und Bett mit einem fremden Mann teilst. Ich wollte dich nicht unter Druck setzen.“
So hatte es Marley noch nicht betrachtet, und ihre Befürchtungen kamen ihr plötzlich albern vor. Was sie als Kränkung empfunden hatte, war Sorge um sie gewesen.
„Ich dachte …“
„Was hast du gedacht , meine Kleine?“
„Ich dachte, du willst mich nicht“, erwiderte sie lahm.
Yannis legte die Hand an ihre Wange. Lange sah er Marley einfach nur an, das Licht brach sich in seinen goldenen Augen. Dann beugte er sich zu ihr. und sie seufzte leise, während sie seinen Mund betrachtete. Auf einmal überkam sie eine tiefe Sehnsucht. Nichts wünschte sie sich mehr, als seine Lippen zu spüren. Und als er sie endlich küsste, erschauerte sie wohlig.
Instinktiv hob sie sich ihm entgegen, suchte seine Nähe.
Sanft streichelte er ihr Gesicht und vertiefte den Kuss, sodass sie heftiges Verlangen in sich aufsteigen fühlte. Seine Brust streifte ihre, Marley schlang die Arme um ihn und griff in sein Haar. Es fühlte sich richtig an, zum ersten Mal, seit sie das Krankenhaus verlassen hatte.
Tief aufstöhnend beendete er den Kuss und sah sie aus dunklen Augen an. „Dein Körper erinnert sich an mich.“ Die Tatsache schien seinem Stolz zu schmeicheln. Aber so selbstgefällig die Bemerkung auch war, sie gab Marleys angekratztem Selbstvertrauen deutlichen Auftrieb.
„Ich habe nichts zum Anziehen hier!“, platzte sie heraus und wurde gleich darauf rot. Was sollte das denn jetzt? Der Kuss hatte sie völlig durcheinandergebracht. „Warum habe ich keine Umstandskleider hier?“, fuhr sie fort. „Habe ich mir nichts gekauft?“ Sie suchte nach einer vernünftigen Erklärung dafür, warum sie zwischen all den Outfits nichts Passendes gefunden hatte.
Yannis runzelte die Stirn. „Es tut mir leid, daran habe ich gar nicht gedacht. Natürlich kannst du nicht mehr in deinen Jeans herumlaufen.“ Ein leises, sinnliches Lächeln umspielte seine Lippen. „Auch wenn ich dich sehr gern darin sehe.“
Fragend legte sie den Kopf schief.
Er lachte, und der tiefe, sinnliche Klang seiner Stimme kam ihr wie eine sanfte Berührung vor. „Du ziehst sie eigentlich nie an, wenn ich da bin. Du willst wahrscheinlich besonders hübsch aussehen, wenn wir zusammen sind. Dabei würdest du sogar in einem Sack noch gut aussehen.“
Marley lächelte. Das Kompliment tat gut.
Reumütig schüttelte Yannis den Kopf. „Bisher habe ich mich nicht besonders gut um dich gekümmert. Ich habe
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