Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
selbst. Ich habe Angst, dass ich sie verliere!“
„Ich helfe dir, Yannis“, sagte Theron leise. „Mach dir keine Sorgen, wir finden sie.“
Marley setzte sich auf die kleine Steinbank. Es war kalt, und sie schlang die Arme um den Körper. Sie war dumm gewesen, barfuß und ohne Jacke hinauszulaufen. Aber sie hatte Yannis nicht gegenübertreten wollen.
Jetzt wusste sie, warum dieser Ort eine solche Anziehungskraft auf sie hatte. Es war wirklich ein guter Platz zum Nachdenken. Nur wenige Stunden vor der besagten Nacht hatte sie hier gesessen und sich gefragt, wie Yannis wohl auf ihre Schwangerschaft reagieren würde. Sie hatte allen Grund gehabt, sich Sorgen zu machen. Er traute ihr nicht, liebte sie nicht. Und er hatte sie einfach ihrem Schicksal überlassen.
Sie schob die Erinnerungen beiseite, es tat zu sehr weh. All die Wochen voller Angst, in denen die Entführer auf das Lösegeld warteten. Das Gefühl, betrogen worden zu sein, als Yannis nicht zahlte.
Wie konnte er nur so kalt sein? War er nicht bereit, jemanden gegen Geld zu retten? Nie hätte sie geglaubt, dass er sie einfach fallen lassen würde. Aber sie war ja nur seine Mätresse, nicht mehr und nicht weniger. Wie dumm von ihr, sich in ihn zu verlieben! Und das nicht nur einmal, sondern zweimal.
Marley stöhnte leise auf und schloss die Augen. Der Schmerz drohte sie zu überwältigen. Sie hatte sich noch nie so verletzt gefühlt, so allein.
Warum hatte er sie so getäuscht, obwohl er wusste, dass ihre Erinnerungen zurückkehren würden? Wochenlang hatte er sie umsorgt, mit ihr geschlafen, sie glauben lassen, dass er sie begehrte.
Vielleicht war alles nur ein Spiel, um sie zu bestrafen. Damit sie noch mehr leiden musste. Konnte Yannis so grausam sein?
Mit den Armen um ihren Bauch wiegte sie sich sanft vor und zurück. Der Wind frischte auf, und sie zitterte vor Kälte.
„Marley?“
Die Stimme klang weit weg, doch als sie hochblickte, stand der Mann direkt vor ihr. Marley erkannte ihn wieder, es war Theron. Kein Wunder, dass er die Hochzeit missbilligte. Er hielt sie für eine Diebin!
Sie schlang die Arme noch fester um ihren Körper und blickte zu Boden. Er sollte ihre Tränen nicht sehen.
Theron ging in die Knie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Seine Augen waren voller Sorge. „Ich werde dich zurückbringen, Marley. Du bist hier draußen nicht sicher“, sagte er sanft.
Sie schüttelte den Kopf und zog die Hand weg.
„Es ist kalt, und du solltest nicht barfuß herumlaufen. Ich bringe dich nach Hause.“
„Nein!“ Wild schüttelte Marley den Kopf. „Ich gehe nicht zurück!“ Sie rutschte ans hintere Ende der Bank, der raue Stein rieb über ihre Haut.
Theron sah sie mitfühlend an. „Ich kann dich nicht hier lassen. Du bist zu aufgewühlt.“
Tränen schossen ihr in die Augen. „Warum kümmert dich das? Ich habe dich bestohlen! Für dich bin ich doch nur ein Flittchen, das deinen Bruder in die Falle gelockt hat, um seine Firma zu ruinieren“, entgegnete sie verbittert.
Therons Augen wurden weich. „Kommst du mit, wenn ich dir verspreche, dass wir nicht in die Wohnung zurückgehen? Ich werde dich nicht hier lassen, Marley.“
Ihr wurde schwindlig und Theron fing sie auf, als sie von der Bank rutschte. Er hob sie auf seine Arme.
Marley protestierte kraftlos. „Bitte lass mich in Ruhe!“, flehte sie.
„Das kann ich nicht.“
„Ich bin doch nur seine Mätresse.“
„Sag das nicht!“
„Aber es stimmt.“ Sie drückte das Gesicht an seine Schulter und ließ sich einfach fallen. Es war leicht, der Realität zu entfliehen, wenn sie so viel Anlass dazu bot. Sie verfluchte ihr Gedächtnis. Hätte sie es doch nie wiedergefunden. Es hatte alles kaputt gemacht!
11. KAPITEL
Yannis stürmte in das Imperial Park Hotel und stieg schnurstracks in den Fahrstuhl.
Sekunden später betrat er die Luxus-Suite, die für VIP-Gäste reserviert war. Sein Bruder erwartete ihn im Wohnzimmer. Wütend funkelte Yannis ihn an.
„Warum hast du sie nicht in die Wohnung zurückgebracht?“, schnappte er.
„Sie wurde hysterisch, als ich es nur erwähnt habe“, erwiderte Theron. „Sie war drauf und dran, davonzulaufen. Ich musste ihr versprechen, dass ich sie nicht zurückbringe.“
Yannis stieß einen Fluch aus und schloss die Augen. Mit den Fingern massierte er die Schläfen.
„Sie steht kurz vor einem Kollaps“, sagte Theron leise. „Du solltest die Psychologin herbringen, vielleicht kann sie ihr helfen.“
Yannis sah seinen
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