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Das Licht Von Atlantis

Das Licht Von Atlantis

Titel: Das Licht Von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Mädchen neben sich besorgt an. »Es ist unwahrscheinlich, dass Domaris zu dieser nächtlichen Stunde in meine Räume kommt, aber wenn doch, werde ich ihr erzählen - mir wird schon etwas einfallen.«
    »Domaris -« sagte Demira langsam und lächelte - ihr weises, unglückliches Lächeln, das Deoris immer traurig machte; es war ein zu erwachsenes Lächeln für dies kindliche Gesicht. »Ach, Domaris weiß nicht, dass ich existiere, Deoris. Auch wenn sie mich sähe, würde das nicht anders.« Demira setzte sich hoch. Ihre silbriggrauen Augen richteten sich nur kurz auf Deoris. Dann glitten sie leer und blind ab und sie verdrehte sie so, dass fast nur noch das Weiße rings um die Pupille sichtbar war. » Eine von uns dreien wird sehr bald sterben «, sagte sie plötzlich mit tonloser Stimme, die ebenso ins Leere gerichtet war wie ihre Augen. »Eine von uns dreien wird sterben, und ihr Kind mit ihr. Die zweite wird in die Nähe des Todes geraten, aber er wird nur ihr Kind nehmen. Und die dritte wird darum beten, dass der Tod sie und ihr Kind hole, und beide werden am Leben bleiben, um sogar die Luft, die sie atmen, zu verfluchen -«
    Deoris fasste die schmalen Schultern und schüttelte Demira heftig. »Wach auf!« befahl sie mit hoher, angsterfüllter Stimme. » Weißt du überhaupt, was du da sagst?«
    Demira lächelte mit verzerrtem Gesicht. »Domaris und du und ich - Domaris, Deoris, Demira; wenn man die drei Namen schnell hintereinander sagt, sind sie schwer auseinander zuhalten, nicht wahr? Aber wir sind durch mehr als das aneinander gebunden, unser Schicksal verbindet uns, wir erwarten alle drei ein Kind -«
    »Ich? Nein!« schrie Deoris. Nein, nein, nicht von Riveda, nicht solche Grausamkeit, solcher Verrat...
    Sie senkte den Kopf, nicht fähig, Demiras weisen jungen Augen zu begegnen. Seit der Nacht der fehlgeschlagenen Beschwörung, als der Feuergeist auf sie und Riveda und den Chela losgelassen worden war, hatte sie sich noch nicht einmal der rituellen Reinigungen wegen zurückziehen müssen... Sie hatte darüber nachgegrübelt, hatte sich an Schreckensgeschichten über unfruchtbar gewordene Frauen erinnert, die sie von den saji gehört hatte, an Maleinas vor langer Zeit erfolgte Warnung. Sie war zu der Überzeugung gelangt, ebenso wie ihre Brüste für immer Narben trugen, sei auch die Zitadelle ihrer Weiblichkeit versengt worden und sie nur noch dem äußeren Anschein nach eine Frau. Die einfachere Erklärung - sie könne schwanger sein - war ihr überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Wenn sie fähig war zu empfangen, hätte sie doch Riveda schon längst ein Kind gebären müssen!
    Aber stimmte das? Riveda kannte sich aus in den Mysterien, er war fähig, eine Empfängnis zu verhüten, wenn es ihm passte. Wie ein Blitz durchfuhr sie ein Gedanke, den sie auf der Stelle zurückwies: O nein, nicht in jener Nacht in der Krypta - die wahnsinnige Beschwörung - den Gürtel, der eben jetzt unter meinem Nachtgewand verborgen ist...
    Mit verzweifelter Anstrengung versuchte sie die Erinnerung zu vertreiben. Es ist nie geschehen, es war nur ein Traum... bis auf den Gürtel. Und der ist echt. Es muss irgendeine Erklärung geben...
    Jetzt erst wurde ihr bewusst, was Demira sonst noch gesagt hatte, und sie stürzte sich beinahe mit Erleichterung darauf. » Du!«
    Demira sah sie kläglich an. »Du glaubst mir doch?« fragte sie. »Wirst du mich verhöhnen?«
    »O nein, Demira, natürlich nicht«, versicherte ihr Deoris, und das elfenhafte Gesicht schmiegte sich vertrauensvoll an ihre Schulter. Demira hatte sich in diesen drei Jahren nicht sehr verändert; sie war immer noch das seltsame, leidende, wilde kleine Mädchen, das in Deoris anfangs Misstrauen und Angst, später aber Mitleid und Liebe erweckt hatte. Demira war jetzt fünfzehn, sah aber fast genauso aus wie mit zwölf: größer als Deoris, aber schmächtig, zart, mit der eigentümlichen, täuschenden Mischung aus Unreife und Weisheit...
    Demira setzte sich hoch und begann, an den Fingern nachzurechnen. »Es war wie ein schrecklicher Traum... Es ist passiert - oh, vielleicht einen Mondwechsel, nachdem du uns verlassen hattest -«
    »Vor fünf Monaten«, half Deoris ihr.
    »Eins der kleinen Kinder sagte mir, ich solle in eine der Tonkammern kommen. Ich dachte mir nichts dabei, ich arbeitete gerade mit einem von Nadastors Chelas. Aber die Kammer war leer. Ich wartete - und dann - kam ein Priester herein, aber er war - er war maskiert, und in Schwarz , mit Hörnern über

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