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Das Licht von Shambala

Das Licht von Shambala

Titel: Das Licht von Shambala Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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bekommen.«
    »Und wenn ich Ihr großzügiges Angebot ausschlage? Wenn ich mich weigere, darauf einzugehen?«
    »Das werden sie nicht.« Einmal mehr ließ Abramowitsch das überhebliche Lächeln sehen. »Wenn alles wahr ist, was Sie sagen, und diese Bruderschaft tatsächlich dabei ist, sich eine Machtquelle von ungeahnten Ausmaßen anzueignen, dann werden Sie alles daransetzen, möglichst rasch nach Tibet zu gelangen. Sollten Sie das nicht tun, müssen wir wohl davon ausgehen, dass Sie gelogen haben - und entsprechend verfahren ...«
    »Mistkerl«, knurrte Sarah.
    »Das ist glatte Erpressung«, beschwerte sich Hingis.
    »Ich würde es eher ein unwiderstehliches Angebot nennen«, verbesserte der Russe. »Also? Wie lautet die Antwort, die ich nach St. Petersburg telegraphieren soll?«
    Sarah starrte ihn wütend an. Ammons düstere Worte klangen ihr noch immer im Ohr, und natürlich sträubte sich alles in ihr dagegen, einen Büttel des Zaren geradewegs zum Ursprung des dritten Geheimnisses zu führen - aber hatte sie eine Wahl?
    »Einverstanden«, erklärte sie sich widerstrebend bereit. »Sie bekommen Ihren Willen.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Voraussetzung ist allerdings, dass ich das Kommando über die Expedition führe«, stellte Sarah klar, »und dass es mir obliegt, die Teilnehmer zusammenzustellen.«
    »Von mir aus - solange Sie im Auge behalten, dass das Luftschiff nur zehn Personen trägt. Und dass neben dem Kapitän und seiner Mannschaft auch Igor und ich an der Reise teilnehmen werden. Mit den übrigen fünf Plätzen verfahren Sie, wie es Ihnen beliebt.«
    »Verstanden«, erklärte Sarah zähneknirschend.
    »Sehr gut.« Abramowitsch nickte. »Ich werde St. Petersburg umgehend informieren. Ich bin sicher, dass man uns jede erdenkliche Unterstützung zukommen lassen wird. Und vielleicht«, fügte er hinzu, wobei nicht zu erkennen war, ob es ihm damit ernst war oder ob er nur spottete, »ist es uns ja möglich, unsere Meinungsverschiedenheiten für die Dauer der Expedition beizulegen.«
    »Das bezweifle ich, Hauptmann«, entgegnete Sarah steif. »Denn was uns trennt, ist mehr als eine Meinungsverschiedenheit. Unsere Ziele sind so unterschiedlich, wie sie es nur sein können. Zweifellos wird Ihre Order lauten, die Natur jener mysteriösen Kraftquelle zu erkunden, sie auf ihren Nutzen hin zu beurteilen und gegebenenfalls im Namen des Zaren in Besitz zu nehmen. Ich hingegen sage Ihnen schon jetzt, dass ich alles unternehmen werde, was nötig ist, damit das dritte Geheimnis nicht in falsche Hände gerät.«
    »Das ist Ihr gutes Recht«, erwiderte Abramowitsch mit einem Grinsen, das Sarah nicht gefallen wollte, »so, wie es mein gutes Recht ist, Sie daran zu hindern. Unsere Ziele mögen unterschiedlich sein, Lady Kincaid, aber die Situation zwingt uns zur Zusammenarbeit. Der Vergleich mit dem Blinden und dem Lahmen drängt sich geradezu auf, nicht wahr? Der eine weiß, wohin die Reise gehen soll, der andere hat die Mittel dazu. Wir beide sind aufeinander angewiesen, ob es Ihnen gefällt oder nicht.«
    »Es gefällt mir ganz und gar nicht«, stellte Sarah klar, »aber das muss es ja auch nicht, oder?«
    Der Russe taxierte sie mit einem langen Blick. »Nein«, gab er schließlich zu und wandte sich zum Gehen.
    »Was ist mit unseren Fesseln?«, rief Hingis ihm nach. »Ich dachte, wir kommen frei?«
    Abramowitsch lächelte schwach. »Erst, wenn wir wieder in Sewastopol sind, Doktor. Wir wollen doch nicht, dass unsere Kooperation endet, noch bevor sie richtig begonnen hat, nicht wahr?«
    Damit verließ er das Zelt. Seinen Kosaken bedeutete er mit einem Wink, ihm zu folgen und die Gefangenen allein zu lassen. Sarah nahm an, dass es eine Geste des guten Willens sein sollte, aber sie konnte nichts Versöhnliches daran finden. Der Ochrana-Agent hatte sie hintergangen, manipuliert und erpresst, und ihr war nichts anderes übrig geblieben, als in seine Pläne einzuwilligen.
    Oder?
    Während Friedrich Hingis die Lippen zusammengekniffen hatte und stumm vor sich hin schmollte, hatten Hieronymos' Züge einen düsteren Ausdruck angenommen, das eine Auge sich zu einem schmalen Schlitz verengt. Dass der Zyklop sich sorgte, war unübersehbar, aber er schien es vorzuziehen zu schweigen - anders als el- Hakim ...
    »Das ist nicht gut, Sarah«, murmelte der Alte auf Arabisch. »Das ist nicht gut ...«
    »Ich hatte keine andere Wahl, Meister.«
    »Du hättest ihm nichts von diesen Dingen erzählen dürfen.«
    »Dann wärt Ihr

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