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Das Liebesspiel

Das Liebesspiel

Titel: Das Liebesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn C Tripp
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verdammte Scheißteufel.
    Zwei Wochen später gab es eine Hitzewelle, der Lorenz knallte vom Himmel, Tag um Tag über dreißig Grad, die Luft so schwül, dass man sie mit einem Messer hätte schneiden können. Um neun am Samstagmorgen staute sich der Verkehr schon auf der Main Road bis zur Tankstelle an Aikens Ecke, Auto um Auto vollgestopft mit Strandstühlen, Handtüchern, Sandspielzeug, Kindern, alle Wagen schwer beladen mit Kühltaschen voller Essen und kalter Getränke, so schubsten und drängelten sie sich aus der Stadt, hinunter zur Frische am Wasser. Doch nirgends ging es schnell voran, sie saßen auf der gewundenen Landstraße fest, Stoßstange an Stoßstange, schoben sich zäh wie Sirup voran, und die vier Jungs – Huck, Pard, Robbie Taylor und Eejit – lagen bäuchlings auf dem Dach des Point Market, auf der schattigen Seite, spähten über den First, die Schräge hinunter auf die Schlange von Autos, die über die Main Road kroch. Die Reifen machten eine Drehung, bremsten, stoppten. Jemand drückte auf die Hupe. Die vier Jungs hatten ihre Pusterohre dabei, die Taschen voll mit getrockneten Erbsen und gut durchgekauten Papierkügelchen. Sie luden sie in ihre Rohre, feuerten sie auf offene Autofenster und die eingeklappten Verdecke von Cabrios.
    »Was glaubt der alte Vernon denn, wo er jetzt hinfahren will?«, sagte Pard, stieß Huck an und wies mit dem Kinn nach unten, wo sich Vernon Soule mit seiner grünen Badewanne von DeSoto von seiner Auffahrt in den Verkehr einfädeln wollte. Er wartete geduldig, bis ein höflicher Fahrer ihn herauswinkte, dann ließ er sich langsam rückwärts gleiten, heraus aus seiner Einfahrt auf die Straße, bis er quer zur Fahrbahn stand. Daraufhin schaltete er in Parkposition, stieg aus und schlenderte zur Motorhaube, machte sie auf und begann, an irgendetwas im Motorraum herumzufummeln. Die Jungs machten große Augen. Alle machten große Augen. Dann brach Pard in Lachen aus, musste so heftig lachen, dass er fast vom Dach gerollt wäre. Und als der DeSoto sich nicht von der Stelle rührte, begannen die Hupen zu dröhnen, irgendjemand rief etwas und der alte Vernon richtete sich hinter der Motorhaube auf, steckte sich einen Finger ins Ohr, als könne er nicht richtig hören, und beugte sich wieder über den Motor. Pard lachte immer noch, zusammen mit Eejit. Huck lud sein Pusterohr, nahm einen Typen in einem roten Thunderbird-Cabrio ins Visier und traf ihn direkt hinterm Ohr. Und als er mit einem Stück weich gekautem Papier nachladen wollte, erblickte er plötzlich Jane Weld auf der anderen Straßenseite, sie stand auf dem Bürgersteig, vor Mary Johnsons Klapptisch, auf dem sie Limonade und Zucchinibrot anbot. Jane stand nur da, an der Hand eins von diesen dämlichen Urlaubskindern, auf die sie aufpasste, ein kleiner Junge, der an ihrem Arm zog, er wollte weiter, doch sie rührte sich nicht, stand einfach reglos dort, schaute über die Straße auf irgendetwas, nicht auf den DeSoto vom alten Vernon, sondern auf etwas anderes, das sich auf der Veranda des Geschäfts befand. Was war da, verdammt noch mal? Huck konnte es nicht sehen, es war unter dem überhängenden Teil des Dachs, auf dem er lag, doch irgendwas hatte ihren Blick gebannt.
    Pard stieß Huck einen Ellenbogen in die Rippen. »Gib mir mal ein paar Erbsen, ich hab ein gutes Ziel entdeckt, hab keine mehr.« Huck grub in seiner Tasche, zog eine Handvoll heraus, ohne den Blick von Jane abzuwenden, die immer noch dort stand und was auch immer anstarrte.
    »Der Mustang da«, sagte Pard jetzt, »der Schwachkopf mit der Yankees-Kappe, der gehört mir.«
    Was starrte sie da verdammt noch mal an?
    Weiter die Straße hinunter, auf der Seite, wo Jane stand, erspähte Huck den großen Ingenieur, schick aufgemacht, weiße Hemdsärmel und maßgeschneiderte Hose, glänzende Schuhe und diese blau getönte Brille, diesen beschissenen Bürohengst, diesen Schreibtischtäter, diesen Geist. Er ging auf Jane Weld zu, geradewegs, den Blick auf sie gerichtet, dieser verfluchte Spinner, der hier nichts zu suchen hatte.
    Huck blies die zusammengeknüllte Papierkugel aus dem Pusterohr und grub in seiner Tasche nach einem Stein. Mit den Steinen ließ man sich Zeit. Man wählte sie mit Bedacht. Sie mussten die perfekte Form, die perfekte Größe haben. Nicht oft fand man Verwendung für sie, doch nur für den Fall hatte man immer ein paar dabei.
    Der Geist war noch zehn Meter von Jane Weld entfernt, sein Kugelschreiber ein dunkler Strich, der

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