Das Lied des Kolibris
verzerrten Züge. Die Schwerelosigkeit im Wasser verhinderte, dass sich ihre Vereinigung aufgrund ihres ganzen Körpergewichtes noch kraftvoller gestaltete, was Lua anfangs begrüßte. Er war einfach noch zu groß für sie.
Doch mit zunehmender Begierde erhöhte sich ihr Tempo, und Zé packte sie an den Beckenknochen. Er hob und senkte sie im immer schneller werdenden Rhythmus seiner Lust, während Lua sich in seinem Rücken verkrallte und sich ihm entgegenwölbte. Ihre Verschmelzung war so perfekt, ihre Glut so verzehrend, dass sie gemeinsam die höchsten Gipfel der Leidenschaft erklommen, atemlos keuchend und stöhnend. Einen so süßen Schmerz wie jenen, den die Kontraktionen ihres Unterleibes auslösten, hatte sie nie zuvor verspürt. Als Zé schließlich so tief in ihr war und dort bei jedem Stoß länger verharrte, ging ein Ruck durch seinen Körper. Mit einem krächzenden »Ah!« ergoss er sich, warm und für beide zutiefst befriedigend.
Lua blieb noch eine Weile auf ihm sitzen und streichelte sein verschwitztes Gesicht. Sie ließ ein paar Tropfen Wasser daraufrieseln, und sie genoss den Anblick dieses schönen, geliebten Gesichts, das sie nie zuvor so entspannt gesehen hatte. Irgendwann glitt sie rücklings von Zé herunter und ließ den Kopf in den Nacken fallen, um sich abzukühlen. Sie traute sich sogar, mit zugehaltener Nase ihr Gesicht unter Wasser zu tauchen, was sie, wenn Zé nicht da gewesen wäre, niemals gewagt hätte. Dann stand sie auf, um an Land zu waten. Sie merkte, dass ihre Beine zitterten.
»Oh, nein, so schnell lasse ich dich nicht gehen.« Zé griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. Bereitwillig kniete sie sich wieder ins Wasser. Sie sah, dass er erneut eine prachtvolle Erektion hatte, was sie teils belustigte, teils beunruhigte.
»Du willst jetzt doch nicht etwa …?«, fragte sie.
»Doch. Und du wirst es auch gleich wollen.«
Er erhob sich aus seiner sitzenden Position und kniete sich ebenfalls hin, und zwar so, dass er direkt hinter ihr war. Sie spürte sein stolz aufragendes Geschlecht an ihren Hinterbacken, während er die Arme um ihre Taille legte. Er schmiegte sein Gesicht in ihre Halsbeuge und bedeckte ihren Nacken und ihre Ohrläppchen mit kleinen Küssen. Er knabberte und saugte an ihrem Hals, und er hauchte eine Liebkosung in ihr Ohr, dass es kitzelte. Seine Hände wanderten unterdessen an ihrem Bauch hoch und streichelten ihre Brüste, deren Knospen sich längst zusammengezogen hatten. Zé hatte recht behalten – auch in ihr erwachte die Lust aufs Neue.
»Lass uns ein wenig näher an den Strand krabbeln, wo das Wasser flacher ist«, forderte er sie auf und schob sie, halb schwimmend, vor sich her. Sie verstand nicht recht, warum sie ihr Liebesspiel in seichterem Wasser fortsetzen sollten, überließ sich aber ganz seiner Führung.
Wenig später fand sie heraus, was es damit auf sich hatte. Zé spreizte ihre Beine, drückte ihren Rücken ein wenig nach vorn und drang behutsam von hinten in sie ein. Mit zunehmender Kraft seiner Stöße beugte sie sich immer weiter vor, so dass sie sich schließlich mit den Händen im Sand abstützte und auf allen vieren vor ihm kniete. Einen kurzen Augenblick schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie es trieben wie die Tiere. Aber dann löschte die Leidenschaft alles andere in ihrem Kopf aus.
Zé packte ihre Beckenknochen und schob sie vor und zurück, immer schneller und fordernder, beinahe grob. Sie genoss die Kraft seiner Hände wie die seiner Stöße, und sie reckte sich ihm so weit entgegen, dass ihr Rücken ganz durchgedrückt war und ihr Hinterteil weit ausgestreckt. Das Wasser machte schmatzende Geräusche und übertönte die klagenden, seufzenden Laute, die die Leidenschaft ihren Kehlen entlockte.
Es war ein animalischer Akt, hart und einzig auf die Erfüllung der körperlichen Begierde ausgerichtet. Sie konnten einander nicht ins Gesicht sehen und sich nicht küssen. Beides brauchten sie in diesem Moment aber auch nicht. Die Gewalt ihrer Vereinigung war dergestalt, dass sie Zärtlichkeiten ausschloss. Lua wünschte sich nichts weiter, als dass Zé immer fester und immer tiefer in sie hineinstieß, sie die ganze Wucht seiner Lust spüren und alles andere vergessen ließ. Als ihre Raserei sich ihrem Höhepunkt näherte und Lua vor atemloser Verzückung wie von Sinnen war, stieß sie einen Schrei aus, der in ihren eigenen Ohren unmenschlich klang. Ihr Körper wurde von einem herrlichen Beben erschüttert. Gleichzeitig
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