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Das Lied des roten Todes

Das Lied des roten Todes

Titel: Das Lied des roten Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Griffin
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gehen durch eine Seitentür, die immer noch in ihren Angeln hängt. Es ist die Tür, durch die Will mich geführt hat, als wir aus diesem Club geflohen sind, um die nächste zu dem nebenan zu nehmen, zum Morgue .
    »Sind seine Leute im zweiten Stock immer noch da?«, frage ich und meine damit Prosperos alte Schergen, die uns aus den Schatten des Clubs zu beobachten pflegten.
    »Sie sind immer noch da«, sagt Elliott düster. »Geh ihnen wie immer aus dem Weg.«
    In diesem ruhigen Gang des Debauchery Clubs fühlt es sich so an, als könnte uns die Außenwelt nichts anhaben. Und doch haben wir Feinde, sogar hier.
    Während wir durch die Tür gehen, die zur Küche führt, sagt Elliott: »Wenn du jemals in den Keller kommen solltest, achte auf Falltüren. Verborgene Zimmer. Ich will wissen, wo die Druckerpresse steht.«
    »Wieso fragst du nicht Will?«
    »Weil er es mir nicht sagt, liebe Araby«, antwortet Elliott. »Und ich denke, du würdest Einwände erheben, wenn ich vorschlagen würde, ihn zu foltern.«
    Er prüft mich. Aber ich bin mir nicht sicher, was er wissen will. Ob ich mir aus Will etwas mache? Ob ich ganz auf seiner Seite bin?
    »Ich würde niemals zulassen, dass du irgendeinen unserer Freunde folterst.« Ich lächele ihn an, aber er antwortet vollkommen ernst.
    »Ich bezweifle, dass ich zu einem solchen Mittel greifen muss. Die Druckerpresse ist groß, man kann sie nicht besonders raffiniert verstecken. Wir werden sie finden.«
    »Sofern wir nicht noch heute nach ihr suchen, sollten wir vielleicht besser weitergehen«, schlage ich vor.
    »Komm mit nach oben.« Er reicht mir seinen Arm, und nach einem Moment nehme ich ihn. »Du brauchst etwas zum Anziehen«, sagt er. »Wir müssen etwas essen und uns mit den Männern und denjenigen, die sonst noch hier sind, zusammensetzen. Und dein Kleid stinkt nach Rauch.«
    Seine Zimmer sind genau so, wie ich sie in Erinnerung habe, abgesehen vom Zustand seines Bücherregals. Die in Leder gebundenen Bände sind willkürlich auf die Regalbretter gestellt worden, einige stehen sogar auf dem Kopf. Elliott führt mich durch das Wohnzimmer zu seinem Schlafzimmer. Ich bleibe im Türrahmen stehen, aber er geht weiter in den Ankleideraum.
    »Hier.« Elliott holt ein Kleid heraus und wirft es mir zu. »Das müsste genügen. Ich warte draußen.«
    Als ich allein bin, schrubbe ich mir schnell die Hände in seinem Waschbecken sauber, zucke zusammen, als ich den Zustand meiner Fingernägel sehe. Ich ziehe das Kleid mit dem Blumenmuster aus und werfe es zur Seite. Das neue Kleid besteht aus silbergrauer Seide, durchwoben mit fast weißen Fäden.
    Es passt perfekt, und als ich die Tür zu seinem Ankleideraum öffne, hat auch Elliott sich umgezogen. Er wartet auf mich. Er trägt Schwarz, zusammen mit einer grauen Weste, die aus dem gleichen Stoff wie mein Kleid besteht. Er holt eine passende silberne Taschenuhr heraus und betrachtet sie.
    »Dieses Kleid ist hübsch«, sage ich. »Aber ich hatte bei April etwas Leuchtenderes erwartet.«
    Schweigen breitet sich zwischen uns aus. Seine Haltung ist steif und wenig einladend. Ich berühre den Stoff des Ärmels. Er hat nie gesagt, dass das Kleid April gehört hat. Ich bin dumm. Das grüne, das er mir für die Taufe des Dampfschiffs gegeben hat, war wahrscheinlich auch keins von April. Elliotts Leben hat nicht erst angefangen, als er mir begegnet ist. Das hatte ich auch nie angenommen. Aber die Art und Weise, wie die Weste und das Kleid zusammenpassen – das muss Absicht gewesen sein.
    Bevor ich die passenden Worte finde, um ihn zu fragen, lässt er die Taschenuhr zuschnappen. »Gehen wir ins Esszimmer«, sagt er. Er nimmt meinen Arm, und als wir an einem Spiegel vorbeikommen, kann ich nicht verhindern, dass ich das Bild bewundere, das wir zusammen abgeben.
    Als wir das Zimmer betreten, halte ich nach Will Ausschau, aber er sitzt auf keinem der sechs Stühle. Die anderen Männer sind alle älter. Der furchterregende mit dem Eidechsen-Gesicht, der versucht hat, mich davon abzuhalten, das Buch mit den Karten zu nehmen, wird von zwei gemein aussehenden Kerlen flankiert. Zwischen ihnen sitzt auf seinem Stuhl zusammengesackt ein Mann mit wirren Haaren und traurigen Augen. Er ist der Einzige in dem Zimmer, der keine Maske trägt, vielleicht sieht er deshalb so aus, als wäre er fehl am Platz. Oder vielleicht liegt es auch an seiner offensichtlichen Nervosität.
    Elliott zögert einen winzigen Moment, als er den Mann sieht, aber er erholt sich

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