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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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sie herab. Woher sie kamen, ließ sich nicht sagen, doch fielen sie auf Starks und Lennisters gleichermaßen, klapperten von Rüstungen oder fanden Fleisch. Tyrion hob seinen Schild und versteckte sich darunter.
    Der Igel löste sich auf, die Nordmänner wichen unter dem Sturm des berittenen Angriffs zurück. Tyrion beobachtete, wie Shagga einen Speermann in die Brust traf, als ihm der Narr entgegenrannte, sah seine Axt durch Ketten und Leder und Muskeln und Lungen dringen. Der Mann war stehend tot, die Axt in seine Brust gegraben, doch Shagga ritt voran, spaltete ein Schild mit seiner linken Streitaxt, während die Leiche wie knochenlos an seiner rechten
hüpfte und taumelte. Schließlich rutschte der tote Mann ab. Shagga schlug die beiden Äxte aneinander und brüllte.
    Mittlerweile traf der Feind bei Tyrion ein, und die Schlacht fand direkt um sein Pferd herum statt. Ein Soldat stach auf seine Brust ein, und Tyrion schwang seine Axt, trat den Speer beiseite. Der Mann tänzelte rückwärts, um es noch einmal zu versuchen, da gab Tyrion seinem Pferd die Sporen und ritt ihn einfach nieder. Bronn war von drei Feinden umgeben, doch hieb er die Spitze des ersten Speeres ab, der ihm entgegenkam, und zog beim Rückhieb seine Klinge einem zweiten Mann übers Gesicht.
    Ein fliegender Speer kam Tyrion von links entgegen und bohrte sich mit hölzernem Krachen in seinen Schild. Er fuhr herum und ritt dem Werfer nach, worauf der Mann nun selbst den Schild über den Kopf erhob. Tyrion umkreiste ihn, ließ Axthiebe auf das Holz niederregnen. Eichenspäne flogen, bis der Nordmann ins Wanken kam, ausglitt und mit dem Schild über sich auf den Rücken fiel. Er war für Tyrions Axt nun nicht mehr zu erreichen, und es lohnte nicht den Aufwand, dafür abzusteigen, also ließ er ihn dort und ritt einem anderen nach, machte diesen mit einem weit geschwungenen Hieb nieder, der ihm mit einem Ruck durch den ganzen Arm ging. Das verschaffte ihm einen Moment Atempause. Er hielt an und suchte den Fluss. Dort war er, zu seiner Rechten. Irgendwie hatte er sich im Halbkreis gedreht.
    Ein Brandmann ritt an ihm vorbei, auf seinem Pferd in sich zusammengesunken. Ein Speer war ihm in den Bauch gedrungen und ragte aus dem Rücken heraus. Ihm war nicht mehr zu helfen, doch als Tyrion sah, dass einer der Nordmänner heranlief und nach seinen Zügeln langte, griff er an.
    Sein Opfer trat ihm mit dem Schwert in der Hand entgegen. Der Mann war groß und mager, trug ein langes Kettenhemd
und stählerne Panzerhandschuhe, hatte jedoch seinen Helm verloren, und Blut lief ihm von einem Schnitt an der Stirn in die Augen. Tyrion drosch ihm einen Hieb ins Gesicht, aber den schlug der große Mann zur Seite. »Zwerg«, schrie er. »Stirb.« Er drehte sich um sich selbst, als Tyrion um ihn herumritt und auf seinen Kopf und seine Schultern einhackte. Stahl traf auf Stahl, und bald schon merkte Tyrion, dass der große Mann schneller und stärker war als er. Wo bei allen sieben Höllen steckte Bronn? »Stirb«, knurrte der Mann, während er wütend auf ihn einhieb. Kaum brachte Tyrion seinen Schild rechtzeitig hoch, und das Holz schien innerlich unter der Wucht des Hiebes zu explodieren. Die Bruchstücke fielen von seinem Arm. »Stirb!«, bellte der Schwertkämpfer, kam nah heran und traf Tyrion so hart an der Schläfe, dass es in seinem Kopf klingelte. Die Klinge gab ein grässliches Schaben von sich, als er sie wieder über den Stahl zog. Der große Mann grinste … bis Tyrions Streitross zubiss, schnell wie eine Schlange, und seine Wange bis auf den Knochen bloßlegte. Dann schrie er. Tyrion grub ihm die Axt in seinen Kopf. »Du stirbst«, erklärte er ihm, und das tat er dann auch.
    Als er die Klinge wieder herausriss, hörte er einen Schrei. »Eddard!« , rief eine Stimme. »Für Eddard und Winterfell!« Der Ritter donnerte ihm entgegen, schwang die Dornenkugel eines Morgensterns um seinen Kopf. Ihre Rösser stießen zusammen, bevor Tyrion auch nur den Mund aufmachen und Bronn rufen konnte. Sein rechter Ellenbogen explodierte vor Schmerz, als die Stacheln das dünne Metall am Gelenk durchbohrten. Seine Axt war fort, so schnell ging das. Er griff nach seinem Schwert, nur wieder kreiste der Morgenstern, flog seinem Gesicht entgegen. Ein ekelhaftes Knirschen, und er fiel. Er konnte sich erinnern, wie er am Boden aufschlug, doch als er aufblickte, war über ihm nur Himmel. Er wälzte sich zur Seite und versuchte, auf die
Beine zu kommen, dabei durchfuhr ihn der

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