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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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konnte, nur hatte der König ihr stets Angst gemacht. Er war laut und hatte eine raue Stimme und war so oft betrunken, und wahrscheinlich hätte er sie einfach zu Lord Eddard zurückgeschickt, falls man sie überhaupt zu ihm vorgelassen hätte. Also ging sie stattdessen zur Königin und schüttete ihr das Herz aus, und Cersei hatte ihr zugehört und freundlich gedankt … danach hatte Ser Arys sie ins hohe Zimmer von Maegors Feste geleitet und Wachen aufgestellt, und ein paar Stunden später hatten draußen die Kämpfe begonnen. »Bitte«, endete sie, »Ihr müsst mich Joffrey heiraten lassen, ich will ihm eine gute Frau sein, Ihr werdet sehen. Ich werde eine Königin wie Ihr sein, ich verspreche es.«
    Königin Cersei sah die anderen an. »Meine edlen Herren vom Rat, was meint Ihr zu ihrem Flehen?«
    »Das arme Kind«, murmelte Varys. »Eine Liebe, so wahr und unschuldig, Majestät, es wäre grausam, sie dem Kinde zu verweigern … und doch, was können wir tun? Ihr Vater
ist verurteilt.« Seine weichen Hände wuschen einander in einer Geste von hilflosem Kummer.
    »Ein Mädchen, das mit dem Samen eines Verräters gezeugt wurde, wird merken, dass der Verrat ihr ganz natürlich kommt«, sagte Großmaester Pycelle. »Jetzt ist sie ein so süßes Ding, aber in zehn Jahren, wer kann schon sagen, was sie alles ausbrütet?«
    »Nein«, sagte Sansa entsetzt. »Ich werde nicht, ich will nie … ich würde Joffrey nie verraten, ich liebe ihn, ich schwöre es.«
    »Oh, wie ergreifend«, sagte Varys. »Und doch ist es wahr gesprochen: Blut spricht lauter als alle Schwüre.«
    »Sie erinnert mich an die Mutter, nicht den Vater«, befand Lord Petyr Baelish leise. »Seht sie an. Das Haar, die Augen. Sie ist das Abbild von Cat im selben Alter.«
    Die Königin blickte sie an, beunruhigt zwar, und trotzdem konnte Sansa die Wärme in ihren klaren, grünen Augen erkennen. »Kind«, sagte sie, »wenn ich wahrlich glauben könnte, dass du nicht wie dein Vater wärst, nun, nichts würde mich mehr freuen, als zu sehen, wie du meinen Joffrey ehelichst. Ich weiß, dass er dich von ganzem Herzen liebt.« Sie seufzte. »Dennoch fürchte ich, dass Lord Varys und der Großmaester Recht behalten könnten. Das Blut wird sich durchsetzen. Ich muss nur daran denken, wie deine Schwester ihren Wolf auf meinen Sohn gehetzt hat.«
    »Ich bin nicht wie Arya«, platzte Sansa heraus. »Sie hat das Verräterblut, nicht ich. Ich bin gut, fragt Septa Mordane, sie wird es Euch bestätigen, ich will nur Joffreys treue und liebende Frau sein.«
    Sie spürte das Gewicht von Cerseis Blicken, als die Königin ihr ins Gesicht sah. »Ich glaube, du meinst es ernst, mein Kind.« Sie wandte sich den anderen zu. »Mylords, mir scheint, wenn sich der Rest ihrer Sippe in diesen schrecklichen
Zeiten loyal verhalten sollte, wären unsere Befürchtungen damit noch lange nicht ausgeräumt.«
    Großmaester Pycelle strich sich durch den mächtigen, weichen Bart, die breite Stirn in Falten. »Lord Eddard hat drei Söhne.«
    »Noch Jungen«, sagte Lord Petyr. »Ich würde mir mehr Sorgen um Lady Catelyn und die Tullys machen.«
    Die Königin nahm Sansas Hände in die ihren. »Kind, hast du dein Alphabet gelernt?«
    Sansa nickte sorgenvoll. Sie konnte besser lesen und schreiben als ihre Brüder, nur mit dem Rechnen war es bei ihr hoffnungslos.
    »Ich freue mich, das zu hören. Vielleicht gibt es noch Hoffnung für dich und Joffrey …«
    »Was soll ich tun?«
    »Du sollst deiner Hohen Mutter und deinem Bruder, dem Ältesten, schreiben … wie heißt er gleich?«
    »Robb«, sagte Sansa.
    »Die Nachricht vom Verrat deines Hohen Vaters wird sie sicher bald erreichen. Es wäre besser, wenn sie es von dir erfahren. Du musst ihnen erklären, wie Lord Eddard seinen König verraten hat.«
    Sansa wollte Joffrey unbedingt, doch glaubte sie nicht, dass sie den Mut hätte zu tun, worum die Königin sie bat. »Aber er hat nie … ich weiß nicht … Eure Majestät, ich wüsste nicht, was ich schreiben sollte …«
    Die Königin tätschelte ihre Hand. »Wir sagen dir, was du schreiben sollst, Kind. Wichtig ist, dass du Lady Catelyn und deinen Bruder drängst, den Frieden des Königs zu wahren.«
    »Es würde schwer für sie, wenn sie es nicht täten«, sagte Großmaester Pycelle. »Bei aller Liebe, die du für sie empfindest, musst du sie drängen, den Pfad der Weisheit nicht zu verlassen.«

    »Ohne Zweifel wird sich deine Hohe Mutter furchtbar um dich sorgen«, sagte die Königin. »Du musst

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