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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zweiter ihr Bruder Robb. Ihr Vater war auf Befehl des jungen Königs gestorben. Mussten Robb und ihre Hohe Mutter als Nächste den Tod finden? Der Komet war tatsächlich rot,
doch war Joffrey gleichermaßen ein Lennister wie ein Baratheon, und deren Siegel zeigte einen schwarzen Hirsch in goldenem Feld. Hätten die Götter nicht einen goldenen Kometen für Joff schicken müssen?
    Sie schloss die Läden und kehrte dem Fenster abrupt den Rücken zu. »Ihr seht heute ausgesprochen liebreizend aus, Mylady«, schmeichelte Ser Arys.
    »Ich danke Euch, Ser.« Da Sansa wusste, dass Joffrey ihre Anwesenheit bei diesem Turnier zu seinen Ehren erwartete, hatte sie ihrem Gesicht und ihrer Kleidung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Sie trug ein Gewand aus heller purpurfarbener Seide und ein mit Mondsteinen verziertes Haarnetz, welches ihr Joffrey geschenkt hatte. Die langen Ärmel des Kleides bedeckten ihre Arme, um die blauen Flecken zu verbergen. Auch diese waren ein Geschenk von Joffrey. Nachdem er von Robbs Ausrufung zum König des Nordens erfahren hatte, war er schrecklich wütend geworden und hatte Ser Boros geschickt, um sie zu verprügeln.
    »Gehen wir also?« Ser Arys bot ihr den Arm, und sie ließ sich von ihm aus ihrem Gemach führen. Wenn schon jemand aus der Königsgarde jeden ihrer Schritte überwachte, so bevorzugte sie ihn. Ser Boros war aufbrausend, Ser Meryn kalt, Ser Mandons eigentümliche tot aussehende Augen riefen stets Unbehagen bei ihr hervor, während Ser Preston sie wie ein schwachsinniges Kind behandelte. Arys Eichenherz benahm sich ihr gegenüber höflich und sprach freundlich mit ihr. Einmal hatte er sich sogar zunächst geweigert, sie zu schlagen, als Joffrey es ihm befohlen hatte. Am Ende hatte er es allerdings doch getan , aber nicht so brutal wie Ser Meryn und Ser Boros, und immerhin hatte er vorher aufbegehrt. Die anderen gehorchten ohne Widerspruch … außer dem Hund, den Joffrey allerdings nie aufforderte, sie zu bestrafen. Das überließ er den übrigen fünf.
    Ser Arys hatte hellbraunes Haar und ein durchaus angenehm anzuschauendes Gesicht. Heute bot er einen beeindruckenden
Anblick, hatte den weißen Seidenüberwurf mit einer goldenen Schnalle an der Schulter befestigt, und eine mit Goldfaden gestickte, ausladende Eiche zierte die Brust seines Wappenrocks. »Wer, meint Ihr, wird am Ende des Tages den Ruhm davontragen?«, fragte Sansa, während sie mit eingehakten Armen die Treppe hinabstiegen.
    »Ich«, antwortete Ser Arys und lächelte. »Aber ich fürchte, der Triumph wird einen faden Beigeschmack haben. Das Teilnehmerfeld ist klein und armselig. Kaum drei Dutzend Mann werden sich eintragen, und darunter befinden sich auch Knappen und freie Ritter. Es bringt einem wenig Ruhm ein, einen Knaben vom Pferd zu stoßen, der noch feucht hinter den Ohren ist.«
    Das letzte Turnier war anders gewesen, dachte Sansa. König Robert hatte es zu Ehren ihres Vaters veranstaltet. Hohe Lords und berühmte Recken aus dem ganzen Reich waren zu diesem Wettstreit angereist, und die ganze Stadt hatte lebhaft daran teilgenommen. Sie erinnerte sich an all die Pracht, an das weite Feld der Pavillons entlang des Flusses, wo vor jeder Tür das Schild eines Ritters hing, an die langen Reihen seidener Wimpel, die im Wind flatterten, an den Glanz des blanken Stahls und der vergoldeten Sporen. Trompetenstöße und stampfende Hufe waren die Musik des Tages gewesen, die Nacht war dem Fest und dem Gesang gewidmet. Es waren die magischsten Tage ihres Lebens gewesen, und heute erschienen sie ihr bereits wie eine längst vergangene Erinnerung. Robert Baratheon war tot und ihr Vater auch, als Verräter auf den Stufen der Großen Septe von Baelor enthauptet. Nun gab es drei Könige im Lande, jenseits des Trident wütete ein Krieg, und die Stadt füllte sich mit Verzweifelten. So verwunderte es nur wenige, dass Joffs Turnier hinter den dicken Mauern des Roten Bergfrieds abgehalten werden musste.
    »Wird die Königin dem Ereignis beiwohnen, was glaubt Ihr?« Sansa fühlte sich stets sicherer, wenn Cersei anwesend war und ihren Sohn bändigte.

    »Ich fürchte nicht, Mylady. Der Rat trifft sich in einer dringlichen Angelegenheit.« Ser Arys senkte die Stimme. »Lord Tywin hat sich bei Harrenhal verkrochen, anstatt seine Armee zur Stadt zu führen, wie es die Königin befohlen hat. Ihre Gnaden ist überaus wütend.« Er verstummte, weil eine Kolonne Wachen der Lennisters in roten Röcken und mit dem Löwen auf dem Helm

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