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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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und dieser diebische Lommy auch nicht. Dadurch, dass du sie verprügelst, kannst du deinen Vater nicht zurückholen.«
    »Ich weiß«, murmelte Arya verdrossen.
    »Soll ich dir was erzählen, das du noch nicht weißt? Es sollte eigentlich alles anders kommen. Ich war schon zum Aufbruch bereit, die Wagen waren gekauft und beladen, da kam ein Mann mit einem Jungen und einem Beutel voller Münzen zu mir und einer Botschaft, spielt keine Rolle, von wem. Lord Eddard werde das Schwarz anlegen, hat er zu mir gesagt, und ich solle warten, er würde mich begleiten. Warum sonst war ich wohl noch da? Nur ist dann irgendetwas schiefgelaufen.«
    »Joffrey«, stieß Arya hervor. »Jemand sollte ihn umbringen! «
    »Das wird auch bestimmt jemand tun, aber gewiss nicht ich, und du auch nicht.« Yoren warf ihr das Holzschwert zu. »Sobald du wieder bei den Wagen bist, hol dir ein Bitterblatt«, sagte er, während sie sich auf den Weg zur Straße machten. »Wenn du es kaust, hilft es gegen das Brennen.«
    Es half tatsächlich, obwohl es widerlich schmeckte und ihre Spucke wie Blut aussehen ließ. Trotzdem musste sie den Rest des Tages zu Fuß gehen, und auch am Tag darauf und an dem danach , weil sie nicht auf dem Esel sitzen konnte. Heiße Pastete war übler dran; Yoren musste einige Fässer umpacken, damit der Junge hinten in einem der Wagen auf Gerstesäcken liegen konnte, und er jammerte jedes Mal, wenn die Räder über einen Stein holperten. Lommy Grünhand war nicht verletzt, dennoch hielt er möglichst großen Abstand zu Arya. »Immer wenn du zu ihm hinüberguckst, zuckt er zusammen«, erzählte ihr der Bulle, neben dessen
Esel sie herlief. Sie antwortete nicht. Ihr erschien es sicherer, mit niemandem zu reden.
    In dieser Nacht lag sie in ihre dünne Decke eingewickelt auf dem harten Boden und starrte zu dem großen roten Kometen hinauf. Er war wunderschön und erfüllte sie gleichzeitig mit Furcht. »Das Rote Schwert« nannte der Bulle ihn; er behauptete, der Komet sehe aus wie eine Klinge, die vom Feuer der Schmiede noch rot glühe. Arya kniff die Augen zusammen, bis sie ebenfalls das Schwert erkannte, und dann sah sie es, Eis, das Langschwert ihres Vaters, bester valyrischer Stahl, und das Rot war Lord Eddards Blut auf der Klinge, nachdem Ser Ilyn, der Richter des Königs, ihm den Kopf abgeschlagen hatte. Yoren hatte sie gezwungen, sich abzuwenden, als es geschah, dennoch sah sie in dem Kometen stets nur Eis nach der Tat.
    Schließlich schlief sie ein und träumte von zu Hause. Der Königsweg wand sich auf seinem Weg zur Mauer an Winterfell vorbei, und Yoren hatte ihr versprochen, sie in der Burg abzuliefern, ohne jemandem ihre wahre Identität zu verraten. Sie sehnte sich nach ihrer Mutter und Robb und Bran und Rickon … am meisten dachte sie jedoch an Jon Schnee. Wenn sie nur auf irgendeine Weise zuerst an der Mauer vorbeikämen, dann würde Jon ihr das Haar zausen und sie »kleine Schwester« nennen. Sie würde sagen: »Ich habe dich vermisst«, und er würde es im selben Augenblick sagen, so wie sie ständig Dinge zur selben Zeit aussprachen. Das würde ihr gefallen. Mehr als alles andere auf der Welt.

SANSA
    In der Morgendämmerung von König Joffreys Namenstag wehte ein kräftiger Wind, und zwischen den weit oben dahinhuschenden Wolken ließ sich der lange Schweif des großen Kometen ausmachen. Während Sansa ihn von ihrem Turmfenster aus betrachtete, traf Ser Arys Eichenherz ein, um sie zum Turnierplatz zu begleiten. »Was, glaubt Ihr, mag das bedeuten?«, fragte sie ihn.
    »Ruhm für Euren Verlobten«, antwortete Ser Arys frei heraus. »Seht nur, wie flammend er heute am Namenstag Seiner Gnaden leuchtet, als hätten die Götter selbst ein Banner zu seinen Ehren gehisst. Das gemeine Volk nennt ihn ›König Joffreys Komet‹.«
    Ohne Zweifel erzählten sie dies Joffrey; Sansa war sich nicht so sicher, ob es wirklich stimmte. »Ich habe Diener gehört, die ihn den Drachenschwanz nennen.«
    »König Joffrey sitzt auf dem Platz, der einst Aegon dem Drachen gehörte, in der Burg, die dessen Sohn erbaute«, erwiderte Ser Arys. »Er ist der Erbe des Drachen – und Purpur ist die Farbe des Hauses Lennister, ein weiterer Hinweis. Dieser Komet wurde geschickt, um Joffreys Thronbesteigung zu verkünden, daran hege ich keinen Zweifel. Er bedeutet, dass Joffrey über alle Feinde triumphieren wird.«
    Stimmt das wirklich? fragte sie sich. Könnten die Götter so grausam sein? Einer der Feinde Joffreys war ihre Mutter, ein

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