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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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vorbeimarschierte. Ser Arys erzählte gern Klatsch, allerdings nur, wenn er sicher war, nicht belauscht zu werden.
    Im äußeren Burghof hatten die Zimmerleute eine Tribüne errichtet und den Kampfplatz mit Stoffbahnen abgeteilt. Das Ganze wirkte tatsächlich armselig, und die wenigen Menschen, die sich versammelt hatten, füllten nicht einmal die Hälfte der Sitzplätze. Die meisten Zuschauer waren Wachen, entweder in den goldenen Röcken der Stadtwache oder den roten des Hauses Lennister; Lords und Ladys waren kaum anwesend, nur jene wenigen, die sich noch am Hofe aufhielten. Der graugesichtige Lord Gil Rosby hustete in ein rosafarbenes Seidentuch. Lady Tanda war von ihren Töchtern umgeben, der friedfertigen, langweiligen Lollys und der schnippischen Falyse. Jalabhar Xho mit der ebenholzfarbenen Haut war ein Verbannter, der keine andere Zuflucht gefunden hatte, Lady Ermesande ein Säugling auf dem Schoß ihrer Amme. Dem Gerede am Hofe zufolge würde sie bald mit einem der Vettern der Königin vermählt werden, damit die Lennisters Anspruch auf ihr Land erheben konnten.
    Der König saß im Schatten unter einem roten Baldachin und hatte ein Bein lässig über die geschnitzte Armlehne seines Stuhls gehängt. Prinzessin Myrcella und Prinz Tommen hatten hinter ihm Platz genommen. Im hinteren Teil der königlichen Loge stand Sandor Clegane Wache und ließ die Hände auf seinem Schwertgurt ruhen. Er hatte den weißen Umhang der Königsgarde angelegt und mit einer juwelenbesetzten Brosche verschlossen; der schneeweiße Stoff wirkte im Gegensatz zu dem groben braunen Gewand und dem mit
Nieten beschlagenen Lederwams fehl am Platze. »Lady Sansa«, verkündete der Bluthund knapp, als er sie sah. Seine Stimme klang rau wie eine Säge, die durch Holz fährt. Die Brandnarben auf seinem Gesicht und dem Hals ließen seine Mundwinkel beim Sprechen zucken.
    Prinzessin Myrcella nickte zurückhaltend, doch der rundliche kleine Prinz Tommen sprang eifrig auf. »Sansa, habt Ihr gehört? Ich soll heute im Turnier reiten. Mutter hat gesagt, ich darf.« Tommen war gerade acht. Er erinnerte sie an ihren Bruder Bran. Sie waren im gleichen Alter. Bran war daheim auf Winterfell, verkrüppelt zwar, aber in Sicherheit.
    Sansa hätte alles dafür gegeben, wenn sie nur bei ihm hätte sein können. »Ich fürchte um das Leben Eures Widersachers«, erwiderte sie feierlich.
    »Sein Widersacher wird mit Stroh ausgestopft sein«, sagte Joff, indem er sich erhob. Der König trug einen vergoldeten Brustharnisch, auf dem ein brüllender Löwe eingraviert war, als erwarte er, der Krieg könnte jeden Augenblick in Königsmund einziehen. Heute wurde er dreizehn Jahre alt und war groß für sein Alter; er besaß die grünen Augen und das goldene Haar der Lennisters.
    »Euer Gnaden«, sagte sie und machte einen Knicks.
    Ser Arys verneigte sich. »Ich bitte um Verzeihung, Euer Gnaden. Ich muss mich für die Kampfbahn rüsten.«
    Joffrey entließ ihn mit knappem Wink, während er Sansa von Kopf bis Fuß musterte. »Es gefällt mir, dass Ihr meine Edelsteine tragt.«
    Demnach hatte der König entschieden, am heutigen Tag den Kavalier zu spielen. Sansa war erleichtert. »Ich danke Euch für diese Juwelen … und für Eure liebevollen Worte. Ich wünsche Euch einen glücklichen Namenstag, Euer Gnaden. «
    »Setzt Euch«, befahl Joff und deutete auf den leeren Stuhl neben seinem eigenen. »Habt Ihr schon gehört? Der Bettelkönig ist tot.«

    »Wer?« Einen Augenblick lang fürchtete Sansa, er meine Robb.
    »Viserys. Der letzte Sohn des Irren Königs Aerys. Er ist schon durch die Freien Städte gezogen, bevor ich geboren wurde, und hat sich einen König genannt. Also, Mutter sagt, die Dothraki hätten ihn am Ende gekrönt. Mit geschmolzenem Gold.« Er lachte. »Ist das nicht lustig? Der Drache war ihr Wappentier. Es ist fast so gut, als würde ein Wolf Euren abtrünnigen Bruder töten. Vielleicht verfüttere ich ihn an die Wölfe, nachdem ich ihn gefangen genommen habe. Habe ich es Euch schon erzählt? Ich beabsichtige, ihn zum Zweikampf herauszufordern.«
    »Dem würde ich zu gern beiwohnen, Euer Gnaden.« Lieber, als du ahnst. Sansa sprach kühl und höflich, trotzdem furchte Joffrey die Stirn und versuchte zu ergründen, ob sie ihn verspottete. »Werdet Ihr heute am Turnier teilnehmen?«, fragte sie rasch.
    »Meine Hohe Mutter war der Meinung, es sei nicht angemessen, da das Turnier mir zu Ehren ausgerichtet wurde. Andernfalls hätte ich den Sieg davongetragen.

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