Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)
Esels von Heiße Pastete niedergehen. Das Grautier schrie, machte einen Satz und warf Heiße Pastete ab. Arya schwang sich von ihrem Reittier und stieß dem Jungen das Übungsschwert in den Bauch, als er wieder aufstehen
wollte, sodass er grunzend zurücksank. Dann schlug sie ihm ins Gesicht, und seine Nase krachte wie ein brechender Ast. Blut tropfte aus den Löchern. Heiße Pastete begann zu heulen, und Arya drehte sich zu Lommy Grünhand herum, der mit offenem Mund auf seinem Tier saß. »Na, willst du das Schwert vielleicht auch haben?«, schrie sie. Aber er wollte nicht. Er hob nur die grün gefärbten Hände vors Gesicht und kreischte, sie solle weggehen.
Der Bulle rief: »Hinter dir!«, und Arya fuhr herum. Heiße Pastete hatte sich auf die Knie hochgerappelt und hielt einen großen Stein mit scharfen Kanten in der Hand. Sie ließ ihn werfen, duckte sich, und der Stein flog vorbei. Dann stürzte sie sich auf ihn. Er hob die Hand, doch sie landete einen Hieb darauf, danach auf seiner Wange und schließlich auf seinem Knie. Er griff nach ihr, sie tänzelte leichtfüßig zur Seite und hieb ihm den Stock auf den Hinterkopf. Er fiel zu Boden, erhob sich und taumelte auf sie zu. Sein Gesicht war über und über mit Dreck und Blut verschmiert. Arya nahm die Haltung einer Wassertänzerin ein und wartete. Als er nahe genug war, stach sie ihm zwischen die Beine, und zwar so hart, dass ihm das Holzschwert aus dem Hintern wieder herausgekommen wäre, wäre es spitz gewesen.
Als Yoren sie schließlich von Heiße Pastete fortzerrte, lag der auf dem Boden und schrie, seine Hose war braun und stank, während Arya wieder und wieder auf ihn einprügelte. »Genug!«, brüllte der schwarze Bruder und riss ihr den Stock aus den Händen. »Willst du diesen Narren umbringen?« Da Lommy und die anderen sich lauthals beschwerten, wandte sich der alte Mann ihnen zu. »Haltet eure Mäuler, oder ich werde sie euch stopfen. Wenn so etwas noch einmal vorkommt, werdet ihr hinten an die Wagen gebunden und marschiert auf diese Weise bis zur Mauer.« Er spuckte aus. »Und für dich gilt das gleich doppelt, Arry. Komm mit mir, Junge. Jetzt. «
Alle starrten sie an, sogar die drei angeketteten Kerle
hinten in dem Wagen. Der Fette ließ die spitzen Zähne zuschnappen und zischte , doch Arya ignorierte ihn.
Der Alte zerrte sie ein Stück von der Straße in eine Baumgruppe und fluchte und murmelte unterdessen unentwegt vor sich hin. »Oh, wäre ich nur mit einem Fingerhut voll Verstand gesegnet, hätte ich dich in Königsmund gelassen. Hörst du, Junge ?« Er knurrte dieses Wort stets und sprach es scharf aus, damit es ihr auf keinen Fall entginge. »Schnür die Hose auf und zieh sie runter. Mach schon, hier kann dich niemand sehen.« Verdrießlich folgte Arya seiner Aufforderung, und er fügte hinzu: »Dort, an die Eiche. Ja, genauso.« Sie schloss die Arme um den Stamm und drückte das Gesicht an das raue Holz. »Und nun wirst du schreien. Und zwar laut.«
Werde ich nicht , dachte Arya, aber als Yoren den Stock auf die Rückseite ihrer nackten Schenkel niedersausen ließ, entfuhr ihr doch ein Schrei, obwohl sie es nicht wollte. »Meinst du, das hätte wehgetan?«, fragte er. »Wart’s mal ab.« Der Stock zischte durch die Luft. Arya brüllte erneut und klammerte sich an den Baum, um nicht umzufallen. »Einen noch.« Sie hielt sich fest, biss sich auf die Lippe und erstarrte, als sie den Stock kommen hörte. Bei diesem Streich zuckte sie zusammen und heulte auf. Ich werde nicht weinen , dachte sie, ganz bestimmt nicht. Ich bin eine Stark aus Winterfell, unser Wappentier ist der Schattenwolf. Schattenwölfe weinen nicht. Sie spürte, wie Blut in einem dünnen Rinnsal an ihrem Bein herablief. Ihre Schenkel und Gesäßbacken brannten vor Schmerz. »Vielleicht wirst du mir jetzt ein wenig Aufmerksamkeit widmen«, sagte Yoren. »Beim nächsten Mal, wenn du diesen Stock gegen einen deiner Brüder richtest, bekommst du das Doppelte von dem, was du austeilst. Und jetzt zieh dich an.«
Das sind nicht meine Brüder , dachte Arya, während sie sich bückte und die Hose hochzog, aber sie war klug genug, es nicht laut auszusprechen. Sie hantierte an ihrem Gürtel und den Schnüren herum.
Yoren beobachtete sie. »Tut’s weh?«
Ruhig wie stilles Wasser , schärfte sie sich ein, wie es Syrio Forel ihr beigebracht hatte. »Ein bisschen.«
Er spuckte aus. »Dieser Pastetenjunge hat schlimmere Schmerzen. Er hat deinen Vater nicht umgebracht, Mädchen,
Weitere Kostenlose Bücher