Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
behandelt?«
    Ser Cleos zögerte. »Ich … ja, sie schienen …«
    Er überlegt sich eine Lüge, dachte Catelyn, aber der Wein hat seine Sinne benebelt. »Ser Cleos«, sagte sie kühl, »Ihr habt den Schutz des Friedensbanners verwirkt, als Eure Männer uns schändlich getäuscht haben. Belügt mich jetzt, und Ihr werdet neben ihnen von der Mauer hängen. Das dürft Ihr mir glauben. Ich frage Euch also nochmals – habt ihr meine Töchter gesehen?«
    Seine Stirn war feucht vor Schweiß. »Ich habe Sansa am Hof gesehen, als Tyrion mir seine Bedingungen mitteilte. Sie sah sehr hübsch aus, Mylady. Vielleicht ein wenig blass. Oder eher erschöpft.«
    Sansa, aber nicht Arya. Das konnte alles Mögliche bedeuten. Arya war schon immer schwieriger zu zähmen gewesen. Vielleicht wollte Cersei sie nicht vor dem Hof präsentieren, weil sie Angst hatte, das Mädchen könnte etwas Falsches sagen oder tun. Möglicherweise war sie irgendwo sicher eingesperrt. Oder sie haben sie getötet. Catelyn verdrängte diesen Gedanken. »Seine Bedingungen, sagt Ihr … und doch ist Cersei die Königin Regentin.«
    »Tyrion hat für beide gesprochen. Die Königin war nicht anwesend. An jenem Tag war sie unpässlich, wurde mir mitgeteilt. «
    »Eigenartig.« Catelyn dachte zurück an jene fürchterliche Reise durch die Mondberge und daran, wie Tyrion Lennister
diesen Söldner dazu gebracht hatte, aus ihren Diensten in die seinen überzutreten. Der Zwerg ist einfach zu schlau . Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er es geschafft hatte, auf der Bergstraße zu überleben, nachdem ihn Lysa aus dem Tal geworfen hatte, und trotzdem überraschte es sie nicht. Wenigstens hat er sich nicht an dem Mord an Ned beteiligt. Und er ist mir zu Hilfe gekommen, als die Stammesleute uns angriffen. Wenn ich nur seinem Wort vertrauen könnte …
    Sie öffnete die Hände und betrachtete die Narben auf ihren Fingern. Diese Narben stammen von seinem Dolch, rief sie sich in Erinnerung. Von seinem Dolch in der Hand des Mörders, den er bezahlt hat, um Bran die Kehle durchzuschneiden. Obwohl der Zwerg es natürlich leugnete. Selbst nachdem Lysa ihn in einer der Himmelszellen eingesperrt und ihn mit ihrer Mondpforte bedroht hatte, hatte er es noch abgestritten. »Er hat gelogen«, sagte sie und erhob sich unvermittelt. »Die Lennisters sind alle miteinander Lügner, und der Zwerg ist der Schlimmste von ihnen. Der Mörder trug sein eigenes Messer.«
    Ser Cleos starrte sie an. »Ich weiß nichts von irgendeinem …«
    »Ihr wisst überhaupt nichts«, stimmte sie zu und rauschte aus der Zelle. Schweigend schloss Brienne sich ihr an. Für sie ist es einfacher, dachte Catelyn mit einem Anflug von Neid. In dieser Hinsicht war sie wie ein Mann. Für Männer lautete die Antwort immer gleich, und sie war nie weiter entfernt als das nächste Schwert. Für eine Frau, eine Mutter, war der Weg steiniger und schwieriger zu erkennen.
    Mit ihren Männern nahm sie ein spätes Mahl in der Großen Halle ein. Rymund der Reimer sang die ganze Zeit und ersparte ihr so die Notwendigkeit zu reden. Er endete mit dem Lied, das er über Robbs Sieg bei Ochsenfurt verfasst hatte. »Und die Sterne in der Nacht waren die Augen seiner Wölfe, und der Wind selbst war ihr Lied.« Zwischen den Versen warf Rymund den Kopf in den Nacken und heulte, und am
Ende heulte die halbe Halle mit ihm, sogar Desmond Grell, der ziemlich angetrunken war. Ihre Stimmen hallten von den Dachsparren wider.
    Sollen sie doch ihre Lieder singen, wenn es ihren Mut stärkt, dachte Catelyn und spielte mit ihrem Silberkelch.
    »Als ich klein war, gab es in Dämmerhall immer einen Sänger«, erzählte Brienne leise. »Ich habe alle Lieder auswendig gelernt.«
    »Sansa auch, obwohl nur wenige Sänger die weite Reise in den Norden nach Winterfell auf sich genommen haben.« Ich habe ihr erzählt, am Hofe des Königs gebe es Sänger. Ich habe ihr gesagt, dort werde sie alle möglichen Arten von Musik hören, dass ihr Vater einen Meister finden werde, der ihr das Spiel auf der Harfe beibringt. Oh, mögen die Götter mir vergeben …
    Brienne sagte: »Ich erinnere mich an eine Frau … Sie kam von irgendwo jenseits der Meerenge. Ich konnte nicht einmal ihre Sprache verstehen, aber ihre Stimme war so wunderschön wie sie selbst. Ihre Augen hatten die Farbe von Pflaumen, und ihre Taille war so dünn, dass mein Vater sie mit den Händen umspannen konnte. Seine Hände waren fast so groß wie meine.« Sie schloss ihre langen dicken Finger zur

Weitere Kostenlose Bücher