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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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verschränkten Beinen ans Feuer. Das flackernde Licht spielte über sein hartes Gesicht. Nur sie beide waren von den fünf Grenzern geblieben, die aus dem Klagenden Pass in die blaugraue Wildnis der Frostfänge geflohen waren.
    Zuerst hatte Jon die Hoffnung gehegt, dass Knappe Dalbrück die Wildlinge in dem Pass festhalten könnte. Aber dann hatten sie das Horn aus der Ferne gehört, und sie wussten, der Knappe war gefallen. Später entdeckten sie den Adler, der auf seinen großen blaugrauen Schwingen durch die Dämmerung schwebte, und Steinschlange nahm seinen Bogen zur Hand, doch war der Vogel außer Reichweite. Ebben spuckte aus und murmelte etwas Düsteres über Warge und Leibwechsler vor sich hin.
    Am Tag danach sahen sie den Adler noch zwei Mal, und sie hörten auch das Echo des Jagdhorns aus den Bergen hinter ihnen. Jedes Mal schien es ein wenig lauter zu sein, ein wenig näher. Bei Einbruch der Nacht hatte Halbhand Ebben befohlen, das Pferd des Knappen und sein eigenes zu nehmen und in aller Eile zu Mormont nach Osten zu reiten, den gleichen Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Die anderen würden die Verfolger ablenken. »Schickt Jon«, hatte Ebben gedrängt. »Er kann genauso schnell reiten wie ich.«
    »Jon hat eine andere Rolle zu spielen.«
    »Er ist noch ein halber Junge.«
    »Nein«, entgegnete Qhorin, »er ist ein Mann der Nachtwache. «
    Bei Mondaufgang hatte Ebben sie verlassen. Steinschlange ging ein Stück mit ihm nach Osten, kehrte dann um und verwischte ihre Spuren, und die verbliebenen drei brachen in Richtung Südwesten auf.
    Danach vermischten sich Tag und Nacht miteinander. Die
Männer schliefen im Sattel und hielten nur lange genug an, um die Pferde zu füttern und zu tränken, dann stiegen sie wieder auf. Über nackte Felsen ritten sie, durch düstere Kiefernwälder und alte Schneewehen, über eisige Bergrücken und durch seichte Flüsse, die keinen Namen hatten. Manchmal verwischten Qhorin oder Steinschlange ihre Spuren, doch das war eine vergebliche Mühe. Sie wurden beobachtet. In der Morgen- und in der Abenddämmerung sahen sie den Adler zwischen den Gipfeln schweben, kaum so groß wie ein Punkt in der riesigen Weite des Himmels.
    Sie stiegen gerade einen Hang zwischen zwei schneebedeckten Gipfeln hinunter, als eine Schattenkatze keine zehn Meter entfernt von ihrem Lager aufsprang und fauchte. Das Tier war mager und halb verhungert, doch bei seinem Anblick geriet Steinschlanges Stute in Panik; sie bäumte sich auf und rannte los, und ehe der Grenzer sie wieder im Griff hatte, war sie auf dem steilen Hang gestolpert und hatte sich ein Bein gebrochen.
    Für Geist gab es an diesem Tag ein Festmahl, und Qhorin bestand darauf, dass die Grenzer das Blut des Pferdes mit ihrer Hafergrütze vermischten, damit sie Kraft gewönnen. Beim Geschmack dieses Breis musste sich Jon beinahe übergeben, er zwang sich jedoch, ihn zu essen. Sie schnitten ein Dutzend Streifen aus dem rohen zähen Fleisch, auf denen sie während des Ritts herumkauten, und überließen den Rest den Schattenkatzen.
    Die Frage, ob zwei Mann auf einem Pferd reiten sollten, stellte sich nicht. Steinschlange bot an, sich in einen Hinterhalt zu legen und die Verfolger zu überraschen, wenn sie kamen. Vielleicht konnte er ein paar von ihnen mit in die Hölle nehmen. Qhorin war dagegen. »Wenn es jemand aus der Nachtwache schaffen kann, allein und zu Fuß aus den Frostfängen herauszukommen, dann du, Bruder. Du kannst Berge überwinden, um die ein Pferd herumgehen muss. Mach dich zur Faust auf. Sag Mormont, was Jon gesehen hat, und
auch, auf welche Weise er es gesehen hat. Sag ihm, die alten Mächte würden erwachen, dass er es mit Riesen und Wargen und Schlimmerem zu tun bekommt. Die Bäume haben wieder Augen, berichte ihm auch das.«
    Er hat keine Chance, dachte Jon, während er Steinschlange nachblickte, der hinter einem schneebedeckten Hang verschwand wie ein kleiner schwarzer Käfer, der über eine geriffelte weiße Fläche läuft.
    Jede Nacht schien es kälter zu werden, und einsamer dazu. Geist blieb nicht immer bei ihnen, war jedoch nie weit entfernt. Selbst wenn sie nicht zusammen waren, spürte Jon seine Nähe. Darüber war er froh. Halbhand war nicht gerade besonders gesellig. Qhorins langer grauer Zopf schwang mit der Bewegung seines Pferdes langsam hin und her. Oft ritten sie stundenlang und sprachen kein einziges Wort, dann war nur das Scharren der Hufe auf dem Boden und das Klagen des Windes zu hören, der

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