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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Hoher Vater hat diese Pflichten jetzt übernommen. Lord Tywin, er …«
    »Hier?«

    »Seit der Nacht der Schlacht. Lord Tywin hat uns alle gerettet. Das gemeine Volk behauptet, es sei König Renlys Geist gewesen, aber weisere Männer kennen die Wahrheit. Es waren Euer Vater und Lord Tyrell, zusammen mit dem Ritter der Blumen und Lord Kleinfinger. Sie sind durch die Asche geritten und dem Usurpator Stannis in den Rücken gefallen. Es war ein großer Sieg, und jetzt hat sich Lord Tywin im Turm der Hand niedergelassen, um Seiner Gnaden zu helfen, die Ordnung im Reich wiederherzustellen, die Götter mögen gepriesen sein.«
    »Die Götter mögen gepriesen sein«, wiederholte Tyrion hohl. Sein verdammter Vater und der verdammte Kleinfinger und Renlys Geist? »Ich möchte …« Wen wollte er? Er konnte dem rosigen Ballabar doch nicht sagen, er solle Shae holen. Wen konnte er schicken, dem er vertraute? Varys? Bronn? Ser Jaslyn? »… meinen Knappen«, beendete er den Satz. »Pod. Payn.« Das war Pod auf der Brücke aus Schiffen. Der Junge hat mir das Leben gerettet.
    »Den Jungen? Diesen seltsamen Jungen?«
    »Den seltsamen Jungen. Podrick. Payn. Geht. Schickt ihn .«
    »Wie Ihr wünscht, Mylord.« Maester Ballabar eilte nickend hinaus. Tyrion spürte, wie ihn während des Wartens die Kräfte verließen. Er fragte sich, wie lange er hier wohl geschlafen hatte. Cersei würde es gern sehen, wenn ich für immer schlafe, doch so entgegenkommend werde ich nicht sein.
    Podrick Payn betrat ängstlich wie eine Maus das Zimmer. »Mylord?« Er kam zum Bett geschlichen. Wie kann ein Junge, der in der Schlacht so tapfer war, in einem Krankenzimmer so ängstlich sein?, fragte sich Tyrion. »Ich wollte bei Euch bleiben, aber der Maester hat mich fortgeschickt.«
    »Jetzt schick du ihn fort. Hör mir zu. Reden ist schwer. Brauche Traumwein. Traumwein. Nicht Mohnblumensaft. Geh zu Frenken, nicht Ballabar. Sieh zu, wie er ihn mischt. Bring ihn her.« Pod warf verstohlen einen Blick auf Tyrions
Gesicht und wandte sich sofort wieder ab. Gut, das kann ich ihm nicht verdenken. »Ich will«, fuhr er fort, »meine eigene. Wache. Bronn. Wo ist Bronn?«
    »Er wurde zum Ritter geschlagen.«
    Sogar das Stirnrunzeln schmerzte. »Such ihn. Bring ihn her.«
    »Wie Ihr befehlt. Mylord. Bronn.«
    Tyrion packte den Jungen am Arm. »Ser Mandon?«
    Sein Knappe zuckte zusammen. »Ich w-wollte ihn nicht t-t-t-t…«
    »Töten? Bist du sicher? Er ist tot?«
    Der Junge trat verlegen von einem Bein auf das andere. »Ertrunken.«
    »Gut. Erzähl nichts. Niemandem. Von ihm. Von mir. Nichts. Gar nichts.«
    Als sein Knappe hinausging, waren Tyrions letzten Kräfte geschwunden. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Vielleicht würde er wieder von Tysha träumen. Wie ihr mein Gesicht wohl jetzt gefallen würde?, dachte er verbittert.

JON
    Als Qhorin Halbhand ihm befahl, Holz für ein Feuer zu suchen, wusste er, dass das Ende nahte.
    Es wird gut sein, ein wenig Wärme zu spüren, wenn auch nur für kurze Zeit, sagte er zu sich, während er kahle Zweige vom Stamm eines toten Baumes hackte. Geist saß schweigend wie immer auf den Hinterpfoten und beobachtete ihn. Wird er für mich heulen, wenn ich sterbe, so wie Brans Wolf geheult hat, als mein Bruder abgestürzt ist? , fragte sich Jon. Wird auch Struppel im fernen Winterfell heulen oder Grauwind und Nymeria, wo immer sie sein mögen?
    Der Mond stieg hinter einem Berg auf, die Sonne versank hinter einem anderen, und Jon schlug Funken mit einem Feuerstein und seinem Dolch, bis endlich der erste Rauch erschien. Qhorin kam dazu und stand vor ihm, derweil die erste Flamme aus der Rinde und den toten trockenen Tannennadeln emporzüngelte. »So schüchtern wie ein Mädchen in der Hochzeitsnacht«, sagte der große Grenzer leise, »und fast ebenso schön. Manchmal vergisst man vollkommen, wie schön ein Feuer sein kann.«
    Eigentlich war er nicht der Mann, der über Mädchen und Hochzeitsnächte sprach. Soweit Jon wusste, hatte Qhorin sein ganzes Leben in der Nachtwache verbracht. Hat er jemals ein Mädchen geliebt oder sogar geheiratet? Er konnte die Frage nicht aussprechen. Stattdessen fächerte er dem Feuer Luft zu. Schließlich knisterte es fröhlich, und er zog sich die steifen Handschuhe aus, wärmte sich die Hände, seufzte und fragte sich, ob sich ein Kuss jemals so gut anfühlen
könnte. Die Wärme floss durch seine Finger wie geschmolzene Butter.
    Halbhand ließ sich auf dem Boden nieder und setzte sich mit

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