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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Flecken aus weißen Flechten und den Bärten aus grünem Moos. Wie es hieß, war die Faust im Zeitalter der Dämmerung eine Rundfeste der Ersten Menschen gewesen. »Dieser Ort ist alt, und mächtig dazu«, sagte Thoren Kleinwald.
    »Alt« , kreischte Mormonts Rabe, der laut flatternd über ihren Köpfen kreiste. »Alt, alt, alt.«
    »Ruhe«, knurrte Mormont den Vogel an. Der Alte Bär war zu stolz, um Schwäche zuzugeben, doch Jon ließ sich nicht täuschen. Die Anstrengung, mit den jüngeren Männern mitzuhalten, forderte ihren Tribut.
    »Dieser Berg ist leicht zu verteidigen, falls es notwendig wird«, meinte Thoren und ließ sein Pferd an dem Steinring entlanggehen, wobei sein mit Zobel gesäumter Mantel im Wind wehte.
    »Ja, dies ist ein guter Lagerplatz.« Der Alte Bär hielt eine Hand in den Wind, und der Rabe landete auf dem Unterarm und krallte sich in das Kettenhemd.
    »Was ist mit Wasser, Mylord?«, erkundigte sich Jon.
    »Am Fuß des Hügels haben wir einen Bach überquert.«
    »Ziemlich viel Kletterei für etwas zu trinken«, sagte Jon, »und zudem außerhalb des Steinrings.«
    »Bist du zu faul, um einen Hügel hinaufzusteigen, Junge? «, fragte Thoren.
    Daraufhin fügte Lord Mormont hinzu: »Wir werden keinen besseren Platz finden. Wir tragen das Wasser herauf, und zwar einen ausreichenden Vorrat.« Jon wusste, dass es keinen Zweck hatte zu widersprechen. Der Befehl wurde erteilt, und die Brüder der Nachtwache errichteten ihr Lager in dem mächtigen Steinring, den die Ersten Menschen gebaut hatten. Schwarze Zelte sprossen wie Pilze nach einem Regen aus der Erde, und überall auf dem kahlen Boden lagen Decken. Die Pferde wurden in langen Reihen angepflockt, gefüttert und getränkt. Die Waldläufer nahmen ihre Äxte und schlugen im bleichen Licht des Nachmittags genug Holz für
die Nacht. Eine Gruppe Baumeister entfernte Buschwerk, grub Latrinen und packte die zugespitzten feuergehärteten Pfähle aus. »Jede Öffnung in der Ringmauer muss bis Einbruch der Dunkelheit mit einer Palisade und einem Graben gesichert sein«, hatte der Alte Bär befohlen.
    Nachdem Jon Schnee das Zelt des Lord Kommandanten aufgebaut und sich um ihre Pferde gekümmert hatte, stieg er den Hügel hinunter und suchte nach Geist. Der Schattenwolf kam sofort angeschlichen. Eben schritt Jon noch pfeifend und rufend zwischen den Bäumen hindurch über Tannenzapfen und Laub; im nächsten Augenblick lief der große, weiße Schattenwolf bleich wie der Morgennebel neben ihm.
    Doch als sie die Rundfeste erreichten, wollte Geist abermals nicht folgen. Er tappte wachsam zu einer Lücke in den Steinen, schnüffelte und wich zurück. Was er roch, schien ihm nicht zu gefallen. Jon wollte ihn am Nackenfell packen und ihn in den Ring zerren, was jedoch keine leichte Aufgabe war; der Wolf wog ebenso viel wie er selbst, und er war bei weitem kräftiger. »Geist, was hast du denn?« Diese Ängstlichkeit sah ihm gar nicht ähnlich. »Wie du willst«, sagte er, »dann geh jagen.« Die roten Augen beobachteten ihn, während er durch die moosigen Steine zurückging.
    Hier sollten sie eigentlich sicher sein. Der Hügel bot einen guten Ausblick, die Hänge im Norden und Westen waren sehr steil, und die im Osten nur wenig flacher. Doch als die Dämmerung unter den Bäumen von der Dunkelheit verdrängt wurde, nahm Jons Gefühl, dass Unheil drohte, noch zu. Dies ist der Verfluchte Wald, sagte er sich. Vielleicht gibt es Gespenster hier, die Geister der Ersten Menschen. Einst hat dieser Ort ihnen gehört.
    »Hör auf, dich wie ein kleiner Junge zu benehmen«, wies er sich selbst zurecht. Er kletterte auf die Mauer und schaute zur untergehenden Sonne. Das Licht glänzte wie gehämmertes Gold auf dem Wasser des Milchwasser, der sich nach Süden schlängelte. Stromaufwärts war das Land zerklüfteter,
der dichte Wald wich einer Reihe kahler felsiger Hügel, die im Norden und Westen hoch aufragten. Gegen den Horizont zeichneten sich die Berge mit klarer Silhouette ab, und Höhenzug um Höhenzug verloren sie sich in der blaugrauen Ferne; die rauen Gipfel waren in ewigen Schnee gehüllt. Sogar aus dieser Entfernung wirkten sie riesig, kalt und unwirtlich.
    Im Vordergrund dagegen herrschten die Bäume. Nach Süden und Osten setzte sich der Wald fort, so weit Jon sehen konnte, ein riesiges Gewirr aus Wurzeln und Ästen in tausend verschiedenen Grüntönen, und nur hier und dort stach das rote Laub eines Wehrholzbaumes oder das Gelb eines herbstwelken Breitblattes aus

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