Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
entdeckt hatten, wo das Gelände ausgesprochen günstig für uns war. Wäre er dort über uns hergefallen, hätte er einen hohen Preis zahlen müssen. Wenn er jedoch nicht angegriffen hätte, hätte er im Westen in der Falle gesessen, Tausende Meilen von dort entfernt, wo er gebraucht wurde. Währenddessen hätten wir uns von seinen Ländereien verpflegt, und nicht er von unseren.«
»Lord Stannis stand kurz davor, nach Königsmund zu ziehen«, sagte Robb. »Er hätte uns mit einem einzigen blutigen Streich von Joffrey, der Königin und dem Gnom befreien können. Dann wären wir vielleicht in der Lage gewesen, Frieden zu schließen.«
Edmure blickte von seinem Onkel zu seinem Neffen. »Davon habt Ihr mir nie etwas gesagt.«
»Ich habe Euch gesagt, Ihr solltet Schnellwasser halten«, fauchte Robb. »Welchen Teil dieses Befehls habt Ihr nicht verstanden? «
»Als du Lord Tywin am Roten Arm aufgehalten hast«,
sagte der Schwarzfisch, »wurde sein Vormarsch gerade lange genug verzögert, dass ihn Reiter aus Bitterbrück mit der Nachricht darüber erreichen konnten, was im Osten vor sich ging. Lord Tywin machte mit seinem Heer sofort kehrt, vereinte sich am Oberlauf des Schwarzwassers mit Matthis Esch und Randyll Tarly, und zog in einem Gewaltmarsch nach Becherfall, wo er zu Maes Tyrell und zweien seiner Söhne stieß, der mit einer riesigen Streitmacht und einer Flotte von Barkassen wartete. Sie sind den Fluss hinuntergefahren, gingen einen halben Tagesritt vor der Stadt an Land und fielen Stannis in den Rücken.«
Catelyn erinnerte sich an König Renlys Gefolge, das sie bei Bitterbrück gesehen hatte. An die tausend goldenen Rosen, die im Wind flatterten, an Königin Margaerys schüchternes Lächeln und ihre sanften Worte, an ihren Bruder, den Ritter der Blumen mit dem blutigen Leinen um den Kopf. Wenn du schon einer Frau in die Arme fallen musstest, mein Sohn, warum konnte es dann nicht Margaery Tyrell sein? Der Reichtum und die Macht Rosengartens hätten in den bevorstehenden Kämpfen möglicherweise den entscheidenden Ausschlag geben können. Und vielleicht hätte Grauwind ihren Geruch gemocht.
Edmure war zutiefst betroffen. »Ich wollte nicht ... bestimmt nicht, Robb, Ihr müsst mir eine Chance geben, alles wiedergutzumachen. Ich werde in der nächsten Schlacht die Vorhut anführen!«
Um der Wiedergutmachung willen, Bruder? Oder des Ruhmes wegen? , fragte sich Catelyn.
»In der nächsten Schlacht«, erwiderte Robb. »Nun, die wird bald genug stattfinden. Sobald Joffrey geheiratet hat, werden die Lennisters ohne Zweifel erneut gegen mich ins Feld ziehen, und diesmal werden die Tyrells an ihrer Seite stehen. Und vermutlich muss ich auch noch gegen die Freys antreten, wenn der Schwarze Walder seinen Willen durchsetzt ... «
»Solange Theon Graufreud mit dem Blut Eurer Brüder an den Händen auf dem Thron Eures Vaters sitzt, müssen
diese anderen Feinde warten«, erklärte Catelyn ihrem Sohn. »Eure vordringlichste Pflicht ist es, zunächst Euer eigenes Volk zu verteidigen, Winterfell zurückzuerobern und Theon in einem Krähenkäfig aufzuhängen, in dem er langsam verrecken kann. Sonst solltet Ihr die Krone gleich ablegen, Robb, denn die Menschen werden wissen, dass Ihr kein wahrer König seid.«
Aus der Art, wie Robb sie anschaute, konnte sie schließen, dass schon seit einer ganzen Weile niemand mehr so offen zu ihm gesprochen hatte. »Als man mir mitteilte, dass Winterfell gefallen ist, wollte ich sofort nach Norden ziehen«, erwiderte er mit einem Hauch Rechtfertigung in der Stimme. »Ich wollte Bran und Rickon befreien, aber ich dachte ... ich hätte mir im Traum nicht vorstellen können, dass Theon ihnen ein Leid antun würde. Wenn ich ... «
»Für Wenns ist es zu spät, und für Rettungsversuche auch«, sagte Catelyn. »Jetzt bleibt nur noch die Rache.«
»Der letzten Botschaft aus dem Norden zufolge hat Ser Rodrik bei Torrhenschanze eine Streitmacht der Eisenmänner zurückgeschlagen und versammelte ein Heer auf Burg Cerwyn, um Winterfell wieder einzunehmen«, berichtete Robb. »Inzwischen ist ihm das vielleicht gelungen. Seit längerer Zeit haben wir keine Nachrichten bekommen. Und was wird aus dem Trident, wenn ich mich nach Norden wende? Schließlich kann ich die Flusslords nicht bitten, ihr eigenes Volk im Stich zu lassen.«
»Nein«, sagte Catelyn, »lasst sie hier, um ihr Volk zu beschützen, und gewinnt den Norden mit den Nordmannen zurück. «
»Wie wollt Ihr mit den Nordmannen in den
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