Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
das darf ich nicht vergessen . Und hübsch war sie, das ließ sich nicht leugnen, mit den kastanienbraunen Löckchen und dem herzförmigen Gesicht und diesem schüchternen Lächeln. Schlank, doch mit ausgeprägten Hüften, bemerkte Catelyn. Wenigstens wird sie keine Schwierigkeiten haben, Kinder zu gebären .
Lady Sybell mischte sich ein, ehe weitere Worte gewechselt werden konnten. »Wir fühlen uns geehrt, uns mit dem Hause Stark zu vereinigen, Mylady, aber wir sind auch sehr erschöpft. In kurzer Zeit mussten wir einen weiten Weg zurücklegen. Vielleicht dürften wir uns zurückziehen, damit Ihr Euch mit Eurem Sohn unterhalten könnt?«
»Das wäre wohl das Beste.« Robb küsste seine Jeyne. »Der Haushofmeister wird eine angemessene Unterkunft für Euch finden.«
»Ich bringe Euch zu ihm«, bot sich Edmure Tully an.
»Ihr seid zu freundlich«, sagte Lady Sybell.
»Muss ich auch gehen?«, fragte der Junge, Rollam. »Ich bin Euer Knappe.«
Robb lachte. »Im Augenblick brauche ich deine Dienste nicht.«
»Oh.«
»Seine Gnaden sind sechzehn Jahre ohne dich ausgekommen, Rollam«, sagte Ser Raynald, der Muschelritter. »Er wird auch noch ein paar weitere Stunden überleben, denke ich.«
Er fasste seinen Bruder fest an der Hand und führte ihn aus der Halle.
»Deine Gemahlin ist reizend«, sagte Catelyn, nachdem sie außer Hörweite waren, »und die Westerlings erscheinen mir ehrenwert ... obwohl Lord Gawen Tywin Lennister als Lehnsmann die Treue geschworen hat, nicht wahr?«
»Ja. Jason Mallister hat ihn im Wisperwald gefangen genommen und ihn in Seegart als Geisel festgehalten, um Lösegeld für ihn zu bekommen. Natürlich werde ich ihn jetzt auf freien Fuß setzen, wenngleich er sich mir möglicherweise nicht anschließen wollen wird. Wir haben ohne seine Zustimmung geheiratet, fürchte ich, und diese Heirat bringt ihn in äußerste Gefahr. Hochklipp ist nicht stark. Aus Liebe zu mir könnte Jeyne vielleicht alles verlieren.«
»Und du«, sagte sie leise, »hast die Freys verloren.«
Sein Zusammenzucken verriet alles. Nun verstand sie die wütenden Stimmen auf dem Hof und den Grund dafür, dass Perwyn Frey und Martyn Strom in solcher Hast abgezogen und über Robbs Banner getrampelt waren.
»Darf ich fragen, wie viele Schwerter deine Braut mitbringt, Robb?«
»Fünfzig. Ein Dutzend Ritter.« Seine Stimme klang so bedrückt, wie er aussah. Als der Heiratsvertrag in den Zwillingen geschlossen worden war, hatte der alte Lord Walder Frey Robb mit tausend Rittern und nahezu dreitausend Fußsoldaten ziehen lassen. »Jeyne ist ebenso klug, wie sie schön ist. Und sehr gütig. Sie hat ein gutes Herz.«
Du brauchst Schwerter, keine guten Herzen. Wie konntest du das tun, Robb? Wie konntest du so unbedacht, so dumm sein? Wie konntest du so ... so ungeheuer ... jung sein? Zurechtweisungen würden allerdings nicht weiterhelfen. Daher sagte sie nur: »Erzähl mir, wie es dazu gekommen ist.«
»Ich habe ihre Burg eingenommen, und sie hat mein Herz erobert.« Robb lächelte. »Hochklipp war nur schwach besetzt, daher konnten wir die Burg in einer Nacht stürmen.
Der Schwarze Walder und der Kleinjon haben Trupps mit Leitern über die Mauern geführt, während ich das Haupttor mit einer Ramme aufsprengen ließ. Dabei hat mich ein Pfeil am Arm getroffen, kurz bevor Ser Rolph uns die Burg übergab. Zunächst erschien die Wunde harmlos, aber später hat sie sich entzündet. Jeyne ließ mich in ihr eigenes Bett legen und hat mich gepflegt, bis das Fieber gesunken war. Sie war auch bei mir, als der Großjon mir die Nachricht von ... von Winterfell brachte. Bran und Rickon.« Es schien ihm schwerzufallen, die Namen seiner Brüder auszusprechen. »In dieser Nacht hat sie mich ... getröstet, Mutter.«
Catelyn brauchte man nicht zu erklären, welche Art von Trost Jeyne Westerling ihrem Sohn gespendet hatte. »Und am nächsten Tag hast du sie geheiratet.«
Er sah ihr in die Augen, stolz und unglücklich zugleich. »Es war eine Frage der Ehre. Sie ist sanft und liebenswert, Mutter, und sie wird mir eine gute Gattin sein.«
»Vielleicht. Lord Frey wird das nicht beschwichtigen.«
»Ich weiß«, antwortete ihr Sohn betrübt. »Ich habe alles außer den Schlachten verpfuscht, nicht wahr? Ich dachte immer, die Kämpfe wären das Schwierigste, aber ... wenn ich auf dich gehört und Theon als Geisel behalten hätte, würde ich noch immer im Norden herrschen, und Bran und Rickon wären am Leben und befänden sich in Winterfell in
Weitere Kostenlose Bücher