Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Tormund gesprochen hatte.
    »War das ihr König?«, erkundigte sich Jon.
    »Riesen haben keinen König, und Mammuts auch nicht, oder Schneebären, genauso wenig wie die großen Wale im grauen Meer. Das war Mag Mar Tun Doh Weg. Mag der Mächtige. Du kannst vor ihm niederknien, wenn du willst, es wird ihn nicht stören. Ich weiß, deine unterwürfigen Knie sehnen sich schon danach, sich vor einem König zu beugen. Pass auf, dass er nicht auf dich drauftritt. Riesen haben schlechte Augen, und eine kleine Krähe tief unten bei seinen Füßen könnte er allzu leicht übersehen.«
    »Was hast du zu ihm gesagt? War das die Alte Sprache?«
    »Ja. Ich habe ihn gefragt, ob das sein Vater sei, auf dem er da sitzt, sie sehen alle so gleich aus, nur sein Vater hat besser gerochen.«
    »Und was hat er geantwortet?«
    Tormund Donnerfaust lächelte und zeigte seine Zahnlücke. »Er hat gefragt, ob meine Tochter neben mir reitet mit ihren hübschen rosa Wangen.« Der Wildling schüttelte Schnee von seinem Arm und wendete sein Pferd. »Möglicherweise hat er noch nie einen Mann ohne Bart gesehen. Komm, wir kehren um. Manke bekommt schlechte Laune, wenn ich nicht an meinem gewohnten Platz bin.«
    Jon wendete sein Pferd und folgte Tormund, zurück zur Spitze der Kolonne. Sein neuer Mantel lastete schwer auf seinen Schultern. Er war aus ungewaschenen Schaffellen gefertigt, und Jon trug ihn mit dem Vlies nach innen, wie es ihm die Wildlinge geraten hatten. Er hielt den Schnee ab und wärmte ihn in der Nacht, trotzdem bewahrte er den alten schwarzen Mantel weiterhin auf und verstaute ihn gefaltet unter dem Sattel. »Stimmt es, dass du mal einen Riesen getötet hast?«, fragte er Tormund unterwegs. Geist sprang schweigend neben ihnen her und hinterließ mit seinen Pfoten Abdrücke im frischen Schnee.

    »Also, warum zweifelst du an einem so großen Mann wie mir? Es war Winter, ich war noch ein halber Knabe und so dumm, wie Knaben eben sind. Ich wanderte zu weit, mein Pferd verendete, und dann überraschte mich ein Sturm. Ein richtiger Sturm, nicht so ein laues Lüftchen wie dieses. Ha! Ich wusste, ich würde erfrieren, bevor er zu Ende ginge. Also suchte ich mir eine schlafende Riesin, schnitt ihr den Bauch auf und kroch hinein. Die hielt mich schön warm, allerdings hätte mich der Gestank fast umgebracht. Das Schlimmste war, im Frühjahr wachte sie auf und hielt mich für ihr Kind. Sie hat mich drei ganze Monde lang gesäugt, ehe ich ihr entfliehen konnte. Ha! Trotzdem vermisse ich manchmal den Geschmack von Riesenmilch.«
    »Wenn sie dich gesäugt hat, kannst du sie nicht getötet haben. «
    »Habe ich auch nicht, aber das wirst du auf keinen Fall weitererzählen. Tormund Riesentod klingt besser als Tormund Riesenbalg, und das ist die reine Wahrheit.«
    »Wie bist du zu deinen anderen Namen gekommen?«, wollte Jon wissen. »Manke hat dich Hornbläser genannt, nicht wahr? Metkönig der Rötlichen Halle, Bärengemahl, Vater der Heerscharen?« Besonders die Sache mit dem Horn interessierte ihn, allerdings wagte er nicht, sich offen danach zu erkundigen. Und Joramun stieß ins Horn des Winters und erweckte die Riesen aus der Erde . Stammten sie wirklich dort her, sie und ihre Mammuts? Hatte Manke Rayder das Horn von Joramun gefunden und es Tormund Donnerfaust gegeben, damit der es blase?
    »Sind alle Krähen so neugierig?«, fragte Tormund zurück. »Also, hier ist eine Geschichte für dich. In einem anderen Winter, noch kälter als der, den ich in einer Riesin verbracht habe, schneite es Tag und Nacht, Schneeflocken, so groß wie dein Kopf, nicht diese kleinen Dinger. Es schneite so heftig, dass ganze Dörfer halb begraben wurden. Ich saß in meiner Rötlichen Halle, nur ein Fässchen Met zur Gesellschaft, und
hatte nichts zu tun, außer zu trinken. Je mehr ich trank, desto mehr dachte ich über diese Frau nach, die in der Nähe wohnte, eine hübsche kräftige Frau mit den größten Zitzen, die du je gesehen hast. Die hatte ein Temperament, ich sag’s dir, aber oho, sie konnte auch richtig heiß werden, und im tiefen Winter steht einem Mann schon der Sinn nach Hitze.
    Je mehr ich also trank, desto mehr dachte ich an sie, und je mehr ich an sie dachte, desto härter wurde mein kleiner Freund, bis ich es nicht mehr aushalten konnte. Töricht, wie ich war, hüllte ich mich von Kopf bis Fuß in Felle und wickelte mir einen Wollschal ums Gesicht. Dann ging ich los, sie zu suchen. Es schneite so heftig, dass ich ein- oder zweimal die

Weitere Kostenlose Bücher