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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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nichtigstem Anlass die Kehle durchschneiden würden, oder Harma Hundekopf, ein Fass von einer Frau mit Wangen, die wie weiße Fleischstücke aussahen. Harma hasste Hunde und brachte alle zwei Wochen einen um, dessen Kopf sie dann als Banner benutzte. Dann war da noch der ohrlose Styr, der Magnar von Thenn, dessen Leute ihn eher wie einen Gott verehrten, statt ihn als ihren Herrn zu achten; Varamyr Sechsleib, eine kleine Maus von einem Mann, dessen Reittier ein wilder weißer Schneebär war, der fast viereinhalb Meter Maß, wenn er sich auf die Hinterbeine stellte. Und wohin auch immer Varamyr und der Bär gingen, drei Wölfe und eine Schattenkatze folgten ihnen. Jon hatte seine Anwesenheit einmal erlebt, und das hatte ihm genügt; der bloße Anblick des Mannes hatte ihn schaudern lassen, und sogar Geists Nackenfell hatte sich angesichts des Bären und der langen schwarz-weißen Katze gesträubt.
    Und es gab Wildlinge, die sogar noch fürchterlicher waren als Varamyr, die aus den nördlichsten Ausläufern des Verfluchten Waldes stammten, aus den versteckten Tälern der Frostfänge und noch merkwürdigeren Orten: die Männer von der Eisigen Küste, die in Streitwagen aus Walrossknochen fuhren, die von Rudeln wilder Hunde gezogen wurden, die entsetzlichen Eisflussstämme, denen man nachsagte, sie würden Menschenfleisch essen, die Höhlenmenschen mit ihren blau und purpur und grün gefärbten Gesichtern. Mit eigenen Augen hatte Jon gesehen, wie die Hornfußmänner in einer Kolonne auf nackten Sohlen, die hart wie gekochtes Leder waren, an ihm vorbeizogen. Snarks oder Grumkins hatte er noch nicht gesehen, allerdings würde Tormund die wahrscheinlich zum Frühstück verspeisen.
    Das halbe Heer der Wildlinge hatte die Mauer sein ganzes Leben lang kein einziges Mal auch nur aus der Ferne zu Gesicht bekommen, schätzte Jon, und die meisten beherrschten
nicht einmal die Gemeine Zunge. Das war jedoch gleichgültig. Manke Rayder war der Alten Sprache mächtig, konnte sogar Lieder in ihr singen, und wenn er in die Saiten seiner Laute griff, erfüllte er die Nacht mit ihrer eigentümlich wilden Musik.
    Manke hatte Jahre gebraucht, um dieses riesige Heer zu versammeln, hatte mit dieser Stammesmutter und jenem Magnar geredet, hatte das eine Dorf mit süßen Worten für sich gewonnen, das nächste mit einem Lied und das dritte mit seiner Klinge, er hatte Frieden zwischen Harma Hundekopf und dem Herrn der Knochen gestiftet, zwischen den Hornfüßen und den Nachtläufern, zwischen den Walrossmenschen von der Eisigen Küste und den Kannibalenstämmen von den großen Eisflüssen, hatte hundert verschiedene Dolche zu einem großen Speer geschmiedet, der auf das Herz der Sieben Königslande zielte. Er trug weder Krone noch Zepter, keine Robe aus Seide und Samt, dennoch war es für Jon offensichtlich, dass Manke Rayder wahrhaftig ein König war und man ihn nicht nur so nannte.
    Jon hatte sich auf Qhorin Halbhands Befehl zu den Wildlingen gesellt. »Reite mit ihnen, iss mit ihnen, kämpfe mit ihnen«, hatte ihm der Grenzer in der Nacht vor seinem Tod aufgetragen. »Und beobachte.« Doch obwohl er wachsam beobachtete hatte er wenig in Erfahrung gebracht. Halbhand hatte vermutet, die Wildlinge wären in die kargen und kalten Frostfänge gezogen, um dort irgendeine Waffe, eine Macht, einen bösen Zauber zu suchen, mit dem sie die Mauer einreißen wollten ... Doch falls sie so etwas gefunden hatten, dann prahlten sie zumindest nicht offen damit und zeigten Jon auch nichts davon. Zudem hatte ihm Manke Rayder weder seine Pläne noch seine Vorgehensweise anvertraut. Seit diesem ersten Abend hatte er den Mann fast nur noch aus der Ferne gesehen.
    Ich werde ihn töten, wenn es sein muss. Diese Aussicht bereitete Jon wenig Freude; eine solche Tat bedeutete wenig Ehre
und außerdem vermutlich seinen eigenen Tod. Dennoch durfte er nicht zulassen, dass die Wildlinge die Mauer überwanden und Winterfell sowie den ganzen Norden überrannten, das Land der Hügelgräber und der Bäche, Weißwasserhafen und die Steinige Küste, sogar die Eng. Seit achttausend Jahren lebten und starben die Männer des Hauses Stark, um ihr Volk gegen solche Räuber und Plünderer zu verteidigen ... und ob nun Bastard oder nicht, dieses Blut floss auch in seinen Adern. Außerdem sind Bran und Rickon noch immer in Winterfell. Maester Luwin, Ser Rodrik, die Alte Nan, Farlen der Hundemeister, Mikken der Schmied und Gage der Koch ... alle, die ich je kannte und die ich je geliebt

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